Erster Jedediah Smith Trail 1822 — 1824

9. Tag: 24. August 2009 Pittsburgh — Columbus

Karte Pittsburgh nach Columbus

Heute wache ich wieder eher auf. Bereits um sieben Uhr bin ich wach. Helen ist schon wieder am telefonieren. Ich hoffe, dass ich sie erwische, bevor sie meinen Kaffee macht. Heute möchte ich ein großes Frühstück bei Eat’n’Park. Ich putze meine Zähne und richte meine Sachen her. Dann hängt sie ein. Jetzt schnell raus und ihr Bescheid geben, gerade noch rechtzeitig bevor sie mit Kaffee machen anfängt.

Dann mache ich mich fertig und fahre zum Frühstück. Ich habe schon Bedenken, dass ich es nicht mehr bis zur Tankstelle schaffe. Meine Anzeige ist komplett unten. Aber es reicht doch noch. Gestern wollte ich eigentlich bei der Exxon vor der Interstate bei David tanken. Doch die hatte schon zu. Also musste ich so nach Hause fahren.

Weiter geht es zum Frühstück. Der Service ist klasse und ich genieße zum ersten Mal in diesem Jahr richtig guten Bacon! Nebenbei tippe ich noch eine SMS an meine Eltern, die sich schon wundern, warum ich nichts mehr habe hören lassen. Auch an Rex schicke ich noch eine SMS, dass ich erst heute losfahren werde. Da es mit Sicherheit später wird, werde ich heute auch keine größere Distanz mehr schaffen. Also geht es morgen doch nur bis Kansas City.

Nach dem Frühstück geht es in den Walmart. Dort kaufe ich noch zweiseitiges Klebeband und Boxen für meinen ganzen Kleinkram, der so im Auto herumfliegt. Dann suche ich noch eine neue Handytasche. Aber es gibt keine mehr mit Fenster fürs Display. Ein Netzkabel für meinen Laptop hat er auch nicht. Aber ich finde ganz bequeme Wanderschuhe für gerade mal $28. Perfekt!

Jetzt geht es weiter zum Radio Shack. Aber wie schon befürchtet macht der erst um 10 Uhr auf. Also fahre ich noch schnell bei Kuhn’s vorbei und kaufe Lebensmittel ein. Jetzt ist es halb zehn und damit immer noch zu früh für Radio Shack. Deshalb fahre ich gleich weiter nach Hause.

Dort ist Helen schon mitten im Hausputz. Ich fange erst mal an mein Tagebuch zu schreiben und die Buchführung der letzten Tage nachzuziehen. So langsam verliere ich den Überblick im Chaos! Dann geht es an meine letzten Emails von hier aus. Schließlich kommt die große Umpackaktion am Auto und das Ankleben meiner ganzen Utensilien. Auch die Fenster wollen noch ein letztes Mal richtig geputzt werden. Dann montiere ich alles für die große Fahrt. Jetzt nur nicht die Reservekanister vergessen. Endlich geht es los zu den nächsten 8000 Meilen durch die Staaten! Mal schauen, was mich dieses Mal alles erwartet…

Als erstes stoppe ich noch einmal an der Tankstelle und fülle meine Reservekanister auf. Um 16 Uhr fahre ich auf die Interstate 79 nach Süden. Der Verkehr ist ganz schön heftig. Da macht das Fahren keinen Spaß.

Interstate 79, Ohio River, Pittsburgh, Pennsylvania

Auf der Interstate 79 geht es bei Pittsburgh über den Ohio River.

Interstate 79, Washington, Pennsylvania

Bei Washington geht es dann auf die Interstate 70. Jetzt muss ich mich erst mal wieder an das Leben auf der Straße gewöhnen.

Interstate 70, Wheeling, West Virginia

Irgendwie spinnt die GPS Software plötzlich. So verpasse ich dann auch die Staatsgrenze nach West Virginia mit Film und Foto. Kurz nach der Staatsgrenze zu West Virginia gerate ich in einen gigantischen Stau. Hier wird die Interstate wegen einer Baustelle einspurig und ich verliere massig Zeit.

