Sullivan, Clinton und Broadhead Trail 1779

21. Tag: 23. September 2000 Pittsburgh (Hochzeit)

Ich beginne den Tag wie immer mit einem Frühstück im Bob Evans. Mittlerweile kennen mich eh schon die meisten Bedienungen. Gegen dreiviertel zehn bin ich fertig und ich überlege, was ich heute noch anstellen kann. Für mein Auto bräuchte ich ein paar Sachen zum Ausbessern des Lacks und sonstige Instandhaltungsmaßnahmen.

Zuerst fahre ich zu meinen Freunden um meinen Anzug für die Hochzeit abzuholen, den ich bei ihnen deponiert hatte vor meiner Tour. Dann fahre ich zum Wal–Mart und kaufe erst einmal ein. Auch will ich noch wegen ein paar CDs schauen. So schlage ich dann die restliche Zeit tot.

Pünktlich werde ich abgeholt. Als erstes geht es zur Kirche. Dort wird man zu seinem Platz geführt. Im Unterschied zu den Hochzeiten, dich ich bisher in Deutschland gesehen habe, ist hier sogar eine richtige Sängerin mit Orgel engagiert, die auch noch ein paar andere Sachen singt, als die üblichen Kirchenlieder. Ansonsten ist es ziemlich ähnlich zu einer deutschen Hochzeit. Lediglich mit den englischen Gebeten hatte ich noch meine Mühe und so habe ich nur die Lippen bewegt…

Anschließend fahren alle zum großen Hochzeitsessen. In der Kirche war nur ein kleiner Teil der geladenen Gäste. Bevor wir ebenfalls zur Halle fahren können, in der das große Essen stattfinden wird, müssen erst noch die Hochzeitsbilder gemacht werden. Dann fahren auch wir zur Halle. Diese ist speziell für Großveranstaltungen eingerichtet mit eigener Küche und Zubehör. Insgesamt sind heute an die 400 Gäste in der Halle.

Auf dem Tisch mit den Vorspeisen steht eine große Eisskulptur, die einen Schwan darstellt. Die Hochzeitstorte steht etwas abseits für den Nachtisch bereit. Sie hat mehrer Stockwerke mit dem Brautpaar an der Spitze.

Wie es dann ans Essen geht merkt man, daß die Amerikaner perfekt sind, was das Anstellen anbelangt. Es werden der Reihe nach die Tische aufgerufen, die zum Buffet gehen sollen. So gibt es nicht den Buffet typischen Sturm bei der Eröffnung mit der ewig langen Schlange. Bis dann endlich der letzte etwas zu Essen hat, sind die ersten schon wieder fertig. Naja, 400 Leuten das Essen auszuteilen, das dauert schon etwas. Aber ich bin wirklich erstaunt, wie perfekt alles über die Bühne geht.

Nach dem Essen werden die Tanzrunden gestartet, teilweise mit Spielen versehen. Hier gibt es auch noch eine sehr spezielle Variante des Tanzens mit der Braut: Es wird ein kleines Wägelchen mit vielen Schnapssorten und entsprechender Anzahl an Gläser hereingefahren. Dann kann jeder, der fünf Dollar für den Schnaps bezahlt, mit der Braut oder dem Bräutigam tanzen. Das Geld bekommen die Beiden anschließend noch als zusätzliches Hochzeitsgeschenk. Fast alle Gäste nehmen diese Gelegenheit war. Zumindest diejenigen, die um diese Uhrzeit noch da sind. Alles in allem eine sehr gelungene Hochzeit!

Was mich dann aber doch verwundert ist, daß bereits gegen Mitternacht der DJ den Abschied einläutet. So wie hier die Leute mitgemacht hatten, habe ich erwartet, daß es mindestens bis zwei oder drei Uhr in der Früh geht! Zwar war es schon ziemlich ausgedünnt im Vergleich zum Beginn der Hochzeit, aber trotzdem.

Wir haben dann noch das Gröbste zusammengeräumt. Den Rest erledigt eine Putzkolonne, die im Preis für die Halle bereits mit dabei ist. Ich glaube, sonst könnte man erst noch zwei Tage an der Halle hinarbeiten, bis alle Überreste der Feier beseitigt sind.

Ich werde von meinen Freunden bis zum Motel gebracht. Wir verabreden uns für morgen, damit ich am Auto arbeiten kann.

  • Besichtigungen
  • Amerikanische Hochzeit
  • Allgemein
  • Frühstück: Bob Evans, Cranberry Township
  • Abendessen: Hochzeit
  • Motel: Super 8, Cranberry Township
  • Tagesetappe: 28 Meilen