George Rogers Clark Trail

7. Tag: 27. August 1999 Pittsburgh — Gallipolis

Frühstück gibt es wieder, wie die letzten Male, im King’s Family Restaurant. Um 9 Uhr starte ich mit meinem George Rogers Clark Trail. Zuerst geht es auf dem Highway 60 nach Pittsburgh. Mit dem Highway 19 überquere ich den Ohio, der mich die nächste Woche begleiten wird, und folge auf dem Highway 65 dem Flußlauf. In Rochester geht es auf dem Highway 68 weiter. Nach der kleinen Stadt Beaver verkleinert sich der Highway endlich auf eine angenehme Größe: Eine Fahrspur pro Richtung. Von Zeit zu Zeit erhascht man einen Blick auf den Ohio und auch auf die umliegende Industrie. Hier wird einem immer wieder die Vergangenheit dieser Gegend mit ihrer Industrie bewußt.

Ohio River, Ohio

Beim Übergang von Pennsylvania nach Ohio ändert sich die Nummer des Highways von 68 auf 39. Nach Liverpool folgt der Highway 7 dem Verlauf des Flusses. Die Straßen werden langsam wieder schlechter. Hier merkt man, wie der Fluß noch immer an den Ufern arbeitet. Bei strahlendem Sonnenschein gönne ich mir einen kurzen Stopp zum Filmen am Fluß. Dann geht es weiter nach Marietta.

In Marietta steht der Besuch des Ohio River Museums auf dem Plan, dessen Höhepunkt die Besichtigung des komplett renovierten Schaufelraddampfers „W. P. Snyder” ist.

Schaufelraddampfer W.P. Snyder

Ich habe Glück und bin der einzige Gast im Moment. So bekomme ich eine exklusive Führung durch das Schiff und ausreichend Zeit für Filme und Photos. Einen Kühlschrank gab es zu der damaligen Zeit bereits, allerdings nicht die Fenster, die heute im Kommandostand montiert sind. Früher hatte man Holzläden, die man bei schlechtem Wetter herunter klappte und einen schmalen Sehschlitz frei ließen.

Brücke Schaufelraddampfer W.P. Snyder

Ich bedanke mich für die ausgiebige Führung und komme mit einem der Arbeiter, die das Schiff restaurieren, ins Gespräch. Er ist sehr an Geschichte interessiert und ist hellauf begeistert als er hört, daß ich dem Lewis & Clark Trail folgen werde. Zum Abschied warnt er mich noch mit einem verschmitzten Grinsen vor den „Blackfeet” Indianern: Die sollen recht gefährlich sein im Westen.

Schaufelraddampfer W.P. Snyder Deck

Durch Marietta’s Altstadt, die wirklich sehr schön hergerichtet wurde und einen Besuch wert ist, geht es weiter nach Belpre. Hier biege ich auf den sehr kleinen Highway 124 ab, der nur sehr wenig Verkehr, dafür aber um so mehr Kurven aufweist.

Hier sieht man an den Ausbesserungen der Straße die Gewalt des Flusses. Das Schild „Rough Road” sollte man aus Rücksicht auf seine Stoßdämpfer beherzigen.

Ohio River, Ohio

Bei Middleport geht es wieder zurück auf den Highway 7 bis nach Gallipolis. Um halb sieben checke ich im Super 8 Motel ein. Zum Abendessen habe ich mir ein Bob Evans ausgesucht, daß ich bei der Fahrt zum Motel entdeckt hatte. Von außen sieht es vielversprechend aus. Da ich alleine bin, bekomme ich auch sofort einen Tisch. Das Essen ist hervorragend und nachdem es hier auch Frühstück gibt ist klar, wo ich morgen frühstücken werde.