Lewis und Clark Trail zurück 1805 — 1806

25. Tag: 5. September 2001 Livingston — Billings

Auch dieses mal frage ich beim Auschecken nach einem guten Frühstückscafe. Es werden mir zwei empfohlen, wobei nur das Kedee’s heute geöffnet ist. Hier scheinen nur Einheimische zum Essen hinzugehen. Jeder kennt sich und immer wenn jemand hereinkommt, ist gleich ein Gespräch unter den Anwesenden im Gange. Das Essen ist auch hier recht gut.

Kurz nach halb neun zahle ich und mache mich auf in Richtung Postamt. Jetzt hat es wirklich geöffnet. Der Postbeamte bekommt ziemlich große Augen, als ich für neunzehn Postkarten nach Deutschland die Briefmarken verlange. Das Ganze geht richtig ins Geld. Fast 15 Dollar kosten nur die Marken. Aber was macht man nicht alles für seine Freunde…

Um viertel nach neun bin ich mit dem Tanken fertig und starte zur heutigen Etappe. Ab jetzt geht es immer am Yellowstone Fluß entlang bis zum Missouri. Die Berge habe ich jetzt definitiv hinter mir gelassen. Hier kann es nur noch einige Hügel geben. Bis Billings könnte ich auch auf der Interstate 90 fahren. Aber ich bevorzuge, wie immer, die kleineren Straßen.

Old Clyde Park Road, Montana Old Clyde Park Road, Montana
Old Clyde Park Road, Montana

Bei Livingston fahre ich zuerst zur Old Clyde Park Road. Es war zwar nicht ganz einfach, die richtige Ausfahrt aus dem Ort zu finden. Aber schließlich erreiche ich sie doch. Diese fahre ich bis zum Highway 89. Den geht es ein kurzes Stück nach Süden bis zur Abzweigung der Convict Grade Road.

Yellowstone River, Convict Grade Road, Montana Yellowstone River, Convict Grade Road, Montana
Yellowstone River, Convict Grade Road, Montana
Yellowstone River, Convict Grade Road, Montana Yellowstone River, Convict Grade Road, Montana
Yellowstone River, Convict Grade Road, Montana
Convict Grade Road, Montana Convict Grade Road, Montana
Convict Grade Road, Montana
Convict Grade Road, Montana Convict Grade Road, Montana
Convict Grade Road, Montana

Aber ich verpasse die Abzweigung und fahre plötzlich über den Yellowstone. Also muß ich umkehren und mein Glück erneut versuchen. Beim zweiten Anlauf klappt es dann und ich finde die Abzweigung. Ich fahre weiter bis zur N Yellowstone Trail Road.

Reh an der N Yellowstone Trail Road, Montana Reh an der N Yellowstone Trail Road, Montana
Reh an der N Yellowstone Trail Road, Montana
N Yellowstone Trail Road, Montana N Yellowstone Trail Road, Montana
N Yellowstone Trail Road, Montana
Sperrschild, N Yellowstone Trail Road, Montana Sperrschild, N Yellowstone Trail Road, Montana
Sperrschild, N Yellowstone Trail Road, Montana

Leider sehe ich auf dem ganzen Stück nur sehr wenig vom Yellowstone. Aber dafür fahre ich abseits vom ganzen Trubel. Auf der Backroad geht es noch ein ganzes Stück weiter. Doch an der Stelle, ab der die Wegstrecke in meiner Karte nur noch gestrichelt verläuft, endet der freie Teil der Straße.

Reh an der N Yellowstone Trail Road, Montana Reh an der N Yellowstone Trail Road, Montana
Reh an der N Yellowstone Trail Road, Montana
N Yellowstone Trail Road, Montana N Yellowstone Trail Road, Montana
N Yellowstone Trail Road, Montana
N Yellowstone Trail Road, Montana N Yellowstone Trail Road, Montana
N Yellowstone Trail Road, Montana

Für das kurze Stück, das ich fahren wollte, müßte ich mir erst einmal irgendwo ein Permit holen. Na Klasse! Da kann auch das Wild nicht mehr viel trösten, das ich hier vor meine Kamera bekomme. Ich muß den ganzen Weg bis zur Duck Creek Road zurück fahren.

Erst da ist es mir möglich auf die andere Seite des Flusses zu kommen. Alles in allem hat mich der Umweg locker eine Stunde gekostet. Und das bei meinem recht engen Zeitplan. Außerdem ist es ziemlich bewölkt und ich wollte nicht im Regen auf den Backroads unterwegs sein. Die Fahrt vor zwei Jahren ist mir noch gut in Erinnerung!

