Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806
1. Tag: 11. August 2002 München — Pittsburgh
Jetzt kann ich wenigstens meinen Vorabend–Checkin genießen und marschiere gleich zur Sicherheitskontrolle. Dort kontrollieren sie, wie erwartet, schärfer als letztes Jahr. Aber alles in einem vernünftigen Rahmen. Bloß gut, daß ich bereits letztes Jahr mein Ladegerät für mein Auto dabei hatte!
Ein Ausruhen in der Lounge gibt es jetzt nicht mehr. Aber zum Glück sind noch genügend freie Plätze vorhanden und ich kann mich in das Buch über meinen diesjährigen Trail vertiefen: The Expeditions of Zebulon Montgomery Pike — Volume 1
Ziemlich pünktlich geht auch dieses mal das Boarding los. Die Maschine ist ziemlich gut ausgebucht. Neben mir sitzt ein Sachse aus Halle, der für seine Firma als Techniker für Druckmaschinen unterwegs ist. Mein Platz ist wieder am Fenster. Aber die Aussicht war dieses mal nicht so überzeugend und so gibt es das erste mal keine Aufnahmen vom Flug. Vielleicht gibt der Inlandsflug dann wieder mehr her.
Mit nur ein paar Minuten Verspätung landen wir in Chicago. Dann kommt der übliche Weg durch die Immigration. Die Schlangen sind dieses mal fast endlos lang. Und wie immer erwische ich natürlich die langsamste Reihe. Das paßt ja, vor allem da ich erst noch einchecken muß. Nach fast einer Stunde bin ich aber auch hier durch und ich kann endlich meinen Koffer in Empfang nehmen. Dann geht es vorbei an den Bändern, die meinen Koffer normalerweise zum nächsten Flieger befördern würden. Ich weiß genau, nächstes Jahr mache ich diesen Vorabend–Checkin nicht mehr!
Mit meinem Koffer darf ich mich jetzt erst einmal die Rolltreppe hinauf quälen und dann in den vollen Zug einsteigen, der mich zum Abflugterminal meines Anschlußflugs bringt. Dort geht es wieder die Rolltreppe hinunter und dann heißt es, sich in die endlos lange Schlange vor den United Schaltern einreihen. Aber es geht doch relativ zügig voran und nach einer halben Stunde bin ich auch schon an der Reihe. Die schwarze Angestellte fragt mich ein paar Sachen im allertiefsten Slang (keine Ahnung wo der her war), so daß ich meine liebe Not habe, sie zu verstehen. Prompt setzt sie mich auch noch an den Gang und nicht ans Fenster, wie gewünscht. Also so etwas unfreundliches hatte ich in USA auch schon lange nicht mehr gesehen. Aber ich hatte wenig Lust nach dem langen Flug hier auch noch zu debattieren und so marschiere ich los und suche den Weg zum Gate. Der normale Weg, den ich früher gehen mußte, war jetzt plötzlich Business–Fliegern vorbehalten. Und wo geht das normale Volk durch?
Nach etwas Suchen habe ich dann auch die Kontrollen ganz am Ende der Halle entdeckt. Die Sicherheitschecks sind allerdings wie eh und je. Dann marschiere ich durch die klimpernden Gänge bis zu meinem Gate. Ich habe noch mehr als eine Stunde Zeit bis zum Abflug. Hat also wenigstens das geklappt. Und nachdem ich den Koffer direkt abgegeben hatte, dürfte er auch im richtigen Flieger landen.
Pünktlich um 18 Uhr geht es weiter nach Pittsburgh. Sehnsüchtig blicke ich auf die ersten Reihen, die fast leer sind und in denen ich zu meinen Silberkartenzeiten gesessen bin. Jetzt bin ich in der Tourismusklasse weiter hinten im Flieger. So eine Karte hat echt Vorteile…
Um dreiviertel neun Uhr Ortszeit lande ich in Pittsburgh. Nach dem Aussteigen geht es wieder mit der kleinen Bahn zum Hauptgebäude, wo ich meinen Koffer in Empfang nehmen kann. Als nächstes marschiere ich zu einem ruhigen Telefon und rufe Helen an. Hoffentlich ist sie schon von ihrer Dienstreise zurück. Aber nach zweimaligen Klingeln geht sie schon ran und macht sich gleich auf den Weg.
Jetzt suche ich mir erst einmal ein gemütliches Plätzchen draußen auf der Bank, um auf sie zu warten. Mittlerweile ist es auch schon dunkel. Aber es ist immer noch richtig warm. Ich schätze, es müßten so um die 25°Celsius sein. Letztes Jahr war es noch hell, als ich aus dem Gebäude kam. Erst als ich auf Helen wartete wurde es dunkel. So wie es aussieht, war der Flug dieses Jahr eine Stunde später dran, als der letztes Jahr.
Gegen viertel nach neun Uhr kommt sie an. Fast hätte ich sie nicht erkannt, weil sie in ihrem neuen Geländewagen angekommen ist. Aber schließlich erkenne ich sie und wir laden mein Gepäck ein. Dann geht es zu ihrem Haus. Sie ist auch erst am Vormittag von ihrer Dienstreise zurück gekommen und hat noch einiges aufzuarbeiten. Sie zeigt mir mein Zimmer und ich sortiere erst einmal meine Sachen zusammen. Wir unterhalten uns noch etwas und gehen dann gegen 11 Uhr ins Bett. Morgen vormittag wollen wir mein Auto aus der Mine holen. Ich bin ja gespannt, ob es gleich anspringt.
- Besichtigungen
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- Allgemein
- Frühstück: Zu Hause
- Abendessen: Flieger
- Motel: Zu Hause
- Tagesetappe: —