Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806
27. Tag: 6. September 2002 Minneapolis — Long Prairie
Gestern hatte ich auf meiner Suche nach dem Wal Mart einen Cracker Barrel entdeckt. Dort plane ich heute zu frühstücken. Doch die Sucherei von gestern beginnt aufs Neue und ich finde das Lokal einfach nicht mehr. Nachdem ich zum dritten Mal an einem Perkins vorbei gekommen bin, beschließe ich zähneknirschend doch hier zu frühstücken. Ich muss aber zugeben, dass ich ziemlich überrascht bin: Das Frühstück ist einwandfrei, nicht wie das, was ich sonst bei vielen Perkins bekommen hatte.
Frisch gestärkt mache ich mich erneut auf die Suche nach einem Wal Mart. Gestern hatte ich noch einmal einen Blick in das Telefonbuch geworfen und gesehen, dass ich an den falschen Stellen gesucht hatte. Also versuche ich mein Glück erneut. Doch auch da, wo ich ihn jetzt erwartet hätte, finde ich keinen Wal Mart. Insgesamt suche ich mehrere Stunden und ziehe immer größere Kreise. Schließlich bin ich auf der Interstate 94 bereits so weit gefahren, dass ich beschließe nicht mehr umzukehren sondern nach Norden wieder Richtung Mississippi zu fahren.
Ich erreiche bei St. Cloud wieder den Mississippi — und zufällig komme ich an einem Wal Mart vorbei! Ich kann es kaum glauben. Endlich kann ich meine Getränke einkaufen. Nachdem sich auch langsam mein alter Rand McNally in Einzelteile auflöst, kaufe ich noch etwas Klebestreifen, um ihn wieder in ein ganzes Stück zu verwandeln.
Es ist zwei Uhr, wie ich den Wal Mart verlasse und endlich zu meinem heutigen Trail aufbrechen kann. Mittlerweile bin ich schon so weit gefahren, dass ich dringend Tanken muss. Gegen dreiviertel drei starte ich endlich zum Trail. Ich fahre auf dem Highway 1 nach Norden, der mich aus St. Cloud wieder entlang dem Mississippi bringt.
Mississippi River, CR224, Minnesota
Der Fluss hat deutlich an Breite verloren. Ich passiere die Jagdcamps von Pike, sowie seine Little Two Rivers Hunting Camp und Swan River Wintercamp von 1805. Leider gibt es hier keine Möglichkeit zum Fluss vorzudringen und so bleibt mir nichts anderes übrig als die Gegend, in der er mehrere Wochen zubrachte, bis er weiter ziehen konnte, vom fahrenden Auto aus zu filmen.
Mississippi River, Highway 27, Little Falls, Minnesota
So erreiche ich bereits sehr früh mein heutiges Tagesziel, Little Falls. An diesen Fällen brauchte Pike mehrere Anläufe, bis er weiter konnte. Erst Mitte Dezember schaffte er die endgültige Überquerung. Als Besichtigung steht noch das Charles A. Lindbergh House auf dem Programm. Aber das will ich mir nach dem Einchecken ansehen.
Wie ich die Stadt erreiche, ahne ich nichts Gutes. Hier werden gerade Vorbereitungen für irgend ein Fest getroffen. Als ich im Motel ankomme, werden meine Befürchtungen bestätigt. Alles komplett ausgebucht in der Gegend für das ganze Wochenende!
Na klasse — also erst einmal den Motelplan durchstöbern und sehen, welches Motel am nahesten dran ist. Das beste Motel ist in Long Prairie, von dem aus es nicht mehr allzu weit zu einem weiteren wäre. Also fahre ich den kerzengeraden Highway 27 bis nach Long Prairie.
Im dortigen Motel angekommen, traue ich meinen Ohren kaum: Es ist genau ein Motelzimmer frei und soll 100 Dollar die Nacht kosten! Dies ist ein Einheitspreis für das ganze Wochenende wegen dem Fest in Little Falls. Alle Motels in der Umgegend haben hier die gleichen Preise. Zähneknirschend akzeptiere ich diesen Wucherpreis. Zu allem Überfluss ist es auch noch ein Raucherzimmer, das trotz Lüftens immer noch nach Rauch riecht. Aber ich habe keine große Lust, noch zig Meilen zu fahren, um ein anderes Motel zu suchen. Schließlich hatte ich bereits am Labor Day Weekend Erfahrungen dieser Art gesammelt und wollte diese an diesem Wochenende nicht wiederholen.
Um vier Uhr nachmittags checke ich ziemlich entnervt von dem heutigen, miserablen Tag ein. Ich gehe wieder meine Filmaufnahmen durch, die dieses mal nicht allzu üppig sind. Da bleibt mir Zeit, mich durch meine CDs etwas durchzuhören. Kurz nach sieben Uhr fahre ich los zum Essen. Ich entschließe mich, in das Pier 71 zu gehen, das gute Steaks haben soll. Es ist ziemlich voll, aber ich habe auch dieses mal Glück und bekomme sofort einen kleinen Tisch. Die Bedienung ist deutlich überlastet mit den ganzen Gästen. Aber das Essen ist wirklich gut. Gegen acht Uhr bezahle ich und fahre zurück zum Motel. Ich bin ja gespannt, wie der morgige Tag wird…
- Besichtigungen
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- Allgemein
- Frühstück: Perkins, Minneapolis
- Abendessen: Pier 71, Long Prairie
- Motel: Super 8, Long Prairie
- Tagesetappe: 203 Meilen