Wilson Price Hunt Trail („Astorians”) 1811 — 1812

18. Tag: 30. August 2006 Dubois — Jackson

Ich frühstücke, wie letztes Jahr, nebenan im Chandler’s Ranch House Restaurant. Der Service hier ist absolute Spitzenklasse und auch das Frühstück ist gut und reichlich. Dann bezahle ich und fahre in die Stadt zum Tanken. Gegen viertel nach zehn fahre ich zurück zur Ranger Station. Dort bestätigen sich meine schlimmsten Befürchtungen: Der Pass wurde gesperrt wegen den starken Winden, die in Richtung Pass gedreht haben. Trotzdem kaufe ich noch das Kartenmaterial ein, das ich schon gerne letztes Jahr gehabt hätte.

Gedenktafel Union Pass, Wyoming

Dann fahre ich auf dem Highway 26 zu dem Punkt, von dem aus es zum Union Pass geht. Dort steht sogar eine Gedenktafel zur Expedition von Wilson Price Hunt. Natürlich filme und fotografiere ich diese und beschließe dann, die Straße so weit zu fahren wie ich kann.

Straßensperre Union Pass, Wyoming

Schon nach kurzer Fahrt sehe ich, dass es sich gelohnt hat. Es gibt malerische Ausblicke hinab ins Tal. Ich komme sehr lange problemlos vorwärts und fast schon glaube ich, es gibt doch keine Sperre. Doch dann sehe ich auf einem Hügel einen Ranger stehen und kurz danach das Sperrschild für die Straße.

Ranger Justin, Union Pass, Wyoming

Ich unterhalte mich kurz mit ihm und frage, ob ich zum Schild hinfahren kann wegen Filmaufnahmen. Kein Problem für ihn. Wie ich dann meine Aufnahmen mache, keimt in mir die Idee, mit ihm ein kurzes Interview zu machen. Ich fahre zurück zu seinem Wagen und frage ihn. Er ist sofort einverstanden und findet es ganz witzig. Ranger Justin erzählt mir etwas über das Feuer und warum man die Straße sperren muss, obwohl das Feuer noch weit entfernt ist. Angefangen hat es sehr klein vor 3 Wochen als Folge eines Blitzschlags. Doch plötzlich ist es riesig geworden und seitdem nicht unter Kontrolle zu bringen. Aufgrund der starken Winde kann das Feuer urplötzlich große Distanzen überwinden. Deshalb muss der Pass gesperrt werden. Wenn es wirklich kritisch wird, soll auch die Straße für die Feuerwehrmänner frei sein, damit sie schnell zum Einsatzort kommen.

Union Pass Rd, Wyoming

Union Pass Rd, Wyoming

Ich bedanke mich für das Interview und gebe ihm meine Karte, damit wir in Kontakt bleiben können. Dann fahre ich zurück zum Highway 26.

Highway 26/287, Wyoming

Wie letztes Jahr geht es über den Togwotee Pass nach Westen. Gegen 13 Uhr bin ich dort und mache erste einmal Mittag.

Highway 26/287, Wyoming

Highway 26/287, Wyoming

Anschließend genieße ich zum zweiten Mal die Aussicht bei der Fahrt ins Tal und über den Continental Divide.

Highway 26/89/191, Wyoming

Weiter geht es durch die Ebene bis nach Jackson.

Um 15 Uhr checke ich im dortigen Super 8 ein, das ich mit meinen gesammelten Punkten bezahlen konnte. Ich räume meine Sachen aufs Zimmer, dann beschließe ich den Union Pass noch von der südlichen Seite so weit anzufahren, bis mich auch hier die Straßensperre stoppt.

Highway 189/191, Wyoming

Zuerst geht es auf dem Highway 26/89/191 zur Hoback Junction Richtung Süden, dann weiter auf dem Highway 189/191.

BLM Rd 5201, Wyoming

BLM Rd 5201, Wyoming

BLM Rd 5201, Wyoming

BLM Rd 5201, Green River, Wyoming

BLM Rd 5201, Green River, Wyoming

Gabelbock, BLM Rd 5201, Wyoming

BLM Rd 5201, Wyoming

Auf diesem geht es bis zur Backroad entlang dem Green River. Doch leider komme ich nicht zu dem Punkt, von dem es Richtung Pass geht. Plötzlich geht hier auch nichts mehr weiter wegen Privatbesitz. Das kostet mich sehr viel Zeit. Schließlich bin ich bereits über eine Stunde auf den Backroads gefahren. Also wieder zurück zum Highway.

