Sullivan, Clinton und Broadhead Trail 1779

20. Tag: 22. September 2000 Franklin — Pittsburgh

Heute geht es auf zu meiner letzten Etappe. Das Frühstück nehme ich wieder in dem gestrigen King’s Family Restaurant ein. Schließlich muß man es doch ausnutzen, wenn ein Lokal in Gehweite des Motels ist.

TR444, Pennsylvania

Dann fahre ich den Highway 62 zurück bis Tionesta. Dort zweige ich nach Süden ab und folge jetzt wieder den Spuren von Daniel Broadhead. Das Gebiet ist absolut dicht bewaldet und ich frage mich, wie die Leute hier damals überhaupt durchgekommen sind. Von dem flauen Gefühl in der Magengegend ganz zu schweigen, daß sie damals haben mußten, wenn man hier durch den Wald streift. Sie hatten immer die Gefahr der möglichen Indianer im Hinterhalt im RÜcken.

88 S10 Blazer, T440, Pennsylvania

SR1033, Pennsylvania

Aber frei von solchen Ängsten kann ich mir meinen Weg suchen. Trotzdem verfahre ich mich ziemlich. Das Gewirr der kleinen und verschlängelten Straßen ist nicht immer leicht zu durchschauen. Wie ich an einer kleinen Wegkreuzung stoppe und die Karte studiere, hält sofort ein Pick–Up mit zwei älteren Leuten, um mir zu helfen. Kurz darauf hält auch noch ein Van und der Verkehrsauflauf ist komplett. Doch selbst mit vereinten Kräften kommen die Leute mit den Straßennamen nicht klar. Sie dachten eher, ich würde hier in der Gegend jemanden besuchen wollen. Aber ich kann sie beruhigen, ich bin nur ein Reisender, der auf den Spuren früherer Eroberer wandelt.

Backroad, Pennsylvania

Wir verabschieden uns und ich fahre weiter. Schließlich treffe ich dann doch wieder auf die eigentliche Route und ich folge weiter dem Allegheny Fluß bis Pittsburgh. Allerdings fahre ich nicht ganz bis nach Pittsburgh, um dem Feierabendverkehr zu entgehen. Ich biege bereits eher auf den Highway 910 nach Westen ab. Dieser führt mich bis zum Highway 19, der mich schließlich an den Ausgangspunkt meiner diesjährigen Reise zurückbringt: Das Super 8 Motel in Cranberry. Gegen halb sechs checke ich ein.

Morgen ist bereits die Hochzeit meiner amerikanischen Freunde und ich erfrage noch schnell, wie der morgige Tag abläuft. Ich brauche mich aber um nichts zu kümmern. Um halb drei werde ich abgeholt. Ich soll nur morgen vormittag vorbei kommen, um mir meine Sachen abzuholen. Super, dann kann ich heute gemütlich zum Abendessen gehen. Allzugroße Lust auf eine weite Fahrt habe ich nicht und so fahre ich nur bis zum Bob Evans an der Ecke zur Hauptstraße. Gegen acht verlasse ich es bereits wieder und mache mich auf den Weg zum Motel. Auf den morgigen Tag bin ich ja echt gespannt — eine amerikanische Hochzeit!