Lewis und Clark Trail 1803 — 1805

Karte Lewis and Clark Trail Karte Lewis and Clark Trail
Karte Lewis and Clark Trail

Der dritte und letzte Teil meiner Reise führt mich von St. Louis entlang den gesamten Missouri River bis zu seinem Ursprung, den Three Forks. Von dort folge ich dem Jefferson und Beaverhead River über Dillon bis zur Abzweigung in Richtung Lemhi Paß. Anschließend geht es über Salmon und dem Lost Trail Paß bis nach Missoula. Der letzte Paß über die Rocky Mountains ist der Lolo Paß, der mich über den Highway 12 bis nach Lewistown/Clarkstown führt. Jetzt geht es entlang dem Snake– und Columbia–River über Portland bis zur Pazifikküste. Als Abschluß meiner Reise fahre ich dann den Highway 101 nach Norden durch den Olympic Forrest bis nach Seattle.

Im letzten Teil folge ich den Spuren des legendären Lewis & Clark Trails von 1804 – 1806. Im Jahre 1803 fand der sogenannte Louisiana Purchase unter Präsident Thomas Jefferson statt. Der Kauf verdoppelte das damalige Gebiet der USA. Allerdings war die Bevölkerung von diesem Kauf wenig begeistert. Das Gebiet war bisher wenig erkundet und man kannte lediglich etwas über die Great Plains, die auch als die Great American Desert bezeichnet wurde. Der Boden dieser Region war zur damaligen Zeit nicht für den Ackerbau geeignet. Erst viele Jahre später wurde den Amerikanern die Bedeutung dieses genialen Schachzugs von Präsident Jefferson bewußt.

1803 wurde Meriwether Lewis von Präsident Jefferson beauftragt, das neue Gebiet zu erkunden und einen Wasserweg zur Pazifikküste zu finden. Der Wasserweg war besonders wichtig für die Städte an der Westküste, da es nur die Möglichkeit gab den Kontinent am Nord– oder Südende zu passieren. Der Zeitverlust und die Gefahren waren jedoch immens. Sollte es der USA gelingen einen Wasserweg zu finden, würde dieses ihre wirtschaftliche Position entscheidend stärken.

Im Sommer 1803 verließ Meriwether Lewis Pittsburgh und fuhr den Ohio River entlang bis nach Louisville. Dort nahm er William Clark auf, den er von Anfang an als einen gleichberechtigten Führer der Expedition engagieren ließ. Diese Gleichberechtigung war besonders für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich. Zusammen fuhren sie bis nach St. Louis, wo sie den Winter verbrachten. Am 14. Mai 1804 begann die eigentliche Reise. Sie fuhren den Missouri River entlang und hielten mehrere Sitzungen mit den Indianern ab. Es war zusätzlich die Aufgabe der Expedition, die Indianer als Freunde und verbündete zu gewinnen. Hierzu führte die Expedition die „Jefferson Peace Medal” mit, welche die friedliche Absicht der Expedition bestätigen sollte. Das wichtigste und gefährlichste Treffen fand mit den Sioux Indianern statt. Dieser Ort wurde später als „Council Bluffs” bekannt.

Ende Oktober 1804 erreichten sie die Mandan Indianer in der Nähe des heutigen Bismarck, North Dakota. Dort verbrachten sie den gesamten Winter. Im April 1805 ging die Reise weiter. Ein paar Mann der Expedition wurden mit den ersten Ergebnissen und wissenschaftlichen Dokumenten zurück geschickt, die anderen folgten weiter dem Lauf des Missouri. Mit dabei waren auch ein französisch–kanadischer Handelsmann namens Charbonneau und seine indianische Frau namens Sacagawea. Diese Indianerin, die im Winter einen Sohn gebar, sollte entscheidend zum positiven Verlauf der Expedition beitragen.

Im Juni 1805 erreichten sie die Great Falls of The Missouri. Lewis kalkulierte ursprünglich nur wenige Tage für die Umrundung der Wasserfälle auf dem Landweg. Tatsächlich aber brauchten sie über einen Monat, bis sie die Wasserfälle überrundet hatten — kostbare Zeit, die ihnen bei der Überquerung der Rocky Mountains fehlen sollte. Doch zunächst folgten sie weiter dem Missouri bis zu den Three Forks. Die drei Flüsse, aus denen der Missouri entspringt, benannten sie Jefferson, Madison und Gallatin. Sie folgten weiter dem Jefferson, der sie zu Sacagawea’s Leuten, den Shoshones, führte. Von diesen erhofften sie, Pferde für die Überquerung der Rocky Mountains zu bekommen. Allerdings verloren sie auf der Suche nach den Indianern einen weiteren kostbaren Monat.

Mit Hilfe eines indianischen Führers überquerten sie den Lemhi Paß und den Lost Trail Paß und folgten dann dem Lolo Trail. Dort wurden sie vom bereits hereinbrechenden Winter überrascht, der ihnen fast das Leben gekostet hätte. Zu allem Überfluß verlief sich ihr Führer und so mußten sie fast 1000 Höhenmeter wieder den steilen und dicht bewachsenen Hang hinauf steigen. Doch sie schafften es und wurden von den Nez Perce Indianern bis zum Clearwater River begleitet. Sie fertigten sich wieder neue Kanus und erreichten am 16. Oktober 1805 den Columbia River. Am 6. November 1805 schrieb Clark die Zeilen „Ocian in view! O! the joy”.

Tatsächlich aber sahen sie immer noch die breite Öffnung des Columbia. Es sollte noch einige Tage dauern, bis sie den Pazifik wirklich sahen. Allerdings waren bereits die Herbststürme im vollen Gange und es dauerte nocheinmal einige Wochen bis sie endlich den Platz für ihr Winterquartier erreichten. Unweit des heutigen Seaside errichteten sie Fort Clatsop, indem sie den Winter bis zum 23. März 1806 verbrachten.

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