Lewis & Clark Trail
15. Tag: 4. September 1999 St. Louis
Heute bleibe ich in St. Louis — eine der wenigen Orte an denen ich während meiner Reise zweimal übernachte. Ich beginne den Tag mit einem Frühstück im Denny’s. Aber das war nicht die beste Idee: Es ist extrem voll!
St. Charles, Historischer Bahnhof
Gegen neun verlasse ich das Denny’s und fahre als erstes auf dem Highway 70 über den Missouri nach St. Charles. Dies war der erste Stopp, den Lewis & Clark auf ihrem Weg nach Westen machten. Auch heute noch zeigt die historische Altstadt das Gesicht aus jener Zeit. Als erstes plane ich den Besuch des Lewis & Clark Museums. Da ich noch etwas früh dran bin sehe ich mir vorher noch das historische Bahnhofsgebäude an.
St. Charles, Lewis & Clark Center
St. Charles, Lewis & Clark Pirogue
St. Charles, Lewis & Clark Pirogue
Pünktlich zur Öffnungszeit bin ich wieder am Museum. Hier bekommt man einen ersten Überblick über die Reise von Lewis & Clark. Bevor ich das Museum verlasse, kaufe ich mir noch eine Buckle (die mich seither auf allen Reisen begleitet!) und eine antike Karte des Lewis & Clark Trails. Ich unterhalte mich noch etwas mit der Angestellten über den Trail. Sie gibt mir den Tipp noch zu dem Bootsslip zu schauen. Dort wird gerade an den beiden Booten für das große 200–Jahres–Ereignis des Lewis & Clark Trails gearbeitet. Im Jahr 2004 wollen eine handvoll Leute exakt den Trail nacherleben, wie ihn damals Lewis & Clark erlebt hatten.
Cahokia Mounds
Cahokia Mounds
Cahokia Mounds
Mein nächstes Ziel ist Cahokia Mounds. Ich fahre auf dem Highway 70 zurück nach Osten über den Missouri und dann auf der Interstate 270 bis zur Abzweigung des Highway 111. Diesem folge ich dann bis Cahokia Mounds. Hierbei handelt es sich um den größten und bedeutendsten Mound nördlich von Mexiko. Er wurde in den Jahren 700 bis 1400 bewohnt. Zu seiner Spitzenzeit in den Jahren 1100 bis 1200 lebten mehr als 20000 Leute in einem Gebiet von nahezu 15km². Auch hier ist nicht bekannt, aus welchen Gründen diese Stadt im Jahre 1400 aufgegeben wurde.
Clark stieß bei einem Erkundungsgang 1804 auf eine alte Erdhügelsiedlung etwas weiter nördlich, die ebenfalls schon lange aufgegeben war. Doch bis Cahokia Mounds ist er nie gekommen.
Camp Wood, Illinois
Mündung Wood River zum Mississippi, Illinois
Lewis & Clark Expeditionsauftrag von Jefferson
Weiter geht es auf dem Highway 3 nach Norden um Camp Wood zu finden. Dies war der Ort, an dem Lewis & Clark den Winter zugebracht haben, bevor sie am 14. Mai 1804 zu ihrer großen Reise in Richtung Westen antraten. Ich habe Glück und finde auch tatsächlich die Abzweigung. Nur ein kleines Schildchen weist daraufhin, welch wichtiger Ort sich hier versteckt. Die Straße führt mich entlang des Wood River bis zum Mississippi. Dort steht ein kleines Denkmal, in dem für jeden Staat, den Lewis & Clark passiert hatten, ein Highlight der Reise verewigt ist. Im Zentrum befindet sich die Tafel mit dem Auftrag von Präsident Jefferson.
Hier treffe ich noch eine Familie aus Kansas City, die in St. Louis ihr Labor Day Weekend verbringt. Der Vater der Familie ist ein ausgesprochener Lewis & Clark Fan. Er würde am liebsten sofort mit mir zusammen diese Reise unternehmen. Beim Abschied gibt er mir noch einen Tipp für ein gutes Buch zum Lewis & Clark Trail. Ich werde versuchen, es vielleicht noch zu bekommen.
The Gateway Arch, St. Louis
The Gateway Arch, St. Louis
Als nächstes steht der Besuch des Jefferson National Expansion Memorials, oder meist nur „The Arch”, an. Glücklicherweise ist dieser nicht zu übersehen und so finde ich auch ohne große Wegweiser zum nächstgelegenen Parkhaus. Auch mit dem Parkplatz habe ich Glück und so kann ich mich schon bald auf den Weg zum Arch machen. Die Familie erzählte mir auch noch, daß in dem Museumsbereich, der sich unter dem Arch befindet, eine interessante Lewis & Clark Ausstellung ist. Ich kaufe aber zuerst meine Tickets für die Fahrt zur Spitze des Arch. Die Fahrt geht erst in einer guten Stunde und so nutze ich die Zeit um mir die besagte Ausstellung anzusehen. Und tatsächlich, sie haben mir nicht zu viel versprochen. Es wird mit eindrucksvollen Bildern und phantastischen Landschaftsaufnahmen der Weg des Trails nachvollzogen. Schließlich schaue ich noch in einem Buchladen vorbei, der auch hier im Untergrund angesiedelt ist. Auch hier habe ich Glück und finde das Buch von National Geographic. Ich blättere es einige Male durch und kann mich wirklich davon überzeugen, daß es mit eines der besten Bücher über diesen Trail ist. Wie sich später noch herausstellen wird, ist das Buch wirklich sein Geld wert.
Dann geht es los für die Fahrt zur Spitze des Arch. Man wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die entweder den Nord– oder Südzug nehmen. Außerdem erhält man noch eine Nummer, in welchem Wagen man sitzt. Bevor man in den Bereich der Züge kommt, muß man noch durch eine Sicherheitskontrolle wie beim Flughafen. Danach hat man noch einige Minuten Zeit, sich die Ausstellung über den Bau des Arch anzusehen, bevor man zu dem kleinen Minizug geführt wird. Hier kommt man in kleine Kabinen zu maximal 5 Personen, die extrem eng sind. Man sollte dabei nicht an Platzangst leiden. Ein Fenster ermöglicht einem einen Einblick in die gigantische Technik, die in diesem Bauwerk steckt. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten. Oben angekommen hat man fast keine Chance einen Platz an den wenigen Fenstern zu bekommen.
Nach einer beliebigen Zeit stellt man sich wieder für die Fahrt nach unten an. Dieses Mal will ich den anderen Zug ausprobieren, obwohl sich eigentlich kein Unterscheid ergeben dürfte. Man kann während der Fahrt eh nicht außerhalb des Arch sehen.
Als ich den Arch verlasse ist es bereits stockdunkel und der Weg zum Parkplatz ist wenig einladend. Aber es sind noch genügend Leute unterwegs um heil am Auto anzukommen. Anschließend fahre ich wieder auf dem Highway 40 bzw. 61 aus St. Louis heraus, bis zur Interstate 270. Dann geht es weiter bis zu meinem Bob Evan’s. Irgendwie schmeckt mir das Essen dort. Um kurz vor zehn fahre ich zurück zum Motel.
- Besichtigungen
- Lewis & Clark Museum
- Cahokia Mounds
- The Arch ($6 Arch, $5 Parken)
- Allgemein
- Frühstück: Denny’s, Bridgeton
- Abendessen: Bob Evans, Bridgeton
- Motel: Super 8, Bridgeton
- Tagesetappe: 106 Meilen