Sullivan, Clinton und Broadhead Trail 1779

4. Tag: 6. September 2000 Pittsburgh (Autosuche)

Langsam gewöhnt sich mein Körper an die neue Zeit. Heute wache ich das erste mal nach sechs Uhr auf. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Bob Evans (mittlerweile begrüßen mich bereits die Bedienungen im Vorbeigehen) geht es weiter mit der Autosuche. Langsam rennt mir die Zeit davon und wenn ich rechtzeitig starten möchte muß ich mich heute für ein Fahrzeug entscheiden. Eigentlich habe ich mich innerlich schon für den Bronco entschieden. Woran ich mich aber im Moment überhaupt nicht erinnern kann ist, ob er Kopfstützen hat. Aber bevor ich ihn jetzt kaufe, schaue ich ihn mir noch einmal sehr gründlich an. Gegen neun Uhr bin ich wieder beim Autohändler. Er gibt mir die Fahrzeugschlüssel und ich kann mir in Ruhe das Fahrzeug anschauen. Ich überprüfe Lenkungsspiel und sehe mir den Lack nach Spuren von Überlackierung an. Dort sehe ich, daß der Rost im unteren Bereich anscheinend überlackiert wurde. Außerdem hat er keine Kopstützen und die Anzeigeinstrumente sehen schon sehr altmodisch aus. Die einzigen Extras sind auch nur die Klimaanlage und das Radio. Irgendwie bin ich plötzlich nicht mehr so überzeugt. Meine Bedenken konnte auch der Autohändler nicht richtig aufheben. Bei den Kopfstützen schlug er vor, daß ich vom Auotschlächter einfach neue Sitze einbauen sollte. Die andere Alternative ist ein Chevrolet S10 Blazer ein Jahr neuer aber mit 180.000 Meilen. Allerdings ist die Maschine und der Antrieb komplett überarbeitet. Ich sehe mir auch das Fahrzeug an. Bei dem sind die Kopfstützen direkt in den Sitz integriert in Form einer Sitzverlängerung nach oben. Die Höhe ist für mich gerade noch ausreichend. Auch die Instrumentierung gefällt mir deutlich besser als beim Bronco. Lediglich die extrem hohe Laufleistung bereitet mir ernsthafte Sorgen.

Also begebe ich mich abermals auf die Suche, dieses mal ein anderes Gebiet. Aber auch hier finde ich nichts brauchbares. Entweder sind die Fahrzeuge zu neu und dementsprechend teuer oder sie sind in einem dermaßen schlechten Zustand, daß sie für mich nicht brauchbar sind. Also beschließe ich, mir noch einmal bei meinen Freunden die Fahrzeuge im Internet genauer anzusehen. Ich finde drei interessante Chevrolet Blazer im Preisbereich von $3500 bis $4000. Der interessanteste ist einer Bj. 88 mit 4.3l Motor, nur 83.000 Meilen und fast allen Extras für $3900. Mit meiner Liste fahre ich wieder zurück ins Motel und versuche denjenigen zu erreichen. Allerdings sind die Chancen um 13 Uhr nicht besonders groß und ich erwische ertwartungsgemäß einen Anrufbeantworter. Also fahre ich erst einmal wieder zum Wal–Mart und kaufe mir eine neue Telefonkarte. Die alte ist bereits fast abtelefoniert. Bei der Gelegenheit nehme ich auch gleich noch eine CD mit. Im Radio wurde bereits so oft ein Song gespielt, der absolut Spitze ist und jetzt habe ich endlich den Namen des Sängers gehört.

Um 16 Uhr versuche ich abermals mein Glück. Und dieses mal meldet sich wirklich jemand. Ich erfahre, daß er Zweitbesitzer ist und er nennt mir auf meine Frage eine lange Liste an Teilen, die bereits ausgewechselt sind. Wir verabreden uns daraufhin zu einem sofortigen Besichtigungstermin. Leider ist er am anderen Ende der Stadt und er hat Abends noch einen wichtigen Termin. Aber wir sollten es vorher noch schaffen. Ich folge seiner Wegbeschreibung und erreiche schließlich das Haus, in dem er wohnt. Vor der Tür steht bereits der Blazer und er gefällt mir sofort auf Anhieb: Weiß mit getönten Scheiben und dem Reserverad außen. Alles in allem sieht er wirklich super aus. Der Besitzer, Shawn, kommt auch gleich heraus und begrüßt mich. Er ist ungefähr in meinem Alter und hat ein sehr sympathisches Erscheinungsbild. Er sieht nicht nach jemandem aus, der einen hereinlegen will. Irgendwie bin ich sehr zuversichtlich, daß dieses mein neues Auto wird. Wir machen auch gleich ein Probefahrt mit Test des 4WD. Hier kann ich auch gleich mein neu erworbenes Wissen einsetzen. Demnach scheint auch dieser Antrieb in gutem Zustand zu sein. Als ich mir nach der Fahrt das Auto noch einmal genauer ansehe, fällt mir auf, daß er Öl verliert. Bereits nach kurzer Zeit waren einige Tropfen am Boden. Er verspricht mir, gleich morgen in der Früh die Ursache feststellen zu lassen und mir dann gegen Mittag Bescheid zu geben.

Gegen 20 Uhr fahre ich wieder zurück zum Motel. Allerdings wollte ich dieses mal nicht über die kostenpflichtige Penna Turnpike fahren, sondern die Highways durch die Stadt. Aber es dauert auch hier eine Stunde, bis ich wieder in der Nähe des Motels bin. Nachdem es bereits so spät ist, beschließe ich nur noch schnell zum Bob Evans an der Ecke zu fahren. Doch zu meiner Überraschung hat der bereits geschlossen! Im Land der 24 Stunden Öffnungszeiten macht ein Lokal bereits um 21 Uhr zu! Das ist ja schlimmer, wie in Deutschland. Also mache ich mich auf die Suche nach einem anderen Lokal. Nach einiger Zeit entdecke ich ein Perkins Family Restaurant. Die haben zwar nicht das absolute Spitzenessen, aber es ist genießbar und hat einen vernünftigen Preis. Und vor allem: Sie haben noch geöffnet!

Kurz vor zehn verlasse ich das Perkins wieder und fahre zurück zum Motel. Hoffentlich ist das Ölleck keine große Reparatur. Schließlich gefällt mir der Wagen und ich habe keine Lust noch länger zu suchen. Aber warten wir einmal den morgigen Tag ab…

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Bob Evans, Cranberry Township
  • Abendessen: Perkins, Cranberry Township
  • Motel: Super 8, Cranberry Township
  • Tagesetappe: —