Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806
19. Tag: 29. August 2002 Dubuque
Es ist direkt ungewohnt einmal nicht den Koffer in der Früh zu packen und ins Auto zu schleppen. Aber die Frühstückssuche bleibt. Ich entschließe mich, das Dubuque Family Restaurant, etwas weiter den Highway 20 in Richtung Stadt, auszuprobieren. Es ist wie ein typisch amerikanisches Familienrestaurant eingerichtet. Das Frühstück ist ausgezeichnet. Es gibt sogar einen Donut bzw. ein kleines Stück Kuchen, bis das Frühstück kommt! Das ist echt eine nette Geste. Da werde ich sicher morgen nochmal frühstücken. Auch sind hier einige Einheimische und Stammkunden, was immer ein gutes Zeichen ist.
Ausnahmsweise fahre ich heute nicht zum Tanken, da die Plätze, die ich besichtigen möchte, in unmittelbarer Umgebung sind. Als erstes fahre ich zum Grab des Stadtgründers Dubuque und dem Häuptling Peosta. Dubuque hatte 1788 von den Indianern die Erlaubnis bekommen, Blei in den Höhlen abzubauen und wurde damit zu einem großen Wirtschaftsfaktor in dieser Gegend. Er war der erste weiße Siedler in Iowa und starb 1810. Im Jahre 1833, als die Foxindianer endgültig kapitulierten, begann hier die weiße Siedlung.
Die Stadt Dubuque war eine Stadt in der vieles zum ersten mal geschah: Die erste Kirche, der erste Mörder mit öffentlichem Hängen (1834), die erste Zeitung und die erste Bank (1836). Bereits 1860 verzeichnete die Stadt 31164 Einwohner.
Auch Zebulon Pike stattete im Jahre 1805 Herrn Dubuque im Auftrag der Regierung einen Besuch ab, um zu sehen, wie viel Blei hier wirklich gefördert wird. Doch Dubuque erfand die Ausrede, dass sie gerade keine Pferde hätten, um zu den Minen zu reiten. So musste sich Pike notgedrungen auf die Aussagen von Dubuque verlassen, die natürlich nicht stimmten. Auch damals hatte man schon versucht, um die Steuern herumzukommen!
Von der Grabstätte hat man einen schönen Ausblick auf den Mississippi. Aber wieder sind die Mücken ziemlich lästig und so bleibe ich nicht allzu lange. Mein nächstes Ziel ist die Crystal Lake Cave. Wie ich ankomme, sind nur zwei Autos da. Das schaut vielversprechend aus. Vielleicht habe ich dann etwas mehr Gelegenheit für meine Filmaufnahmen.
Der Vorraum ist, wie bei der Mark Twain Höhle, zugleich Verkaufsraum für alle möglichen Souvenirs. Wie ich mich umschaue, entdecke ich beim Eingang zur Höhle, dass keine Filmkamera erlaubt ist. Na klasse, dann kann ich das Teil wieder ins Auto bringen…
Nach einiger Wartezeit kommt unsere Tourführerin. Außer mir sind noch 6 Personen dabei. Dieses mal hoffe ich, wenigstens ein paar gute Fotoaufnahmen zu bekommen. Doch die Tour wird so schnell durchgezogen, dass einem die Lust auf fotografieren vergeht. Auch die Erzählungen wirken etwas gelangweilt heruntergeleiert. Das ist eine richtige Touristenhöhle! Absolut nichts für mich. Was für ein Gegensatz zu den Lewis & Clark Caverns in Montana. Aber wer weiß, vielleicht haben die auch nicht mehr den guten Führer von damals.
Nach der Tour fahre ich wieder zurück nach Dubuque, um mir das Mississippi River Museum anzusehen. Leider ist der Schaufelraddampfer wegen Renovierung das ganze Jahr geschlossen. Aber die beiden Museen sind zur Besichtigung frei. Man erfährt eine ganze Menge über das Leben am Fluss, die Probleme die es damals gab und einiges über die Natur. Hier kann man nur sagen: Absolut empfehlenswert!
Ganz oben im Museum gibt es noch eine Aussichtsplattform, von der man ebenfalls einen guten Ausblick auf den Mississippi hat. Auch hier mache ich ein paar Aufnahmen, dann geht es weiter zum nächsten Museum. Hier wird noch einmal sehr stark auf Natur und die Dampfer eingegangen. Speziell das Anlegemanöver war riskant, da hierbei oft die Kessel explodierten. Mehr als ein Dampfer ist auf diese Art und Weise gesunken. In der Ausstellung befindet sich auch der Steuerstand eines dieser gesunkenen Schiffe.
Bereits kurz vor vier bin ich mit der ganzen Tour durch und ich fahre wieder zurück zum Motel. Da mein Trinkwasservorrat langsam zu Ende geht — bei Temperaturen über 30°C kein Wunder — fahre ich gleich weiter zum Wal–Mart. Der ist nur ein kurzes Stück weiter vom Motel. Auch soll die neue CD der Dixie Chicks mit ihrem Song „Long Time Gone” herausgekommen sein, der schon die ganze Zeit im Radio gespielt wird. Und tatsächlich habe ich Glück. Es gibt ein ganzes Regal voll dieser CDs. Zu allem Überfluss gibt es sogar noch ein Einführungsangebot, dass die CD um 3 Dollar billiger macht. Da kann ich nur noch zuschlagen…
Dann fahre ich zurück ins Motel und gehe meine Filmaufnahmen durch. Dies war heute nicht gerade viel und so bleibt mir auch noch Zeit, meine neu gekauften CDs anzuhören. Gegen halb acht marschiere ich wieder ins Los Aztecas. Eigentlich wollte ich noch etwas anderes ausprobieren, aber das Essen war gestern so hervorragend, da muss ich einfach noch einmal hin. Außerdem habe ich noch einmal Gelegenheit ein Corona zu trinken. Wer weiß, wann sich für mich wieder die Gelegenheit bietet. Kurz nach halb neun bezahle ich und gehe zurück zum Motel.
- Besichtigungen
- Grab Peosta und Dubuque
- Crystal Lake Cave (Eintritt $9)
- Mississippi River Museum (Eintritt $3)
- Allgemein
- Frühstück: Dubuque Family Restaurant, Dubuque
- Abendessen: Los Aztecas, Dubuque
- Motel: Super 8, Dubuque
- Tagesetappe: 24 Meilen