Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Mexiko Teil 1807

5. Tag: 2. Oktober 2003 Pittsburgh (Garage)

Die Kaltfront ist noch immer über Pittsburgh und wir schreiben laut Wetterbericht Rekordtiefs für diesen Monat. Ich hatte gestern noch etwas vergessen einzukaufen für meine heutigen Arbeiten und so hole ich das in der Früh nach.

Gegen 10 Uhr komme ich bei David’s Garage an. Als erstes fange ich mit der Automatik an. Ich löse vorsichtig die Schrauben, damit ich keine Sauerei veranstalte. Schließlich hat die Automatik keine Ablassschraube, sondern man muss gleich die gesamte Wanne abnehmen.

Ich schaffe es auch, das Öl, das über dem Wannenrand ist, komplett aufzufangen. Doch jetzt beginnt der harte Kampf. Die Wanne hängt vorne am Auspuffrohr fest und hinten an einem Querträger, an dem auch die Automatik angeschraubt ist. Nach mehreren Stunden Kampf gebe ich es auf: Entweder ich muss den Auspuff oder den Querträger abschrauben, damit ich diese Wanne herausbekomme. Ich frage mich, wie jemand ein Auto nur so bescheuert designen kann.

Nachdem ich hier ohne fremde Hilfe nicht mehr weiter komme, wende ich mich dem Ölwechsel meines Verteilergetriebes zu. Auch hier will ich frisches Synthetiköl einfüllen und sehen, ob hier Automatiköl von der Automatik in das Verteilergetriebe geflossen ist.

Nachdem aber das Gehäuse nicht überfüllt war, gibt es eigentlich keine andere Möglichkeit, als wie eine undichte Ölwannendichtung für meinen gravierenden Ölverlust in der Mine. Das Ablassen des Öls ist recht einfach. Nur das Auffüllen ist etwas schwierig. Man hat nach oben kaum Luft, so dass man am Einfüllloch keine Ölflasche anbringen kann.

Aber ich hatte bereits vorgesorgt und mir eine Spritze gekauft, mit der man normalerweise Benzin ansaugen kann. Mit der geht es auch ganz gut, das Verteilergetriebe neu zu befüllen.

Es dauert auch nicht mehr allzu lange, bis David von der Arbeit kommt. Er hilft mir, den Querträger loszuschrauben, so dass ich endlich die Wanne abnehmen kann. Alleine hätte ich das nie geschafft. Dann kann ich den alten Filter herausziehen. Er schlägt vor, dass wir zuerst etwas Essen, bevor wir den Rest fertig machen.

Nach anfänglichem Zögern willige ich ein. Nach dem Essen arbeite ich zuerst alleine weiter, um die alte Dichtung herauszubekommen. Die war so fest gebacken, dass man sie regelrecht vom Metall abschaben musste. Und trotzdem bleibt noch ein seltsamer Rand übrig.

Mittlerweile ist auch David wieder da und wir versuchen, den neuen Filter einzusetzen. Doch wir bekommen den nicht weit genug hinein. Es sieht so aus, als ob die Dichtung nicht in die Vertiefung schlüpft. Auch der Einsatz mit dem Gummihammer hilft nicht weiter. Wir nehmen den neuen Filter heraus und David sagt mir, dass hier sogar ein Metallring in der Dichtung ist — ein Metallring?!

Plötzlich ist mir klar: Das Metall, von dem ich den Gummi abgeschabt habe, war Teil der alten Dichtung! Nachdem ich zwischen den Metallring und dem umgebenden Rohr mit einem spitzen Gegenstand hinein gefahren bin und den Metallring so zusammengebogen habe, dass ich ihn endlich herausnehmen kann, geht auch der neue Filter samt Dichtung ganz leicht rein.

Jetzt muss ich nur noch die Wanne mit einer speziellen Dichtungsmasse bestreichen, die neue Dichtung auflegen und die Wanne wieder festschrauben. Dann noch den Querträger montieren und die Hauptarbeit ist geschafft. Mittlerweile nähern wir uns Mitternacht und David verabschiedet sich ins Bett. Er muss morgen schließlich wieder früh aufstehen.

Die restlichen Arbeiten kann ich auch wieder ohne ihn schaffen. Zuerst müssen einige Sachen, die ich beim Versuch, die Wanne herauszubringen, unnötigerweise abgeschraubt hatte, wieder anschrauben. Dann heißt es, die Automatik wieder befüllen und den Motor starten.

Beim laufenden Motor fülle ich den Rest ein, dann habe ich es geschafft — um ein Uhr morgens. Ich fahre wieder zurück und versuche so leise wie möglich zu sein. Doch ich bin dermaßen dreckig und mit Öl (teilweise in den Haaren) verschmiert, dass ich unbedingt duschen muss. Hoffentlich wecke ich Helen dabei nicht auf. Um zwei Uhr bin ich dann endlich fertig fürs Bett…

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