Erster Jedediah Smith Trail 1822 — 1824

1. Tag: 16. August 2009 München — Pittsburgh

Auch dieses Jahr geht der Flug wieder mit Lufthansa. Doch anscheinend wurden die ganzen Transatlantikflüge zeitlich umgestellt, so dass mein Flieger erst um 15:40 geht. Endlich einmal ausschlafen vor dem Abflug!

So bleibt mir auch Zeit, das Pollen des GMX–Accounts durch meinen Server abzuschalten, das ich gestern wieder vergessen hatte. Gegen 12 Uhr kommen meine Eltern und holen mich ab. Wir besprechen noch alles und gegen halb eins sind wir auf dem Weg zum Flughafen, alles noch gut in der Zeit. Somit wird es eine gemütliche Fahrt ohne Stress und Hektik.

Am Flughafen bekommen wir auch gleich einen Parkplatz. Nur den Check–In muss ich erst mal suchen. Leider konnte ich wegen dem Inlandsflug in USA nicht online einchecken. Nach etwas Suchen finden wir den Schalter und meine Eltern nehmen mir mein ganzes Handgepäck ab. So checkt es sich deutlich leichter ein!

Leider bekomme ich auf dem Inlandsflug keinen Fensterplatz mehr. Ich erinnere mich noch, dass sich auch mein Reisebüro gewundert hatte, dass sie hier keinen Platz reservieren konnten. Na, zumindest habe ich einen Fensterplatz auf meinem langen Transatlantikflug!

Jetzt geht es weiter zur Security. Dort verabschiede ich mich von meinen Eltern. Hier habe ich wieder ganz schön auszupacken, bis ich meine ganzen Taschen (Kamera, Foto, Stativ, Rucksack) auf dem Band habe. Dann muss ich noch die Jacke und Kleinzeugs in die Schale legen, den Laptop auspacken und durch den Scanner gehen. Lediglich die Tasche mit meiner Videokamera wird genauer betrachtet, der Rest ist okay.

Dann geht es weiter zur Passkontrolle und schließlich zu meinem Gate H48. Wie befürchtet ist es mal wieder das allerletzte Gate am Flughafen. Vorher geht es aber noch durch die spezielle USA–Kontrolle — aber wo ist der zweite Security Check?

Da ist nichts mehr! Anscheinend sind sie drauf gekommen, dass es ziemlich ineffizient ist mit zwei Kontrollen zu arbeiten. Aus welchem Grund sollen denn auf einem Inlandsflug weniger zu kontrollieren sein als bei einem Flug in die USA?!

Gegen halb zwei bin ich am Gate. Boarding soll so gegen 15 Uhr sein. Also nutze ich die reichliche Zeit und tippe schon mal an meinem Tagebuch. Dann hole ich mir mein Buch über Jedediah Smith heraus und verbringe die Zeit mit lesen und der geistigen Einstimmung in die Jahre 1820 — 1830…

Der Flug geht fast pünktlich mit nur gut 15 Minuten Verspätung um 16 Uhr los. Ab England ist dann geschlossene Wolkendecke und man hat nichts mehr gesehen. Dieses Mal hat aber wenigstens der Monitor im Sitz funktioniert und so sehe ich mir drei Filme an: Zuerst Duplicity mit Julia Roberts, dann Star Trek (war das jetzt neun?) und zu guter Letzt „Fast and Furious — New Model”.

Mein Früchtemenü ist ein voller Erfolg. Meiner Mutter war es auf ihrem Flug zu wenig. Aber ich finde, das Essen ist perfekt. Zum ersten Mal geht es mir nicht schlecht nach einem Flug. Sonst habe ich immer leichte Übelkeit. Es ist mir nicht richtig schlecht, aber unangenehm. Dieses Mal ist alles bestens!

Ansonsten verläuft der Flug völlig unspektakulär. Und normalerweise wäre ich auch pünktlich gelandet. Aber in Chicago gab es Gewitter und so gibt es einen kleinen „Stau” in der Luft, der erst mal abgearbeitet werden muss. Also fliegen wir kurz eine „kleine” Schleife über Madison, Wisconsin, bevor wir zum Landeanflug in Chicago ansetzen.

Mit etwas Verspätung landen wir kurz nach halb sieben. Bis ich dann aus dem Flieger herauskomme, ist es kurz vor sieben. Aber dann der Schock bei der Immigration: Hier ist eine endlose Schlange. Zum Glück geht mein Flug erst gegen halb zehn. Aber es geht dann doch wieder mal schneller als erwartet und gegen halb acht bin ich dann durch — dieses Mal mit deutlich mehr Fragen als sonst. Doch dann hat er vermutlich gesehen, dass ich jedes Jahr hier bin und ich bin von der Fragestunde erlöst.

