Erster Jedediah Smith Trail 1822 — 1824

12. Tag: 27. August 2009 Sioux City — Chamberlain

Karte Sioux City nach Chamberlain Karte Sioux City nach Chamberlain
Karte Sioux City nach Chamberlain

Gegen sieben Uhr wache ich auf. Die Stöpsel haben wieder gute Dienste getan. Und dieses Mal haben sie auch nicht gedrückt. Ich springe unter die Dusche, dann schaue ich, dass ich weiter komme. Schließlich will ich nicht zu spät bei der Werkstatt auftauchen.

Trotzdem fahre ich noch gemütlich zum Frühstück ins IHOP nach Sioux City. Dort wird mir von Jean, eine wirklich liebenswürdige Omi, das Pancake Combo mit Bacon, Eggs und Hashbrowns empfohlen. Dazu kann man Pancakes mit Nüssen bestellen. Das hört sich interessant an und ich bestelle mir das doch gleich. Der Kaffee steht gleich in der Kanne bereit, das ist perfekt!

Und die Portion, die dann kommt, ist absolut riesig! Ich kämpfe wirklich, bis ich sie bezwungen habe.

Interstate 29, Missouri River, Sioux City, Iowa Interstate 29, Missouri River, Sioux City, Iowa
Interstate 29, Missouri River, Sioux City, Iowa

Gegen zehn komme ich erst weiter.

Es geht zurück nach Sergeant Bluff. Dort fahre ich erstmal falsch, sehe aber wo ich ungefähr hätte hin müssen. Das Mädl an der Rezeption hat etwas von einem Waschplatz gesagt. Ich hätte noch über die Bahngleise hinüber gemusst. Schließlich komme ich bei Pioneer Collisions an. Das Collisions wundert mich etwas, aber okay. Ich gehe ins Office und erfahre, dass Pioneer Auto hier zwar war, aber jetzt eine neues Gebäude die Straße hinunter hat.

Also fahre ich wieder zurück. Aber da geht es auch nicht weit. Die Straße ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Also geht es wieder zurück und die Strecke, die ich eigentlich falsch gefahren bin, war dann doch richtig. Nur dann kann man nicht links abbiegen, also rechts und nochmal umdrehen. Bin ja gespannt, ob ich da heute nochmal ankomme!

Leider sehe ich das Schild nicht. Also fahre ich einfach mal geradeaus und dann entdecke ich es. Das ist eine schöne neue Halle und es macht einen tollen Eindruck. Ich gehe ins Office und frage, ob sie mir weiterhelfen können. Sie überlegen recht lange, ob sie es schaffen. Aber schließlich nehmen sie mich doch dran.

Sofort fahren sie mein Auto in die Werkstatt. Ich bin total geplättet. Ohne lange zu zögern, einfach so! Also den Platz muss ich mir merken!

Ich erzähle etwas von meinen Reisen und frage, ob ich noch ein paar Sachen aus dem Auto nehmen darf. Alles kein Problem. Ich gehe zum Auto und ich unterhalte mich noch mit den Mechanikern. Die sind echt erstaunt über meine ganzen Modifikationen. Ich frage, ob ich sie filmen und fotografieren darf für meine Webseiten. Alles kein Problem.

Jake, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa Jake, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa
Jake, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa

Der Mechaniker Jake ist total nett. Und Jamie kümmert sich gleich um die Bestellung der Teile. Jake sieht sich aber erst nochmal den Lüfter an. Er prüft einiges und irgendwie sind ihm meine Relais im Weg. Ich sage, er darf die ruhig wegschrauben, was er gerne macht.

Nach etwas messen und suchen kommt er mit der Neuigkeit zurück, dass es doch der Lüftermotor ist! Das kann ich kaum glauben! Den habe ich vor nicht allzu langer Zeit (dürften vielleicht 3 Jahre gewesen sein) in New Mexico damals ersetzen lassen. Hier haben nur die Kohlen gehangen, ist wie beim Anlasser vom Auto. Er klopft auf den Motor und schon läuft er wieder.

Ich lasse ihn trotzdem austauschen, weil der wird irgendwann sowieso wieder hinüber sein. Jetzt heißt es, auf die Teile warten. Jake schraubt inzwischen wieder an einem anderen Auto, bis die Teile kommen. Ich gehe erstmal hinaus und suche mir einen guten Platz für ein Bild von der Werkstatt. So schräg über die Straße sieht ganz gut aus. Auch von der Sonne her passt es.

Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa
Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa

Ich mache Film und Foto, dann marschiere ich zurück. Drinnen mache ich noch ein Bild von der blitzblanken Werkstatt in der mein Auto steht. Dann hole ich meinen Laptop und tippe schnell mein Tagebuch. Mittlerweile ist es dreiviertel zwölf. Mal schauen, wann ich hier wieder weiter bin. Auf jeden Fall bin ich heilfroh, dass die mir so unkompliziert weiter helfen. Die Adresse 101 Gaul Drive, Sergeant Bluff, IA ist eine echte Empfehlung.

Der Besitzer Rick Maxfield ist gerade nicht hier. Mal schauen, vielleicht kommt er ja später wieder. Ich hole schnell meine Karten aus dem Auto und sehe, dass Jamie am Auto schraubt. Allerdings telefoniert er gerade mit Bluetooth am Ohr. Also werde ich ihn später fragen, wie es weitergeht wegen filmen.

88 S10 Blazer, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa 88 S10 Blazer, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa
88 S10 Blazer, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa
Jamie, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa Jamie, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa
Jamie, Pioneer Auto, Sergeant Bluff, Iowa

Wie ich gerade meine Tour etwas umgebaut habe auf Chamberlain und überlegt, was ich streiche, meint Jamie ich bin „Ready to Roll”. Etwas ungläubig sehe ich ihn an und frage ob alles erledigt ist, auch der Wischermotor. Mit einem Grinsen bejaht er es. Man sieht ihm an, dass er sich freut, wie schnell er alles geschafft hat. Ich mache noch ein Bild von ihm am Auto. Rick ist mittlerweile auch schon da, aber er möchte nicht mit aufs Bild. Alles klar, kein Problem. Dann eben nur Jamie. Jake ist leider zu Mittag, also gibt es kein gemeinsames Bild sondern nur eines von den beiden Mechanikern bei der Arbeit. Da werde ich schon noch etwas passendes finden.

Gegen halb eins bin ich bereits wieder unterwegs. Unglaublich, wie flott die gearbeitet haben. So eine Werkstatt trifft man selten!

Interstate 29, Staatsgrenze Iowa & South Dakota Interstate 29, Staatsgrenze Iowa & South Dakota
Interstate 29, Staatsgrenze Iowa & South Dakota

Nach Chamberlain ist es nicht besonders weit. Gegen fünf müsste ich dort sein. Da bleibt noch Zeit, unterwegs endlich mal meine Äpfel zu essen. Schließlich habe ich gestern meinen Wasserkanister auffüllen können.

Es ist heute wieder strahlender Sonnenschein. In der Früh waren es um die 20°C und jetzt geht es schon auf die 25°C zu. Ich hole meinen Wasserkanister heraus und sehe, dass der unten nass ist. Ich lange an den Teppich und da steht richtig das Wasser. Na klasse, da ist der Kanister wohl wieder undicht!

Aber ich esse erst mal in Ruhe meine beiden Äpfel. Dann sehe ich mir das genauer an. Am Kanister kann ich nichts entdecken. Also erst mal mit Küchentüchern versuchen hier alles trocken zu bekommen. Das zieht sich ganz schön und dabei kommt mir ein schrecklicher Verdacht. Und wie ich in Richtung Fahrertunnel gegen das Bodenblech drücke ist es verdammt weich. Auf der Seite zum Rahmen hin ist er fest. Da würde ich mal sagen, der ist komplett durch und das ist jetzt Regenwasser von der Straße, was sich da hineingesaugt hat! Na Klasse, hört das denn irgendwann auf?

Trotzdem versuche ich das meiste Wasser herauszubekommen, was mich fast eine Stunde aufhält. Das muss ich mir in Pittsburgh genauer ansehen und evtl. mit Jay besprechen, damit ich für nächstes Jahr planen kann. Aber jetzt fahre ich erst mal weiter Richtung Chamberlain.

Der Verkehr ist immer noch recht viel und es gibt auf der Interstate 29 jede Menge Baustellen — kein Wunder, wenn man sich ansieht, in welch marodem Zustand die ist! Schließlich biege ich in Sioux Falls auf die Interstate 90 Richtung Westen ab.

Interstate 29, Sioux Falls, South Dakota Interstate 29, Sioux Falls, South Dakota
Interstate 29, Sioux Falls, South Dakota
Interstate 90, South Dakota Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, South Dakota Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, South Dakota Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, South Dakota

Jetzt sind es noch knapp 200km, dann bin ich am Missouri. Auch hier ist wieder eine Baustelle nach der anderen. Der absolute Rekord ist eine Baustelle mit 35km Länge! So etwas ist für deutsche Verhältnisse kaum vorstellbar.

