John Colter Trail 1807 — 1808
31. Tag: 13. September 2005 Canyon Village — Cody
Morgennebel Canyon Village, Yellowstone National Park, Wyoming
Heute habe ich meinen Werkstattermin in Cody. Deshalb habe ich auch nicht mehr viel Zeit für Besichtigungen heute, leider. Ich bin sogar recht früh auf. Aber wie ich das Haus verlasse, zieht es mich erst einmal regelrecht zusammen. Es ist saukalt, bestimmt Minusgrade! Und überall auf den Autos ist Eis. Dazu kommt noch ein dichter Hochnebel — was dem Ganzen aber eine ausgesprochen einzigartige Stimmung verleiht. Auf meiner Halterung für die CB–Antenne sind lauter kleine Eisnadeln zu sehen. Hoffentlich wird das Bild davon etwas (leider wurde nur das Video etwas)…
Aber jetzt heißt es erst einmal das Eis von der Scheibe kratzen. Zum Glück habe ich ja meine Eiskratzer dabei. Aber das Paar neben mir müht sich mit einem Stück Holz ab, weil in einem Leihwagen ja keine Eiskratzer sind. Aber sie sind schon fast fertig. Deshalb schlagen sie mein Angebot aus, einen meiner Eiskratzer zu nehmen.
Dann geht es erst einmal zum Frühstücken. Ich habe Glück und es ist nicht viel los. Ich bekomme auch gleich einen Tisch. Aber dann heißt es erst einmal warten. Es dauert geschlagene 10 Minuten, bis sich mein Ober endlich an meinen Tisch bequemt. Dann erfahre ich, dass sie keine Eier haben — klasse, das hätte er gleich sagen können. Also darf ich noch einmal durch das Menü gehen und etwas ohne Eier aussuchen. Nach weiteren 10 Minuten kommt er endlich wieder und meint, dass er mir „scrambled eggs” anbieten kann — passt ja! Wahrscheinlich holen sie die vom Buffet, aber das ist mir jetzt auch egal. Nur nach dem Frühstück darf ich noch einmal 10 Minuten warten, bis er endlich wieder aufkreuzt. So einen miesen Service habe ich auf meiner ganzen Tour noch nicht erlebt. Und dabei ist jetzt gerade wirklich nicht viel los!
Dadurch habe ich jetzt auch noch jede Menge wertvolle Zeit verloren und so komme ich erst gegen halb zehn zum Bezahlen. Dann gehe ich noch schnell ins Post Office, das gleich nebenan ist. Allerdings darf man sich unter diesem „Office” nicht zu viel vorstellen. Es ist lediglich ein Holzschuppen. Ich kaufe mir die noch fehlenden Marken für meine Postkarten, dann geht es endlich weiter.
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Gleich nach der Abzweigung auf die Grand Loop Road ist die Tankstelle. Da ich heute zum ersten Mal wieder richtig Meilen fahren werde, muss ich auch noch Tanken. Mittlerweile hat sich der Nebel ziemlich verzogen und die Sonne kommt durch. Es scheint ja ein richtig schöner Tag zu werden, wenngleich es auch noch ziemlich kühl ist.
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Gegen dreiviertel zehn fahre ich los. Heute kann ich den Pass sogar bei Sonnenschein überqueren und habe dadurch Gelegenheit die wirklich malerische Landschaft zu bewundern. Wenn ich nicht so unter Zeitdruck wegen meinem Termin in Cody stehen würde, dann würde ich noch viel öfter anhalten. Aber so bleibt mir nichts anderes übrig, als die Stopps auf die richtigen Highlights zu beschränken.
Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Bergziegen, Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Bergziegen, Grand Loop Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Auf dem Weg ins Tal gibt es dann aber einen Zwangsstopp. Zuerst sehe ich nicht, was los ist. Nur einen Ranger, der auf der Straße steht und sich um den Verkehr kümmert. Dann sehe ich eine Herde Bergziegen über die Straße und den Hang hinauf marschieren. Klar, dass da jeder hält zum Fotografieren. Auch ich schließe mich ausnahmsweise den Touristen an und knipse aus dem Auto heraus.
NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Dann geht es weiter bis zur Tower Junction. Dort biege ich nach Osten ab und folge dem Lamar Fluss durch den Lamar Canyon auf der NE Entrance Road bis zum Soda Butte Creek. Dann geht es diesen entlang bis zum Ausgang aus dem Park. Hier folge ich wirklich den Spuren von John Colter.
Bison, NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Bison, NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Bison, NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Aber auf dem Weg gibt es noch einmal einen kurzen Zwangsstopp: Dieses Mal sind tatsächlich ein paar Bisons auf der Straße unterwegs, die ich natürlich auch, wie die anderen Fahrer, noch schnell fotografiere. Dann geht es weiter.
NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
NE Entrance Rd, Yellowstone National Park, Wyoming
Am Ausgang aus dem Park stelle ich fest, dass das Zahlhäuschen wieder nicht besetzt ist. Also habe ich gar keine Möglichkeit für meinen Besuch im Park zu bezahlen.
Highway 212, Cooke City, Montana
Dankend fahre ich weiter und erreiche Cooke City, ein richtig nettes, verschlafenes Nest mit schönen Holzfällerhäuschen. Allerdings haut mich der Spritpreis echt um: $3.40 für die Gallone Normalbenzin ist mehr als heftig, vor allem, wenn man bedenkt, dass ich im Park für über 30 Cent weniger getankt habe!
Highway 212, Montana
Highway 212, Montana
Am Ausgang aus dem Ort kommt die nächste Überraschung: Da geht erst einmal nichts mehr wegen einer Baustelle. Etwa eine viertel Stunde muss ich laut der Frau mit dem Stopp–Schild warten, bis es wieder weiter geht. Dann darf ich einem dieser „Follow Me” Autos durch die Baustelle folgen.
Die Baustelle erstreckt sich allerdings über 20 Meilen und ich habe schon fast das Gefühl, die hört gar nicht mehr auf. Schließlich erreiche ich doch noch das Ende und es geht durch malerische Landschaften weiter.
Highway 212, Wyoming
Highway 212, Wyoming
Dann komme ich zur Abzweigung des Chief Joseph Highway (Highway 296) und ich folge diesem wieder hinauf zum Dead Indian Hill.
Highway 296, Wyoming
Highway 296, Wyoming
Highway 296, Wyoming
Highway 296, Wyoming
Highway 296, Wyoming
Die Fahrt durch das Tal beschert mir noch einmal sehr schöne Eindrücke der Bergwelt, bis ich den schon einmal gefahrenen Teil des Passes hinauf zum Dead Indian Hill erreiche. Da ich diese Gegend ja schon kenne, halte ich nicht mehr für weitere Aufnahmen. Auch läuft mir langsam die Zeit davon und ich möchte nicht zu spät in Cody ankommen.
Highway 120, Wyoming
So erreiche ich wieder den Highway 120 und fahre weiter Richtung Cody.
Gegen 14 Uhr erreiche ich die Conoco Tankstelle und gebe Rob die Garantiebestimmungen. Er wirft einen sehr langen Blick darauf. Dann meint er nur, er kann da nichts machen. Da ich mit der Automatik noch fahren kann, muss ich entweder nach Miles City zu denjenigen, welche die Automatik eingebaut hatten oder nach Billings in Montana, welche die Automatik aufbereitet hatten. Ziemlich angesäuert fahre ich ins Motel und checke ein. Wegen meiner Reservierung muss ich sowieso hier übernachten.
Dann rufe ich Randy in Miles City an und schildere ihm mein Problem. Er verspricht, dass er gleich einen Termin bei seinen Bekannten in Billings arrangieren wird, die auch die Automatik aufbereitet haben. Ich schätze, dass ich zwischen 10 und 12 Uhr dort eintreffen kann. Auf jeden Fall muss ich nicht bis nach Miles City fahren.
Da ich eh schon kein Reserveautomatiköl mehr habe, versuche ich als nächstes etwas Synthetiköl aufzutreiben. Doch in ganz Cody gibt es kein Synthetiköl!
Da ich schon einmal im Wal–Mart bin, nehme ich auch gleich eine neue Telefonkarte mit. Dann gehe ich im Motel die Aufnahmen des Tages durch, die wegen der Fahrtszenen doch relativ viel geworden sind. Gegen sieben Uhr fahre ich noch einmal zum Wal–Mart und kaufe mir eine Packung Bänder für die Kamera, da mir diese auch zur Neige gehen.
Gegen viertel nach sieben bezahle ich und fahre zum Abendessen ins Sunset House. Hier geht es richtig zu! Aber ich habe Glück und bekomme sofort einen Tisch. Meine Bedienung ist wirklich am Schleudern und so verzeihe ich ihr auch den etwas langsameren Service. Schließlich bemüht sie sich nach Kräften.
Aber ein echtes Erlebnis ist der Koch, der seine Bedienungen ruft, wenn ein Essen fertig ist. Allein deswegen muss man schon einmal hier gegessen haben — wobei das Essen auch wirklich hervorragend ist! Ich hätte nicht so viel erwartet.
Gegen dreiviertel sieben bezahle ich und fahre zurück zum Motel. Dort füttere ich noch mein GPS, bevor ich relativ früh ins Bett gehe. Mal sehen, was der morgige Tag bringen wird…
- Besichtigungen
- Yellowstone National Park
- Allgemein
- Frühstück: Dining Room, Canyon Village
- Abendessen: Sunset House, Cody
- Motel: Super 8, Cody
- Tagesetappe: 228 Meilen