Lewis und Clark Trail zurück 1805 — 1806

26. Tag: 6. September 2001 Billings — Hardin

Gestern hatte ich nicht weit vom Motel auch einen Cracker Barrel entdeckt. Hier werde ich heute frühstücken. Dann geht es erst einmal in den Walmart. Zum Einen möchte ich mich nach Country CD’s umschauen, zum Anderen geht mein Filmvorrat für den Foto zu Ende. Auch hier brauche ich Nachschub.

Dann geht es weiter zur Tankstelle. Hier herrscht ein richtiges Verkehrschaos. Ein Tanklaster liefert gerade an und die Tankstelle selbst ist ziemlich klein. Aber nachdem ich schon einmal hier bin und auch die Luft für Reifen kostenlos ist warte ich und fülle zuerst die Luft nach. Dann tanke ich, nachdem sich die Lage wieder beruhigt hat.

Gegen 10 Uhr bin ich abfahrtbereit. Zunächst geht es auf der Interstate 90 zur Ausfahrt zum Sacrifice Cliff und der Pictograph Cave. Aber es regnet die ganze Zeit, was kein großes Vergnügen verspricht. Nachdem der Eintritt nicht kostenlos ist und ich eventuell gar nichts besichtigen kann wegen dem Wetter, fahre ich weiter. Im Regen habe ich nicht allzu viel von einem Besuch.

Also fahre ich wieder zurück zur I–90 und folge dieser bis zur Abzweigung der Interstate 94. Jetzt führt mich diese entlang dem Yellowstone Fluß bis zur Ausfahrt des Pompey’s Pillar, meinem nächsten Stopp.

Gedenktafel Pompey’s Pillar, Montana Gedenktafel Pompey’s Pillar, Montana
Gedenktafel Pompey’s Pillar, Montana
Schild Pompey’s Pillar, Montana Schild Pompey’s Pillar, Montana
Schild Pompey’s Pillar, Montana

Als Clark diese Stelle am 25. Juli 1806 erreichte, begeisterte ihn dieser Lehmsteinberg. Er stieg dort hinauf, um sich einen Überblick zu verschaffen. Bevor er ihn aber wieder verlassen hatte, gravierte er noch seinen Namen und das Datum in den weichen Sandstein.

Clark Inschrift, Pompey’s Pillar, Montana Clark Inschrift, Pompey’s Pillar, Montana
Clark Inschrift, Pompey’s Pillar, Montana

Dies ist die einzige visuelle Hinterlassenschaft der Expedition, die auch heute noch zu bewundern ist. Allerdings ist die Inschrift hinter einem dicken Glaskasten, damit sie nicht durch Natur oder Vandalismus beschädigt wird. Dorthin und auch auf den Gipfel führt heute eine breite Holztreppe für die Besucher.

Yellowstone Fluß, Pompey’s Pillar, Montana Yellowstone Fluß, Pompey’s Pillar, Montana
Yellowstone Fluß, Pompey’s Pillar, Montana
Clarks Katamaran, Pompey’s Pillar, Montana Clarks Katamaran, Pompey’s Pillar, Montana
Clarks Katamaran, Pompey’s Pillar, Montana
Yellowstone Fluß, Pompey’s Pillar, Montana Yellowstone Fluß, Pompey’s Pillar, Montana
Yellowstone Fluß, Pompey’s Pillar, Montana

Auch ich erklimme den Gipfel. Man merkt hier im eisigen Wind deutlich den Temperatursturz zu gestern. Gestern hatte ich noch fast 30°C, heute sind es nur noch knappe 10, die einem im Wind noch deutlich kälter vorkommen. Also halte ich mich nicht zu lange am Berg auf und kehre bald wieder zum Auto zurück.

Brücke Bundy Road, Montana Brücke Bundy Road, Montana
Brücke Bundy Road, Montana

Dann suche ich wieder meinen Weg auf den Backroads. Nach einigen kleinen Irrfahrten finde ich dann doch die Bundy Road. Hier sind gerade Bauarbeiten voll im Gange und ich befürchte schon, daß die Brücke gesperrt ist. Aber ein Bauarbeiter winkt mich durch die Baustelle und ich kann auf die Brücke fahren. Die sieht jedoch nicht besonders vertrauenserweckend aus. Aber wenn sie baufällig wäre, dann hätten die mich sicher nicht durchgelassen. Also fahre ich mutig weiter.