Highway 352, Wyoming

Ich kürze noch etwas über die Forty Rod Rd ab, um den Highway 352 zum „offiziellen” Weg zum Ausgangspunkt der Union Pass Rd zu erreichen.

Union Pass Rd, Wyoming

Langsam wird es schon richtig spät. Aber ich möchte gerne noch das Sperrschild erreichen. Mittlerweile sehe ich auch die Rauchsäule aufsteigen. Das Feuer muss wirklich gigantisch sein. Aber auch die Aussichten sind sehr schön. Nach langer Fahrt erreiche ich die Abzweigung zum Mosquito Lake. Da die Steigungen immer größer werden und ich vermeiden möchte, dass die Automatik heiß läuft, lege ich wieder 4LO ein. Doch beim Einlegen des Gangs gibt es einen Knall und ich höre, wie Zahnräder über die Kette rutschen. Oh je, ist etwa jetzt die Kette gerissen?

Es gibt da abenteuerliche Geschichten, bei denen die Kette durch das Gehäuse schlägt. Schon das Schlimmste befürchtend springe ich aus dem Auto und sehe nach, ob Öl unter dem Auto ist. Zum Glück ist nichts zu sehen. Also sollte zumindest das Gehäuse in Ordnung geblieben sein.

Union Pass Feuer, Union Pass Rd, Wyoming

Vieh, Union Pass Rd, Wyoming

Union Pass Feuer, Union Pass Rd, Wyoming

Union Pass Rd, Wyoming

Ganz vorsichtig und mit mulmigen Gefühl fahre ich im 2WD wieder zurück Richtung Hauptstraße — immer hoffend, dass sich die Kette nirgends verklemmen wird. Heute ist Mittwoch und dummerweise steht wieder einmal das Labor Day Weekend an. Ich befürchte schon das Schlimmste, aber jetzt muss ich erst einmal Richtung Highway kommen.

Green River Lakes Rd, Wyoming

Green River Lakes Rd, Wyoming

Highway 352, Wyoming

Die Meilen zurück erscheinen mir endlos, aber schließlich komme ich am Highway 352 an.

Forty Rod Rd, Wyoming

Dann kürze ich wieder, wie auf der Hinfahrt, über die Forty Rod Rd ab.

Highway 189/191, Wyoming

Gedenktafel Astorians, Highway 189/191, Wyoming

Etwas erleichtert geht es zurück Richtung Jackson. Unterwegs finde ich noch eine Tafel, auf der meine Expedition erwähnt wird. Das lasse ich mir nicht nehmen und mache trotz allem einen kurzen Filmstopp.

Sonnenuntergang, Highway 189/191, Wyoming

Sonnenuntergang, Highway 189/191, Wyoming

Sonnenuntergang, Highway 189/191, Wyoming

Langsam neigt sich der Tag zum Ende und auf der Fahrt zurück bekomme ich wieder einmal Gelegenheit für einen Sonnenuntergang. Dann geht es bei Nacht zum Motel in Jackson.

Gegen neun Uhr komme ich endlich an. Ich bringe nur schnell meine Sachen ins Zimmer, dann fahre ich zum nahegelegenen Village Inn. Da bekommt man auch um diese Uhrzeit noch etwas zum Essen. Allerdings ist der Service mehr als mies. Geschlagene 10 Minuten warte ich, bis sich ein Platzanweiser endlich bequemt, mir einen Platz zuzuweisen. Dann dauert es ewig, bis ich etwas zum Trinken bekomme. Dabei sitzt die Bedienung nicht weit von mir und sortiert gemütlich ihr Besteck!

Irgendwann platzt mir der Kragen und ich gehe hin und frage nach einen Refill. Sie schaut mich nur verdutzt an und bringt mir noch etwas. Allerdings ohne sich groß zu entschuldigen. So einen miesen Service habe ich noch nie erlebt! Dementsprechend zurückhaltend bin ich auch mit dem Trinkgeld. Ich zahle und verlasse enttäuscht das Lokal.

Zurück im Motel suche ich als erstes nach Werkstätten. Zwei finde ich und mit Hilfe des Angestellten des Motels versuche ich die auf dem Stadtplan zu finden. Leider sind auf den Übersichtsplänen nicht alle Straßen bezeichnet und so bleiben mir nur ungefähre Anhaltspunkte. Na, hoffentlich wird das morgen etwas…