Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806
18. Tag: 28. August 2002 Davenport — Dubuque
Gestern hatte ich auch einen Bob Evans entdeckt, bei dem ich heute frühstücken werde. Ich finde ihn auf Anhieb wieder. Gegen viertel nach neun bezahle ich und fahre zum Tanken. Um halb zehn geht es dann wieder los.
Government Bridge, Davenport, Iowa, nach Rock Island, Illinois
Mein erstes Ziel ist das Mississippi River Museum auf Rock Island. Eine kleine Brücke führt auf die Insel. Wie ich dort ankomme, stauen sich bereits die Autos. Auch diese Brücke ist eine Hebebrücke und im Moment fährt gerade ein Schiff durch. Nach kurzer Wartezeit geht es aber weiter. Mich wundert es direkt, dass hier keine Mautgebühren erhoben werden.
Auf der Insel angekommen weist ein Schild nach links zum Museum. Allerdings geht das direkt in ein Armeelager. Mit meiner montierten Kamera ist mir das dann doch zu riskant und so biege ich rechts ab und überquere den Fluss vollständig.
Auf der anderen Seite angekommen, schaue ich zuerst in meinen Plan, wie ich weiter vorgehen werde. Das Beste ist, wieder zurück auf die andere Seite zu fahren und von dort nach LeClaire zum Buffalo Bill Cody Museum. Also fahre ich wieder zurück, dieses mal auf einer anderen Brücke, und biege auf den Highway 67 nach Osten ab.
Mississippi River, Highway 67, Iowa
Am Stauwerk 14 mache ich kurz Stopp, um vielleicht eine weitere gute Aufnahme vom Mississippi zu bekommen. Dort treffe ich auch einen Mann, der hier mit seiner kleinen Tochter ist. Wir unterhalten uns einige Zeit und er gibt mir ein paar Tipps für schöne Stellen zum Filmen und Fotografieren. Auch beschreibt er mir genau den Weg zum Buffalo Bill Cody Museum.
Buffalo Bill Museum, Steamer Lonestar, Iowa
Ich verabschiede mich und setze meinen Weg nach LeClaire fort. Dort angekommen stimmt seine Beschreibung exakt. Das Museum selbst ist relativ klein. Außer Informationen zu Buffalo Bill findet man auch einiges über die Zeit an sich. Für meinen Geschmack kommt aber die Hauptperson etwas zu kurz. Zusätzlich gibt es außerhalb des Gebäudes noch einen alten Schaufelraddampfer zu besichtigen: Die Lonestar, das letzte komplett in Holz gebaute Schiff seiner Art. Es ist zwar schon arg verfallen, aber die Renovierungen sind noch im Gange. Aber im Moment warten sie auf Geld von der Regierung. Sie hoffen, dass sie genügend bekommen, um das Schiff seiner Nachwelt erhalten zu können.
Das Schiff lief 1869 ursprünglich als Schaufelraddampfer mit seitlichen Schaufelrädern vom Stapel. Als Brennmaterial wurde bis 1899 Holz verwendet. Gebaut wurde es vermutlich um Holz den Mississippi hinab zu transportieren. Im Jahre 1899 wurde das Schiff auf Kohle als Brennelement umgebaut. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch das „Texas” Oberdeck mit 4 Kabinen für die Mannschaft hinzugefügt. Bis 1968 war das Schiff auf dem Mississippi unterwegs. Ab diesem Zeitpunkt wurden Holzboote als zu risikoreich eingestuft und das Schiff aus dem Verkehr gezogen.
Ein weiterer Höhepunkt, so erzählt mir die Dame an der Kasse, kann leider nicht mehr besichtigt werden. Bevor hier durch die Staumauern der Fluss aufgestaut wurde, gab es hier einige Stromschnellen. Zum Navigieren musste ein Lotse an Bord genommen werden. Der Haltepunkt wurde durch einen Baum gekennzeichnet, der vor etwa 50 Jahren abgestorben ist. Aber für sämtliche Dampfer war dies der Punkt, an dem sie anhalten mussten.
Mississippi River, Buffalo Bill Museum, Iowa
Nachdem ich alles besichtigt habe, gehe ich noch zum Bootssteg und mache ein paar Aufnahmen vom Mississippi. Um ein Uhr geht es weiter. Ich fahre ein kurzes Stück zurück bis zur Interstate 80. Irgendwie kommt mir dieses Teilstück bekannt vor und tatsächlich bin ich letztes Jahr auf meinem Weg nach Montana hier vorbei gekommen. Jetzt überquere ich den Mississippi und fahre auf dem Highway 84 nach Norden.
Auch dieser Highway führt mich größtenteils direkt am Ufer entlang, aber es ist auch ein großer Highway und so bleibt mir nichts anderes übrig, als alles vom fahrenden Auto aus aufzunehmen.
Mississippi River, Albany, Illinois
Bei Albany fahre ich zum Bootsslip. Dort kann man gut parken und ich nutze die Gelegenheit, um wieder etwas von meinem Obst zu essen. Ich mache nur eine kurze Rast und fahre nach etwa einer viertel Stunde weiter.
Kurz nachdem ich losgefahren bin, sehe ich im Augenwinkel, wie etwas seitlich herunterfällt. Zuerst habe ich schon gedacht, dass die Kamera wieder einmal abgestürzt ist. Aber das kann ja eigentlich nicht mehr passieren mit dem neuen Stativ. Beim genaueren Hinsehen entdecke ich, dass das Polfilter samt Sonnenblende abgestürzt ist. Anscheinend hatte ich es beim letzten Wechsel nicht vernünftig oder schief fest geschraubt. Nachdem ich es erneut befestigt habe, scheint wieder alles zu passen.
