Lewis & Clark Trail
20. Tag: 9. September 1999 Omaha — Sergeant Bluff
Missouri River, Nebraska
Eigentlich hätte es heute auch wieder früh los gehen sollen. Laut Zeitplan müßte mein Frühstück um 8 Uhr beendet sein. Aber nachdem ich gerade mit einer Erkältung kämpfe, entschließe ich mich auszuschlafen — zumindest soweit es geht. Um kurz vor halb zehn beende ich mein Frühstück im Village Inn. Allerdings merke ich, wie die Erkältung jetzt Richtung Lunge wandert: Es kündigt sich ein chronischer Husten an. Also fahre ich noch einmal in den Wal Mart und versuche etwas gegen Husten zu bekommen. Zu meiner Überraschung gibt es die Ricola Schweizer Kräuterzucker auch hier! Eine Angestellte vom Wal Mart meinte sogar, daß die in den USA sehr beliebt sind!
Lewis & Clark Rastplatz, Fort Atkinson, Nebraska
Fort Atkinson, Nebraska
Nachdem ich nun mit allem gerüstet bin (die Aspirin und die anderen Tabletten habe ich gleich in der Früh zu mir genommen) fahre ich zum Tanken. Um 11 Uhr, 3 Stunden hinter meinem Zeitplan, geht es los. Um die Zeit einigermaßen wieder reinzuholen, lasse ich die Besichtigungen von Omaha, Ft. Crook und Fontanelle Forest ausfallen. Lediglich den Ort des Treffens von Lewis & Clark mit den Oto Indianern bei Council Bluffs besichtige ich. Das Meeting hatte in der Nähe des heutigen Ft. Atkinson stattgefunden. Ich folge wieder auf kleinen Straßen dem Flußlauf des Missouri bis ich den Fort Atkinson State Park erreiche. Doch leider ist das Visitor Center bereits geschlossen. Die Öffnungszeiten gehen nur bis zum Labor Day. Aber man kann dennoch auf dem Grass Trail zum Ft. Atkinson wandern. Zur Zeit von Lewis & Clark gab es hier noch kein Fort. Aber sie campierten nicht weit von dem heutigen Fort entfernt.
Backroad Nebraska
Backroad Nebraska
Adler über Missouri River, Nebraska
Auf dem Highway 75 fahre ich weiter nach Blair. Von dort geht es über County Roads nach Decatur. Bei Decatur fahre ich auf dem Highway 75 bis zu einem Scenic Overlook Schild. Hier ist zur Erinnerung an die Omaha Indianer und speziell für den Omaha Häuptling Blackbird ein kleines Rondell mit deren Geschichte aufgebaut. Dort treffe ich auf einen echten Lebenskünstler: Er ist gerade mit seinem Motorrad auf dem Weg zurück zur Ostküste. Dann hat er zum dritten mal die USA durchquert. Immer wenn er losziehen will, gibt er seinen Job auf, verkauft sein Haus, bepackt sein Motorrad und zieht los. Wenn dann langsam das Geld zur Neige geht, läßt er sich für einige Zeit nieder, um dann erneut aufbrechen zu können. Nach einiger Zeit verabschieden wir uns und jeder fährt weiter in seine Richtung: Er zurück nach Osten und ich weiter nach Westen. Seine letzte Empfehlung an mich war, ich solle mir unbedingt den Staat Utah ansehen. Die Fahrt von den Rocky Mountains nach Utah ist eine der schönsten Strecken, die er jemals gefahren ist. Doch es sollte noch viele Jahre dauern bis ich zum ersten Mal Utah durchquere…
Bald schon habe ich Gelegenheit den Highway 75 zu verlassen und begebe mich auf die kleinen Straßen entlang des Missouri. Auch das Schild „Minimum Maintenance Road” kann mich von dem Befahren nicht abschrecken. Mal sehen, was der Wagen aushält. Aber ganz so schlimm ist die Strecke dann doch nicht. Glücklicherweise ist alles schön trocken, sonst hätte ich wirklich massive Probleme bekommen.
Missouri River, Nebraska
Teilweise hat man sehr schöne Aussichten auf den Missouri. Allerdings bringt die Nähe zum Fluß auch Probleme mit sich: An manchen Stellen ist die Straße doch etwas matschig. Aber mit genügend Anlauf schaffe ich das auch mit diesem Wagen. Ich folge dieser Straße — oder besser Feldweg — bis ich kurz vor Dakota City wieder den Highway 75 erreiche. Auf diesem geht es über den Missouri nach Iowa und auf der Interstate 29 nach Süden bis Sergeant Bluff. Dort liegt mein heutiges Ziel, das Motel 6.
Kurz nach sieben checke ich ein. Leider fühle ich mich immer noch nicht so richtig gesund und ich hoffe, daß ich bald etwas zu Essen finde. Ich fahre zurück Richtung Sioux City, erwische aber die falsche Abzweigung und fahre auf dem Highway 20 nach Osten. Bei der nächsten Ausfahrt plane ich umzudrehen, aber ich sehe schon von weitem ein Outback Schild. Das ist die Idee: Zum Aufbau ein richtiges Steak. Und ich muß sagen, es hat mir schon lange nicht mehr so geschmeckt. Gut gesättigt verlasse ich das Outback um kurz vor neun und begebe mich, nachdem ich fleißig meine Medikamente eingenommen habe, sofort in das Bett. Irgendwie fühle ich mich schon wieder auf dem Weg der Besserung. Hoffentlich bleibt das so!
- Besichtigungen
- Fort Atkinson State Park
- Allgemein
- Frühstück: Village Inn, Omaha
- Abendessen: Outback Steakhouse, Sioux City
- Motel: Motel 6, Sergeant Bluff
- Tagesetappe: 178 Meilen