Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806
10. Tag: 20. August 2002 Pittsburgh
Heute rufe ich als erstes Meridian Offroad an. Hier erfahre ich, daß Warn eine neue Winde herausgebracht hat, die sie gerade im Angebot haben. Das trifft sich ja gut! Nachdem ich die Wegbeschreibung erhalten habe, mache ich mich auf den Weg. Dieses mal finde ich den Laden auf Anhieb, wenn ich auch zuerst vorbeifahre. Im Laden nimmt sich der Besitzer wirklich viel Zeit, mir die Optionen zu erklären. Auf jeden Fall brauche ich einen neuen Halter für die Winde. Den, den ich jetzt am Wagen habe, ist hierfür nicht stabil genug. Das Material könnte er bis morgen Vormittag bekommen, wenn wir gleich bestellen. Allerdings müssen zur Montage einige Löcher gebohrt werden. Aber ich kann jetzt David schlecht Fragen, ob ich in seiner Garage arbeiten kann. Also fällt diese Möglichkeit aus. Meine letzte Hoffnung ist, die Winde von dem Offroad Laden montieren zu lassen. Tatsächlich machen sie auch die Montage. Das kostet ca. $100 extra. Das hört sich richtig vernünftig an. Den Wagen sollte ich ihnen aber für einen Tag hier lassen. Das wäre auch kein Problem. Allerdings hätten sie erst frühestens Ende August einen Termin frei. Leider ließ er sich nicht dazu breit schlagen, bereits morgen die Installation durchzuführen. Und selbst ist mir das Risiko zu hoch, mit nicht brauchbaren Werkzeugen so eine Installation durchzuführen. Schließlich hat die Winde eine Zugkraft von mehr als vier Tonnen und wenn da etwas ausreißt dann heißt es nur noch gute Nacht…
Also verabschiede ich mich und verschiebe das ganze auf nächstes Jahr. Fragt sich nur, ob ich es auch zeitlich schaffen werde. Auf jeden Fall brauchen sie zwei Wochen Vorlauf. Der Vorteil ist, ich kann mir noch einmal in Ruhe überlegen, ob ich die Winde mit Schnellmontage (zum Aufbewahren im Auto) oder fest montiert haben will. Eigentlich habe ich im Auto keinen Platz mehr, aber das Risiko des Diebstahls ist auch nicht von der Hand zu weisen. Schließlich kostet die Winde selbst im Sonderangebot noch $1000 zuzüglich Steuern…
Mit den Informationen gefüttert kehre ich am Nachmittag zurück. Hier laufen bereits alle Vorbereitungen für die Aufbahrung am Abend. Jeanie und Bunty kommen zu Helen, auch Johnna mit ihrer Familie ist da. Gegen 17 Uhr fahren sie voraus, um alles mit dem Bestattungsunternehmen vorzubereiten. Ich soll gegen 19 Uhr losfahren. Schließlich brauche ich nicht die ganze Zeit bei der Familie zu sein. Irgendwie habe ich schon ein mulmiges Gefühl im Magen. Letztes Jahr hatte ich noch mit ihm gesprochen, bevor ich zu meinem Trail nach Montana aufbrach. Damals hat er gemeint, daß er sich Montana auch einmal anschauen möchte. Auf seine Gesundheit angesprochen meinte er nur, er will sich hier nicht einschränken. Lieber etwas kürzer leben, aber dafür Leben, wie es einem gefällt…
Gegen 19 Uhr fahre ich gemäß der Wegbschreibung von Helen los. Sicherheitshalber nehme ich noch mein GPS mit, damit ich auf jeden Fall den Rückweg finde. Die Wegbeschreibung ist so gut, daß ich keine Probleme habe, den Weg zu finden. Allerdings gestaltet sich die Parkplatzsuche etwas schwieriger. Nachdem ich einmal gekreist bin, zeigt mir John, wo ich parken kann. Nach einem kleinen Fußmarsch erreiche ich das Gebäude, in dem die Aufbahrung ist. Am Eingang treffe ich David, dem ich mein Bedauern ausdrücke. Jetzt merke ich, daß mir für solche Fälle einfach noch die Vokabeln fehlen. Er scheint sich aber doch zu freuen, daß ich gekommen bin.
Dann arbeite ich mich zu dem Rest der Familie durch. Irgendwie ist es schon etwas komisch. In dem Raum stehen alle herum und unterhalten sich in ziemlicher Lautstärke. Der Sarg ist ganz am Ende des Raumes aufgebaut und mit Blumen geschmückt. Der Deckel ist geöffnet, um den Angehörigen einen Blick auf den Toten zu ermöglichen. Ein beklemmendes Gefühl erschleicht mich, wie ich den Toten im Sarg liegen sehe. Ich vermeide es, zu nah an den Sarg zu gehen. Ich unterhalte mich noch eine Weile mit Jeanie, dann gehe ich wieder.
Gegen neun Uhr bin ich wieder zurück und verbringe den Rest des Abends bis Helen zurück kommt mit anschauen des CMT. Schließlich habe ich den nicht in Deutschland und so kann ich schon einmal wieder meinen Countryhorizont erweitern.
- Besichtigungen
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