Sullivan, Clinton und Broadhead Trail 1779

6. Tag: 8. September 2000 Pittsburgh (Autokauf)

Heute ist, wenn ich Glück habe, mein großer Tag. Ich stehe recht früh auf, damit ich bis um halb acht wieder vom Frühstück zurück bin. Dies ist normalerweise die beste Zeit, um Shawn zu erreichen. Und tatsächlich, ich kann ihm die „frohe Botschaft” überbringen. Wie erwartet ist er nicht sehr begeistert, daß er heute kein Geld sehen wird. Ich mache ihm den Vorschlag, daß ich versuche irgendeine Bestätigung für den Geldtransfer zu bekommen. Glücklicherweise kann man mit ihm reden. Sobald er eine Bestätigung erhält, können wir den Title–Transfer durchführen. Das wäre also geschafft!

Jetzt kommt der schwierige Teil mit meiner Bank. Nachdem ich alle Daten von ihm habe, rufe ich meine Bank an. Dort erfahre ich, daß mein bereits vorbereitetes und unterschriebenes Formular nicht in der Bank ist. Auch ist die Kollegin, mit der ich die Transaktion bereits in Deutschland vorbesprochen hatte, nicht anwesend. Also kann ich das ganze noch einmal durchkauen. Nach diversen Rücksprachen darf ich die Transaktion auch per Fax einleiten — wenigstens etwas.

Bezüglich der Bestätigung klärt meine Bank noch ab, was sie der anderen Bank schicken können. Mit dieser guten Nachricht rufe ich wieder Shawn an. Er hat mittlerweile auch mit seiner Bank telefoniert und sie angewiesen, sobald die Bestätigung eingeht ihn sofort anzurufen. Bezüglich der Überweisung wolle er aber eine schnellstmögliche Lösung. Mit diesen Informationen rufe ich wieder meine Bank an. Sie erklären mir, daß sie zwar kein Bestätigungsschreiben an die andere Bank schicken können, aber mein ausgefülltes Formular mit einem Eingangsstempel. Hoffentlich reicht Shawn das. Wegen den Überweisungsmöglichkeiten muß ich direkt mit der Zentrale telefonieren. Dort erfahre ich, daß es für die schnellste Überweisungsart bereits zu spät ist. Jetzt merke ich erst, daß es bald 16 Uhr in Deutschland ist und die Banken bald schließen. Jetzt wird es richtig eng!

Nachdem ich meine Überweisungsinformationen habe, fülle ich schnell noch das Formular fertig aus und sprinte zum Empfang im Motel. Dort erfahre ich, daß ein internationales Fax für die erste Seite $7,50 und jede weitere Seite $6 kostet! Aber mir bleibt nichts anderes übrig. Zu meinen Bekannten brauche ich mehr als 10 Minuten und das ist die Zeit, die ich noch habe bis zum offiziellen Bankenschluß in Deutschland. Also durch mit dem Fax. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schafft es die Angestellte, die zwei Seiten durchzufaxen. Bei diesen Preisen ist es kein Wunder, daß sie etwas ungeübt in der Bedienung des Fax ist.

Mit der Bestätigung in der Tasche gehe ich zurück zum Zimmer und rufe meine Bank an. Die haben das Fax erhalten und leiten noch alles für die Überweisung in die Wege — incl. der Bestätigung an die andere Bank. Hoffentlich geht alles glatt. Jetzt heißt es warten. Ich rufe Shawn an, daß von meiner Seite aus alles abgeschlossen ist. Sobald er die Info von seiner Bank bekommt, soll er mich anrufen.

Nach einer ewig langen halben Stunde klingelt endlich das Telefon: Seine Bank hat die Bestätigung erhalten. Wir verabreden uns für sofort bei ihm. Ich rufe meine Bekannte an und wir starten sofort zu Shawn. Mit Shawn fahre ich dann zum AAA–Büro. Hin fährt noch er. Aber in ein paar Minuten bin ich der stolze Besitzer eines Chevrolet S10 Blazer. Im AAA–Büro müssen wir nur etwa 15 Minuten warten, dann sind wir dran. Nach einer weiteren halben Stunde ist dann alles geschafft. Der Title–Transfer ist vollzogen und das Fahrzeug gehört mir. Shawn frägt mich noch, ob ich ihn ein Stück zu seinen Eltern mitnehmen kann. Kein Problem, sage ich. Im Auto erklärt er mir noch einmal kurz alles. Dann geht es los. Schon ein ungewohntes Gefühl in dieser hohen Position zu fahren. Aber ich freunde mich sofort mit dem Fahrzeug an. Lediglich der Gaszug geht etwas hakelig. Den werde ich mir dann später noch einmal genauer ansehen.

Nachdem ich Shawn bei seinen Eltern abgeliefert habe, fahre ich wieder zurück zum Motel. Dort angekommen kratze ich erst einmal die „For Sale”–Zettel von den Scheiben. Dann schaue ich die Betriebsanleitung durch. So wie es aussieht habe ich ein Fahrzeug mit fast allen Extras ergattert. Ich glaube, das Fahrzeug war kein schlechter Fang. Zur Feier des Tages beschließe ich ein Abendessen im Outback Steakhouse zu haben. Nach meinem Zeitplan müßte ich eigentlich morgen zu meinem Trail aufbrechen. Aber ich investiere den morgigen Tag lieber in eine genauere Untersuchung meiner Neuanschaffung…

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Bob Evans, Cranberry Township
  • Abendessen: Outback Steakhouse, McKnight Road, Pittsburgh
  • Motel: Super 8, Cranberry Township
  • Tagesetappe: —