Lewis & Clark Trail
37. Tag: 26. September 1999 Clarkston — Pasco
Wieder einmal bin ich zu spät dran. Um 8 Uhr wollte ich eigentlich schon mit meiner Tour beginnen, aber ich checke um diese Uhrzeit erst aus. Ich frage noch schnell nach einem guten Platz für ein Frühstück. Ich bekomme einen Gutschein für das Waffles ‘N’ More im Zentrum von Lewiston. Beinahe wäre ich noch vorbei gefahren. Aber gerade rechtzeitig erkenne ich das kleine Gebäude. Für einen Sonntag Morgen ist hier ziemlich viel los. Also muß das Frühstück ganz gut sein. Die Spezialität sind hausgemachte Waffeln (wer hätte das gedacht?). Ich muß sagen, das Frühstück ist hervorragend und wirklich ausreichend. Um dreiviertel neun verlasse ich das Waffles ‘N’ More.
Snake River, Wawawai Road, Washington
Wawawai Road, Washington
Mein erstes Ziel wäre eigentlich das Alpowai Interpretative Center beim Chief Timothy State Park. Aber nachdem ich schon wieder eine Stunde Verspätung habe, beschließe ich gleich mit der Tour zu beginnen. Außerdem weiß ich nicht, wie meine Backroads hier aussehen. Ich fahre zurück nach Clarkston und überquere den Snake River. Dann folge ich dem Highway 193, der nahtlos in die Wawawai Rd übergeht. Auf der Straße liegt noch überall das berühmte „Tumbleweed” herum, die das Unwetter gestern von den umliegenden Hügeln abgerissen hat. Es sieht aus, als ob lauter vertrocknete Büsche auf der Straße liegen. Die Fahrt artet zu einer richtigen Slalomfahrt aus. Aber der einzigartige Ausblick auf den Snake River und die angrenzenden Hügel entschädigt dafür. Gut 25 Meilen geht es auf einer ausnahmsweise geteerten aber fast verlassenen Straße am Snake River entlang.
Snake River, Washington
Bei Wawawai ist dann das Ende der Uferstraße. Es wären zwar nur ein paar Meilen bis zum Lower Granite Dam, aber ich muß etliche Meilen durch die angrenzenden Hügel fahren um dort anzukommen. Hier haben mich meine Backroads wieder. Aber die Landschaft ist vollkommen anders als das, was ich bisher gesehen habe. Hier dominieren Staubhügel mit vereinzelter Vegetation. Lediglich in kleineren Senken bzw. bei Flüssen ist wieder alles grün. Ansonsten liegt die Umgebung in einem gelbschimmer. Aber trotzdem fasziniert diese Landschaft. Nach einiger Zeit erreiche ich den Highway 194, der mich wieder hinunter zum Snake River und dem Lower Granite Dam bringt. Dann geht es auf der anderen Seite des Flusses weiter bis der Highway in den Hügeln abermals verschwindet.
Washboard Road, Washington
Ich folge wieder einer Backroad in der Hoffnung, von hier aus einen schönen Überblick über das Tal des Snake River zu bekommen. Doch das ist leider nur am Anfang so. Später verschwindet auch diese Straße in den Hügeln. Ich fahre weiter, bis ich den Highway 127 erreiche. Auf diesem überquere ich ein weiteres mal den Snake River und fahre weiter ins Hinterland. Erst nach mehr als zehn Meilen kann ich auf eine Backroad Richtung Westen abbiegen.
Mein Führer, den ich in St. Louis gekauft hatte, hat wirklich recht: Hier kann man nur sehr schwer dem Weg der Entdecker folgen. Es wird empfohlen einfach auf dem Highway 12 zu fahren, der quer durch das Hinterland nach Pasco führt. Aber wenn man sich Mühe gibt findet man doch viele kleine Backroads, die einen immer wieder zurück zum Fluß bringen und teilweise seinem Lauf auch einige Meilen folgen. So erreiche ich die Little Goose Dam Road, die mich zum Little Goose Dam bringt.
Drewyer Gedenktafel, Lyons Ferry State Park, Washington
Brücke Highway 261, Snake River Washington
Auf der anderen Seite des Flusses geht es dann weiter bis zum Highway 261. Auf diesem überquere ich abermals den Snake River um zum Lyons Ferry State Park zu gelangen. Hier steht eine Denkmaltafel für Drouillard, ein Mitglied der Expedition und den Lewis immer „Drewyer” schrieb. Ich mache noch schnell ein Photo, dann geht es zurück über den Snake River.
Ich versuche über mehrere Backroads einen Weg entlang des Flusses zu finden. Aber es wird immer schwieriger. Erst als ich den Lower Monumental Dam erreiche und nach der Flußüberquerung auf den Highway 263 treffe, geht es einige Meilen am Fluß entlang. Durch die ganzen Dämme wurde der Fluß richtig ruhig. Als die Entdecker hier mit ihren Kanus fuhren, gab es Unmengen an Stromschnellen. An dieser Stelle schlug sogar eines Leck und sie mußten eine kurze Zwangspause einlegen um ihre Sachen zu trocknen.
Backroad, Washington
Snake River, Washington
Ich fahre weiter auf dem Highway 263 und zahlreichen Backroads entlang des Flusses. Teilweise geht es in das Hinterland und quer durch riesige Apfelplantagen. Man ist fast schon versucht auszusteigen und sich ein paar der rot leuchtenden Äpfel mitzunehmen. Schließlich erreiche ich wieder den Highway 12, der hier die Ausmaße einer Interstate angenommen hat.
Mein heutiges Ziel ist das Motel 6 in Pasco. Bereits um halb vier checke ich ein. Nachdem ich noch sehr viel Zeit habe, möchte ich etwas die Tri City Gegend erkunden: Hier sind drei Städte direkt zusammengebaut. Gegenüber von Pasco liegt Kennewick. Und einige Meilen flußaufwärts entlang des Columbia River liegt Richland. Von hier trat die Expedition am 18. Oktober 1805 den letzten Teil ihrer Reise an: Dem Columbia River entlang bis zum Pazifik folgen.
Während meiner Fahrt halte ich die Augen nach einem netten Restaurant offen, aber wieder einmal finde ich nichts. Also fahre ich zurück zum Motel und erkundige mich dort. Hier erhalte ich den Tipp, daß in Kennewick ein Outback Steakhouse sei. Ich kann es fast nicht glauben. Ich dachte schon, daß die Outbacks nur im Ostteil der Staaten zu finden wären. Somit war das Abendessen gerettet. Außerdem liegt es auch noch in einem Einkaufszenter und ich kann gleich meine Einkäufe miterledigen. Dann geht es zurück zum Motel. Mehr als 300 Meilen war ich heute unterwegs. Da ist es kein Wunder, wenn man langsam müde wird.
- Besichtigungen
- Lyons Ferry State Park
- Allgemein
- Frühstück: Waffles ‘N’ More, Lewiston
- Abendessen: Outback Steakhouse, Kennewick
- Motel: Motel 6, Pasco
- Tagesetappe: 312 Meilen