Lewis & Clark Trail

16. Tag: 5. September 1999 St. Louis — Jefferson City

Heute versuche ich mein Glück mit dem Frühstück bei Bob Evan’s. Doch auch hier ist voll besetzt, schließlich ist Labor Day Weekend. Also frage ich nach einem Platz an der Bar und habe Glück. Kurz nachdem ich bestellt habe, bittet mich ein Herr, ob ich nicht einen Platz weiterrutschen könnte, damit er und seine Frau zusammen sitzen können. Wir kommen ins Gespräch und erfahre, daß sie im selben Motel wie ich waren. Sie waren hier auf einer Tagung. Doch sie sind in Eile, weil sie ihren Flieger nach Detroit erreichen müssen. Wir tauschen unsere Adressen aus — nicht ahnend daß dies der Beginn einer sehr langen Freundschaft mit Matt & Jean werden würde!

Daniel Boone Wohnhaus

Um zehn Uhr starte ich mit meinem Lewis & Clark Trail. Ich fahre zuerst auf die Interstate 270 und folge dann dem Highway 340 bis zum Highway 40 bzw. 61. Nachdem ich den Missouri überquert habe, biege ich bei Weldon Spring auf den Highway 94 ab. Nach kurzer Zeit erreiche ich die Abzweigung zum Daniel Boone Home. Daniel Boone war einer der wichtigsten Personen für die Ausbreitung Amerikas Richtung Westen. Von 1770—1780 forcierte er die Besiedlung des Kentucky Gebietes. Er selbst war lange Zeit immer an der Front dabei. Selbst 1814, im Alter von 80 Jahren, reiste er noch zu den Ufern des Yellowstone Rivers in den Rocky Mountains. Er starb im Jahre 1820. Auch Lewis & Clark besuchten ihn auf ihrem Weg in den Westen.

Highway 94, Lewis & Clark Schild, Missouri

Heute kann man das ehemalige Wohnhaus und das Gelände besichtigen. Auch der berühmte Judgement Tree ist noch vorhanden. Allerdings liegt dieser mittlerweile entwurzelt am Boden. An diesem Ort sprach Daniel Boone Gesetz.

Highway 94, Missouri, letzte weiße Siedlung am Lewis & Clark Trail

Ich fahre wieder zurück auf den Highway 94 und folge dem Flußlauf des Missouri. In der Gegend von Marthasville ließen damals Lewis & Clark die letzte weiße Siedlung La Charette hinter sich, die es heute nicht mehr gibt. Ab jetzt begann die Reise in das Ungewisse. Wie mögen sich die Entdecker damals gefühlt haben?

Es geht auf dem Highway 94 bis Hermann. Dort überquere ich den Missouri, um die Deutschheim State Historic Site zu betrachten. Doch leider bin ich eine halbe Stunde zu spät für die letzte Führung dran. Also geht es gleich wieder zurück auf den Highway 94. Die Landschaft wechselt nun zwischen leichten Hügeln und großen Ebenen. Auch die Pflanzen wechseln von Farmpflanzen über teils saftige, teils vertrocknete Wiesen bis hin zu kleinen Wäldern. Ich folge dem Highway bis zum Highway 54 und überquere abermals den Missouri, dieses Mal nach Jefferson City, meinem heutigen Ziel. Ich checke um halb fünf im Motel ein.

Jefferson City, Missouri Staatssenat

Jefferson City, Unterzeichnung Louisiana Kaufvertrag

Nachdem ich noch ausreichend Zeit habe, fahre ich als erstes nach Downtown, um mir den Missouri Stastssenat anzusehen. Auf der Rückseite des Gebäudes zum Missouri hin gibt es noch einen Springbrunnen, der die für die USA wichtige Unterzeichnung des Louisiana Purchases zeigt.

Dann geht es wieder zurück Richtung Motel. Auf dem Weg suche ich nach einem Restaurant zum Abendessen, werde aber erst nach einiger Zeit bei einem Perkins fündig. Um 7 Uhr fahre ich wieder zum Motel zurück.