Mittlerweile ist es so spät, dass bereits das Förderband vom Gepäck steht. Also muss ich erst mal herumlaufen und meinen Koffer und Trolley suchen. Bei letzterem hatte ich schon fast befürchtet, dass er verloren ist, bis ich sehe, dass den jemand herausgestellt hat. Frage mich nur, was das soll…

Jetzt muss ich noch durch den Zoll. Dann kommt der nächste chaotische Stau: Bei der zweiten Gepäckabgabe ist eine endlose Schlange und nichts geht mehr. Plötzlich wird eine neue Linie aufgemacht und wir werden zu American Airlines weiter geleitet. Dort machen sie einen zweiten Annahmepunkt für United auf, damit sie nachkommen. Vermutlich hat es durch das Gewitter das totale Chaos gegeben.

Nachdem dieser Schock überwunden ist, gehe ich gleich zum Zug im Terminal. Ich hoffe mal, dass ich wieder von Terminal 1 abfliege und fahre gleich dorthin. An der Tafel wird dann meine Vermutung bestätigt und ich marschiere zur Security. Unten ist schon eine Riesenschlange, die ich fälschlicherweise dem normalen Check–In zuordne. Doch das ist ein großer Irrtum: Über das halbe Terminal erstreckt sich die Schlange zur Security! Das absolute Chaos. Und es ist schon dreiviertel acht. Wenn das mal gut geht!

Doch auch hier geht alles schneller wie erwartet. Und die Leute werden hier fast durchgeprügelt, nicht zu vergleichen mit der gemütlichen Art und Weise wie es in München zuging. Ich lasse gleich ein paar Leute vorbei, weil ich sowieso länger brauche, bis ich alles in die Boxen zum Röntgen verstaut habe.

Die Security ist dann problemlos, keine weiteren Kontrollen. Ich hoffe mal, dass meine Koffer bei dem Riesenchaos auch noch ihren Weg zu mir finden werden…

Das Gate ist dieses Mal nicht ganz am Ende und gegen halb neun habe ich es geschafft. Ich bin am letzten Gate zum Abflug nach Pittsburgh. Jetzt muss ich noch schnell den Laptop umstellen auf die andere Zeitzone und vor allem auf den Standort USA, damit mein Funknetz auch funktioniert. Da hatte ich ja das letzte Jahr Probleme, bis ich darauf gekommen bin, dass hier andere Frequenzbänder geschaltet werden. Dann aktiviere ich mein Handy und schreibe noch schnell eine SMS nach Hause. Anschließend lese ich noch ein paar Zeilen in meinem Buch.

Um 21 Uhr sollte das Boarding beginnen mit Abflug 21:30. Das ist ja nicht mehr so lange. Doch dann gibt es eine Durchsage, dass die Maschine aus San Francisco, mit der die Crewmitglieder kommen, Verspätung hat. Es verschiebt sich alles um eine halbe Stunde. Okay, das geht ja noch. Doch als die Wartezeit vorbei ist, kommt die nächste Durchsage: Die Maschine hat kein freies Gate, man weiß nicht, wie lange es noch dauern wird. Vor zehn Uhr wird nichts mehr passieren!

Aus 22 Uhr wird dann schließlich und endlich 23 Uhr bevor das Boarding beginnt. Die Maschine ist restlos ausgebucht und dieses Mal habe ich nicht das Glück, wie vor ein paar Jahren, dass ich ein Upgrade auf First Class bekomme. Dafür habe ich einen recht witzigen Platznachbarn, der für seine Firma einige Zeit in Hongkong arbeitete und jetzt wieder zurück in Pittsburgh ist. Eigentlich kommt er ja aus New Jersey.

Gegen halb zwei Ortszeit landen wir in Pittsburgh. Ich bin mittlerweile richtig fertig und möchte nur noch ins Bett. Da mein Platz ganz am Ende des Fliegers ist, dauert es natürlich ewig, bis ich heraus komme. Als ich den Flieger und Gangway hinter mir habe schalte ich mein Handy ein und rufe Helen an. Hoffentlich ist sie noch wach!

Nach kurzem Klingeln geht sie ran und macht sich gleich auf den Weg. Jetzt geht es noch mit dem Zug zur Gepäckausgabe. Zu meiner Überraschung kommen meine beiden Gepäckstücke ziemlich am Anfang! Und es sind auch wirklich mein Koffer und mein Trolley da! Auch mein Platznachbar hat alles bekommen, der war auch skeptisch. In Chicago sein Gepäck zu verlieren ist schon fast normal. Er wünscht mir alles Gute und ich marschiere erst mal Richtung Ausgang und setze mich völlig erledigt auf eine Bank. Dann tippe ich noch schnell eine SMS an meine Eltern.

Gegen drei Uhr ist Helen da und wir fahren los. Es gibt jede Menge Straßenbauarbeiten und so müssen wir etwas umfahren, bis wir zu Hause sind. Dort angekommen räume ich nur noch schnell das notwendigste heraus, putze mir die Zähne und falle gegen dreiviertel vier todmüde ins Bett…

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Zu Hause
  • Abendessen: Flieger
  • Motel: Zu Hause
  • Tagesetappe: —