Wenigstens ist das Wetter schön — und bei der Wärme geht natürlich auch die Temperatur im Stau nach oben. Da probiere ich doch gleich mal meine neuen Lüfter aus. Und so wie es aussieht bringt es schon einiges. Allerdings habe ich das Gefühl, dass jetzt mein Temperatursensor unten an der Automatik eine höhere Temperatur anzeigt als früher. Aber der Sensor in der Rückleitung schaut vom Wert her ganz okay aus. Vielleicht liegt es ja am Thermostat, der jetzt alles auf Temperatur hält.

Endlich ist der Stau vorbei und ich fahre mal mehr auf der linken Spur mit. Da geht es bis auf 120km/h, bei der meine alte Kiste schon ganz schön kämpfen muss. Hoffentlich geht es morgen besser zum Fahren.

Interstate 470, Ohio River, Wheeling, West Virginia

Interstate 470, Ohio River, Wheeling, Staatsgrenze West Virginia & Ohio

Interstate 70, Ohio

Dann geht es über die Grenze nach Ohio auf der Interstate 470 und schließlich wieder zurück auf die Interstate 70.

Interstate 70, Ohio

Interstate 70, Columbus, Ohio

Gegen dreiviertel acht komme ich in Groove City, südlich von Columbus, an. Dort teste ich auf Empfehlung meiner Eltern erstmalig ein Knights Inn. Die sind gerade am Renovieren. Also habe ich wohl kein repräsentatives Motel erwischt. Ich bekomme ein Zimmer im ersten Stock, obwohl alles leer ist. Aber vielleicht werden die unteren gerade renoviert. Wie ich wieder ins Auto einsteige werde ich angesprochen, ob ich ein Paparazzi bin. Die Variante ist neu, aber der Typ ist auch irgendwie seltsam. Hoffen wir mal, dass nachher meine Sachen noch da sind, wenn ich vom Essen zurück komme…

Im Motel schaue ich schnell nach, wo das Lone Star ist und fahre gleich dorthin. Hier bekomme ich einen perfekten Service. Zwar vergisst er zuerst, dass ich kein Eis im Getränk möchte. Aber dann kümmert er sich perfekt um mich. Ich darf sogar länger bleiben und bekomme noch eine Pepsi zum Lesen hingestellt. Das wenn ich gewusst hätte, hätte ich ja fast meinen Laptop mitbringen können.

Aber so lese ich weiter, bis sich mein Magen bemerkbar macht. Irgendwie bahnt sich schon wieder Durchfall an und ich sehe zu, dass ich wieder ins Motel komme. Ich schaffe es gerade so aufs Zimmer und auf die Toilette, dann geht es los, aber richtig. Ich frage mich echt, was ich da nicht vertrage. Langsam habe ich das Dressing in Verdacht oder die kalte Pepsi.

Aber nachdem ich das Problem nach dem Outback nicht hatte, vermute ich das Dressing Thousand Island. Da werde ich wohl mal umsteigen und andere versuchen. Vielleicht geht es dann besser.

So erleichtert suche ich mir den Weather Channel und stelle fest, dass ich morgen auch noch in einen Wolkenbruch hinein fahre. Und wenn ich mir die Distanz ansehe, dann bezweifle ich, dass ich es bis Kansas City schaffen werde. Aber ich werde es versuchen.

Als nächstes schreibe ich mein Tagebuch weiter. Irgendwie ist das Zimmer nicht besonders leise. Aber ich möchte mal versuchen, ohne Stöpsel zu schlafen. Dann mache ich meine Buchführung und ändere die Tour für morgen ab. Schließlich gehe ich noch meine Tagesaufnahmen von Video und Foto durch. So wie es aussieht, passt hier alles.

Der nächste Tag ist in Vorbereitung…