Ich fahre weiter auf dem Highway 84 bis in die Nähe von Clinton. Dort biege ich ab auf den Highway 30 nach Westen, der mich wieder über den Mississippi bringt. Eigentlich wäre ich jetzt am Ziel meiner heutigen Reise, aber es ist noch nicht einmal zwei Uhr und so beschließe ich, die Besichtigungen im Raum Galena zu streichen und gleich weiter bis zum nächsten Etappenziel, Dubuque, zu fahren.
Mississippi River, Highway 136, Iowa
Also biege ich in Clinton auf dem Highway 130 nach Osten ab und überquere abermals den Mississippi, jetzt ein Stück weiter nördlich. Vor mir fährt ein Van über die Brücke. Ich wundere mich schon, warum er langsam immer näher zur Brückenwand fährt. Im letzten Moment merkt er, dass er beinahe die Mauer berührt und reißt sein Steuer herum. Wahrscheinlich hat er vor lauter auf den Fluss schauen, nicht mehr aufgepasst, wohin er fährt.
Mississippi River, Illinois
Auf der anderen Seite angekommen, biege ich wieder auf den Highway 84 nach Norden ab. Noch vor Thomson gibt es eine Möglichkeit, noch einmal einen Seitenarm des Flusses zu erreichen. Hier ist auch so gut wie kein Verkehr. Der ganze Seitenarm ist überwuchert mit Schilf und jede Menge Seerosen. Das ist ein richtig idyllischer Anblick. Ich nutze die Gelegenheit wieder für ein paar schöne Aufnahmen, dann fahre ich weiter.
Bis kurz nach Savanna geht es nah am Fluss entlang. Dann führt der Highway weiter ins Landesinnere, weil am Ufer ein Armeedepot ist. Bei Hanover biege ich auf eine Backroad ab, um wieder ans Ufer zu gelangen. Zuerst verfehle ich jedoch die Abzweigung, aber beim zweiten Anlauf erwische ich die richtige.
River Road, Illinois
Kurz nachdem der Highway 84 nach rechts führt und über eine kleine Brücke führt, gibt es eine Abzweigung entlang eines kleinen Kanals. An diesem geht es zuerst entlang bis zur nächsten Abzweigung nach rechts. Jetzt geht es wieder Richtung Fluss und nachdem ich nicht mehr auf den Highway bin kann ich mir endlich auch einmal Zeit für Aufnahmen nehmen.
Diggin Hill Road, Illinois
Doch die Freude über die Fahrt am Ufer währt nicht lange. Schon bald erreiche ich ein Schild, das mich vor einer bestehenden Straßensperre warnt. Also geht es zuerst den Hügel hinauf und ich muss etwas weiter im Landesinneren dem Flusslauf folgen. Bald erreiche ich eine weitere Abzweigung zu den Chestnut Mtn, aber auch hier komme ich nicht weiter. An einem Luxushotel ist die Fahrt zu Ende und ich muss wieder umkehren.
Der nächste Versuch ist endlich von Erfolg gekrönt, auch wenn ich die Abzweigung fast übersehen hätte. Sie führt im spitzen Winkel zurück und liegt somit ziemlich unübersichtlich. Ein kurzes Stück geht es noch am Ufer entlang, dann geht es wieder zurück ins Landesinnere.
Nach einem steilen Hügel bergauf, erreiche ich schließlich Galena, eine Stadt die vom deutschen Ursprung stark geprägt ist. Wie geplant, streiche ich die Besichtigungen in Galena und fahre weiter auf dem Highway 84, bis zur Abzweigung des Highway 20 nach Westen.
Dubuque, Mississippi River, Highway 20, Illinois
Auf dem Highway geht es schließlich wieder über den Mississippi und nach Dubuque. Dort schlängelt sich der Highway etwas durch den Ort, aber ich schaffe es zufällig in der richtigen Spur zu sein, um auf dem Highway 20 zu bleiben. Dieser führt mich wieder aus dem Ort hinaus. Jetzt muss bald das Super 8 Motel auftauchen, in dem ich heute und morgen übernachten möchte. Doch ich verpasse die Abzweigung nach links, aber bei der nächsten Ampel drehe ich um und erreiche schliesslich das Motel.
Vor mir betreten zwei Straßenelektriker das Motel. Das Einchecken dauert seine Zeit, aber schließlich komme ich dran. Es ist zwar bereits fünf Uhr, aber ich bekomme noch ein Zimmer im Erdgeschoss. Auf meine Frage nach einem guten Restaurant wird mir das Los Aztecas gegenüber empfohlen. Dies bestätigt mir auch gleich der nächste Arbeiter, der hinter mir wartet.
Na dann bin ich ja gespannt. Ich räume meine Sachen aus dem Auto und gehe wieder meine Filmaufnahmen durch. Anschließend gehe ich zu dem empfohlenen Mexikaner. Endlich kann ich auch einmal ein Bier zum Essen trinken, da ich nicht mehr fahren muss. Ein Samuel Adams haben sie zwar nicht, aber dafür ein Corona. Das Essen ist hervorragend. Ich hätte nicht erwartet, dass es so ausgezeichnet ist. Da werde ich mit Sicherheit auch morgen wieder zum Abendessen kommen. Gegen halb neun bezahle ich und gehe wieder zurück ins Motel.
- Besichtigungen
- Buffalo Bill Cody Museum (Eintritt $2)
- Allgemein
- Frühstück: Bob Evans, Davenport
- Abendessen: Los Aztecas, Dubuque
- Motel: Super 8, Dubuque
- Tagesetappe: 149 Meilen