Auf der anderen Seite zweigt dann nach kurzem Stück die Castle Butte Road ab. Hoffentlich muß ich hier nicht auch wieder umkehren. Sonst darf ich noch einmal durch die Baustelle fahren…

Seven Mile Flat Road, Montana Seven Mile Flat Road, Montana
Seven Mile Flat Road, Montana

Aber im Moment sieht es gut aus. Auch die Abzweigung zur Seven Mile Flat Road kann ich fahren, wenn auch nicht alle Abzweigungen zu den kleineren und näher am Ufer gelegenen Straßenabschnitten. Doch auch von hier hat man einige schöne Aussichten. Leider beginnt es immer wieder zu regnen. Und nachdem die Straßen nicht die Besten sind, lege ich sicherheitshalber schon einmal den 4WD ein. Dadurch, daß mein Wagen keine Differentialsperre hat (was für ein Schwachsinn bei einem Geländewagen!) bringt der 4WD doch noch einiges an Stabilität. Ich rutsche hier deutlich weniger als ohne.

So erreiche ich auch trotz einiger schlammiger Abschnitte problemlos die Buffalo Creek Road und folge dieser bis zum Highway 310 bzw. der Allen Creek Road über den Yellowstone. Dann geht es auf dem Highway 47 bis Hardin, meinem heutigen Ziel.

Die vier Soldaten von Clark kamen auch nur bis zu dieser Stelle. In der Nacht stahlen einige Indianer sämtliche Pferde der Leute und sie mußten ihre Sättel und Ausrüstung auf die Schultern nehmen und bis zum Yellowstone Fluß laufen.

Wie ich den Highway 47 entlang fahre, kann ich mir erst richtig vorstellen, was die Leute hier für einen Marsch hingelegt hatten…

Ich checke erst einmal im dortigen Super 8 ein. Das Motel liegt im Gebiet der Crow Indianer, die damals auch die Pferde stahlen. Im Motel wird gerade eine Indianerin neu angelernt. Sie ist noch etwas unsicher mit den ganzen Eincheckvorgängen, aber ihre Kollegin, die gerade einen anderen Gast eincheckt, hilft ihr dabei, auch mich korrekt einzuchecken.

Wie schon fast üblich ist kein Zimmer im Erdgeschoß frei. Also darf ich wieder meine ganzen Sachen in den ersten Stock schleppen. Um vier Uhr nachmittags hätte ich das ehrlich gesagt nicht erwartet. Auf jeden Fall habe ich jetzt genügend Zeit meine Filmaufnahmen durchzugehen, bevor ich zum Essen fahre. Im Telefonbuch suche ich nach einem guten Restaurant, werde aber in der Gegend nicht richtig fündig. Hier ist nicht allzu viel los. Also frage ich an der Rezeption nach und es wird mir die Purple Cow empfohlen. Na mal sehen, wie das Lokal ist.

Auf jeden Fall muß ich nur ein kurzes Stück zurück nach Norden über die Interstate fahren. Wie ich dort ankomme, sind bereits alle Tische belegt. Also muß ich erst einmal etwa zehn Minuten warten. Dann bekomme ich meinen Tisch. Das ganze Restaurant macht mehr den Eindruck eines einfachen Family Restaurants, das aber vermutlich keiner Kette angehört. Das Essen ist auch wieder ohne besondere Höhen und Tiefen, einfach gut und ausreichend.

Gegen dreiviertel acht verlasse ich das Lokal wieder. Vorher frage ich noch, ob es auch Frühstück hier gibt. Sie bejaht und so werde ich wohl auch hier morgen frühstücken. Im Motel angekommen gehe ich bald ins Bett, damit ich morgen einigermaßen früh wieder rauskomme. In den Nachrichten höre ich, daß es in den Rockies gerade den ersten Schnee gegeben hat — na, da bin ich gerade noch rechtzeitig gefahren!

  • Besichtigungen
  • Pompey’s Pillar
  • Allgemein
  • Frühstück: Cracker Barrel, Billings
  • Abendessen: Purple Cow, Hardin
  • Motel: Super 8, Hardin
  • Tagesetappe: 141 Meilen