Ich überquere den Yellowstone und fahre auf dem Highway 191 dem Fluß entlang bis Big Timber. Dort unternehme ich den nächsten Versuch auf die Backroads zu kommen. Ich folge dem Highway 191 über den Fluß und biege auf die RD7 ein. Bei der RD7A zweige ich nach Süden ab. Doch auch hier habe ich nicht viel Erfolg. Nach einem kurzen Stück stehe ich vor der Einfahrt zu einer Ranch und ich muß abermals umkehren.

Auch das kostet mich eine knappe Stunde. Wieder zurück in Big Timber folge ich, soweit möglich, der Frontage Road entlang dem Fluß. Den nächsten Anlauf unternehme ich bei der RD8 über den Yellowstone. Doch auch hier muß ich schon sehr bald umkehren.

Mittlerweile hat mich auch noch das schlechte Wetter eingeholt. Na dann werde ich heute wohl noch Gelegenheit bekommen, meinen 4WD zu verwenden. Ich folge weiter der Frontage Road bis Reed Point.

Trees Road, Montana Trees Road, Montana
Trees Road, Montana

Von dort führt mich die Trees Road über den Yellowstone. Doch auch hier habe ich keine Chance auf den Backroads entlang dem Yellowstone zu gelangen und so drehe ich abermals und mittlerweile ziemlich entnervt um. Wieder geht es auf der Frontage Road weiter bis nach Columbus.

Hier plane ich einen kurzen Stopp einzulegen um meine Country und Western Ausrüstung zu vervollständigen. Hier in Columbus ist die Werkstatt der Montana Silversmiths, deren Artikel im gesamten Land verkauft werden. Die Buckle und mein Bolotie, die ich vor drei Jahren in Ft. Worth, TX, gekauft hatte, stammte ebenfalls von hier. Jetzt habe ich Gelegenheit direkt am Fabrikverkauf teilzunehmen. Und tatsächlich finde ich ein paar schöne Stücke, die teilweise mehr als 50 Prozent vom offiziellen Preis reduziert worden sind. Zusätzlich kaufe ich auch noch ein Montana T–Shirt. Nach einer Stunde bin ich dann endlich mit meinem Einkauf fertig und um einige Dollar ärmer. Aber die Sachen, die ich hier gekauft habe, sind wirklich jeden Cent wert.

Yellowstone River, Montana Yellowstone River, Montana
Yellowstone River, Montana

Ich fahre weiter auf der Frontage Road bzw. Old US 10 bis Park City. Als Clark den Yellowstone entlang ritt, suchte er vergeblich nach Bäumen, die stark genug waren, daraus ein Boot zu bauen. Erst hier in der Gegend von Park City fand er Pappeln, die für sein Vorhaben geeignet waren. Für ein Boot fällte er zwei Baumstämme, die er nach indianischer Methode ausbrannte.

Die beiden auf diese Weise ausgehöhlten Baumstümpfe verband er mittels Querstreben und einer Plattform zu einem Boot, das einem heutigen Katamaran sehr ähnlich ist. Auf diesen Booten setzte der Großteil der Männer die Reise auf dem Fluß fort. Vier der Soldaten sollten die Pferde über die Prairie zu den Mandan Dörfern treiben.

Ich fahre unterdessen wieder weiter auf der Frontage Road und einigen anderen Parallelstraßen zur Interstate bis ich Billings erreiche. Mein Ziel ist das dortige Motel 6, das ich gegen fünf Uhr erreiche. Anscheinend habe ich gerade die absolute Hochzeit erwischt, denn es sind noch drei Leute vor mir. Aber nach etwa 10 Minuten bin ich an der Reihe und bekomme mein Zimmer, ausnahmsweise sogar unten!

Nachdem ich alles ausgeladen habe, fahre ich als erstes in den Walmart um meinen Getränkevorrat wieder aufzufüllen. Gegen halb sieben bin ich mit dem Einkaufen fertig und fahre zum Outback Steakhouse, das direkt auf meinem Rückweg liegt. Hier bestelle ich mein übliches 12 ounce Steak. Dann geht es wieder zurück zum Motel um meine Vorbereitungen für den nächsten Tag zu treffen.

  • Besichtigungen
  • Montana Silversmiths
  • Allgemein
  • Frühstück: Kedee’s, Livingston
  • Abendessen: Outback Steakhouse, Billings
  • Motel: Motel 6, Billings
  • Tagesetappe: 166 Meilen