Interstate 90, South Dakota Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, South Dakota Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, South Dakota
Interstate 90, Missouri River, South Dakota Interstate 90, Missouri River, South Dakota
Interstate 90, Missouri River, South Dakota
Interstate 90, Missouri River, South Dakota Interstate 90, Missouri River, South Dakota
Interstate 90, Missouri River, South Dakota

Bereits um viertel nach fünf komme ich in Chamberlain an und fahre zum Super 8. Dieses Mal denke ich sogar daran und frage nach einem AAA Discount. Dann muss ich wieder meine Adresse angeben, damit sie es in den Computer aufnehmen kann. Leider habe ich die letzte Visitenkarte im Geldbeutel Jamie gegeben. Die muss ich nachher gleich wieder auffüllen.

Ich frage nach einem Zimmer im ersten Stock, damit mir keiner auf dem Schädel herumtrampelt. Beim Super 8 geht es sowieso immer Treppen entweder hinauf oder hinunter. Da kann ich auch nach oben gehen. Dann frage ich auch gleich nach Essen und bekomme als erstes Casey’s Cafe genannt. Wie sie sieht, dass ich darüber nicht wirklich glücklich bin, legt sie mit Steaks nach. Das interessiert mich deutlich mehr und ich bekomme das Charley’s als Restaurant genannt. Das sehe ich mir dann gleich auf dem Laptop an.

Ich räume meine Sachen aufs Zimmer und habe natürlich keines mit Blick auf den Fluss bekommen. Das war ja klar, wenn man nur eine Nacht bleibt…

Als erstes prüfe ich, ob ich Internet habe. Und endlich, ich bekomme ein Netz! Jetzt muss ich gleich mal die Updates herunterladen während ich das Tagebuch schreibe. Für DeLorme gibt es leider nichts zum Installieren. Also keine neuere Software verfügbar.

Dann mache ich mit den Windows Updates weiter. Obwohl einem beim Service Pack 2 eine Stunde Installation angedroht wird, ist nach einer halben Stunde alles geschafft. Und so wie es aussieht geht noch alles. Mal wieder Glück gehabt.

Dann schreibe ich noch ein paar Emails, bevor ich mich zum Steakhouse Charley’s aufmache. Der Parkplatz ist gut gefüllt, was meist ein gutes Zeichen ist. Hier sitzen viele Einheimische an der Bar. Das Restaurant ist auf einfache Art auf etwas gehoben gemacht mit Kerze und Papier pro Platz. Auch die Preise stehen für das gehobene Niveau, wobei ich sagen muss, dass hier Preis und Leistung nicht zusammenpassen. Für ein 280g Sirloin sind $15 schon ganz schön happig.

Als Special gibt es ein New York Strip für $15.50. Ich wollte schon lange mal probieren, was das für ein Steak ist. Also bestelle ich es mir. Das Steak ist wirklich riesig. Aber ein Großteil ist eine reine Fettschwarte, die man wegschneiden muss. Aber trotzdem werde ich gut satt.

Das gehobene Restaurant merkt man auch daran, dass es die Cola aus der Dose gibt und dementsprechend keinen kostenlosen Refill. Also strecke ich etwas mit Wasser. Was aber wirklich nervt ist diese auf Anschlag aufgedrehte Klimaanlage. Ich war schon direkt verwöhnt von den Motels, in denen ich endlich nicht mehr in 15°C kalte Räume laufe. Das Energiebewusstsein scheint langsam zu wirken. Nur in manchen Lokalen halt leider noch nicht…

Um kurz vor neun bezahle ich und werde von einem anderen Gast wegen meiner Reisen angesprochen. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass hier echtes Interesse besteht. Also mache ich die Unterhaltung recht kurz und gehe zum Auto. Zurück geht es ins Hotel durch die Tempo 20mph Zone in Chamberlain. Da meint man, man kommt gar nicht mehr an. Aber es ist auch nicht anders wie unsere Tempo 30km/h Zone.

Im Motel mache ich mir als erstes meinen Verdauungskaffee. Hoffentlich kann ich da dann schlafen. Ich tippe mein Tagebuch fertig, dann geht es wieder an die Film– und Fotoaufnahmen.

Der nächste Tag ist in Vorbereitung…

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: IHOP, Sioux City
  • Abendessen: Charley’s, Chamberlain
  • Motel: Super 8, Chamberlain
  • Tagesetappe: 234 Meilen