George Washington Trail 1753 — 1754
Karte George Washington Trail
Der erste Teil meiner Reise führt mich von Washington D.C. aus entlang dem Potomac River nach Cumberland, von dort weiter nach Ft. Duquesne, das heutige Pittsburgh, bis nach Ft. Presque Isle am Eriesee.
Ich folge den Spuren von George Washington, der im Jahre 1753—1754 im Alter von 21 Jahren dem gleichen Weg in einer diplomatischen Mission folgte. Ziel war, die Zuspitzung der französisch–britischen Konflikte zu vermeiden. Diese nahmen ihren Anfang im Jahre 1748 in Logstown, als die Indianer des Ohio–Tales einen Vertrag mit den Briten unterzeichneten, der den Briten den Handel mit ihnen und die Besiedlung des südlichen Ohio–Tales gestattet. Die Indianer hatten sich zu diesem Entschluß durchgerungen, weil die Handelswaren der Franzosen im Laufe der Zeit immer schlechter wurden.
Jetzt hatten die Briten aus Virginia das Recht, das Ohio–Tal zu besiedeln. Virginia trat dieses Recht gleich an die Ohio Company ab, mit dem Auftrag, die Besiedlung des Gebietes zu schützen. Die Franzosen sahen hierin ihre Vorherrschaft im fruchtbaren Ohio–Tal gefährdet und fingen an, entlang der britisch–französischen Grenze Forts zu errichten. Im Norden war dies Ft. Presque Isle, dann Richtung Süden Ft. Le Boeuf, Ft. Venango und Ft. Duquesne.
Im Herbst 1753 wurde Major George Washington von Robert Dinwiddie, dem Gouverneur von Virginia, beauftragt, diese zunehmende Truppenpräsenz entlang der Grenze zu untersuchen und ein Schreiben von ihm zu überreichen. In diesem Schreiben fordert der Gouverneur von Virginia die Franzosen zum sofortigen Rückzug auf. Am 31. Oktober 1753 trat Washington die Reise von Williamsburg aus an. In Ft. Venango überreichte er seinen Warnbrief an den diensthabenden Offizier. Dieser Offizier hatte allerdings nicht die Befugnis, das Schreiben anzunehmen. Er sandte George Washington weiter nach Ft. Le Boeuf. Dort überreichte er seinen Brief an Captain Legardeur de Saint–Pierre. Dieser weigerte sich, der Aufforderung in dem Schreiben nachzukommen. Daraufhin trat George Washington sofort die Rückreise an.
Im Januar 1754 war George Washington wieder zurück in Williamsburg, wo er sofort den Gouverneur informierte. Die Briten begannen nun ihrerseits die Truppen zu mobilisieren. Im Mai 1754 führte George Washington, jetzt ein Lieutenant Colonel, eine Truppe von 300 Mann nach Ft. Duquesne um die Franzosen anzugreifen. Der Angriff verlief unerwartet erfolgreich. Aber die Freude war nicht von langer Dauer. Schon bald erkannte er, daß eine sehr viel größere Truppe der Franzosen den Allegheny Fluß entlang nach Süden kam. Er beschloß, sich in die Great Meadows zurückzuziehen. Dort angekommen, errichtete er ein kleines Fort mit dem Namen Ft. Necessety, in dem er auf die Franzosen warten wollte. Der Kampf begann am 3. Juli 1754 um 11 Uhr und dauerte nur bis zum Abend. Aufgrund zahlenmäßiger deutlicher Unterlegenheit und dem schlechten Wetter mußte er sich den Franzosen schließlich geschlagen geben. Im Gegenzug zu seiner Kapitulation erhielt er das Versprechen, daß seine Leute unbeschadet nach Virginia zurückkehren dürften.
Diese Niederlage hatte zur Folge, daß die Briten jetzt eine noch größere Armee mobilisierten und der Konflikt immer größere Ausmaße annahm. 1756 wurde der Krieg zu einem weltweiten Konflikt, der auch in Europa ausgetragen wurde. Heutzutage ist diese Auseinandersetzung als der siebenjährige Krieg bekannt.
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