Sullivan, Clinton und Broadhead Trail 1779

17. Tag: 19. September 2000 Buffalo (Niagara Fälle)

Bei meiner gestrigen Suche habe ich auf meiner Strecke ein Denny’s entdeckt. Hier frühstücke ich heute auch. Dann geht es weiter auf dem selben Weg wie gestern zu den Niagara Fällen. Als erstes möchte ich die Bootsfahrt machen. Um jedoch an das Landedeck zu kommen, muß man zum Observation Tower. Dort darf man erst einmal 50 Cent Eintritt zahlen. Eigentlich wollte ich zuerst die Bootsfahrt mit meinem Unterwasergehäuse für die Kamera machen und dann mit Stativ zum Observation Tower gehen. Aber sobald ich den Tower verlasse und wieder eintrete (auch am selben Tag) ist nochmal Eintriit fällig — man merkt, hier ist ein Touristenort.

Ich gehe weiter zum Lift der mich hinunter auf den Bootssteg bringt. Dort bezahlt man dann die eigentlichen $8.50 für die Bootsfahrt. Bei der Fahrt habe ich wirklich Glück. Ich gehe gleich auf das Oberdeck und bekomme einen Platz in der Mitte an der Spitze. Ideal für meine Aufnahmen.

Sobald man das Boot betritt bekommt man noch einen Poncho. Wie ich die Leute von der vorigen Bootsfahrt aussteigen sehe ist mir klar, daß man den auch anziehen sollte. Aber es ist gar nicht so einfach mit Photo und Kamera sich bei dem Wind noch den Poncho überzuziehen. Aber ich schaffe es schließlich dann doch noch.

Die Fahrt beginnt und als erstes fährt man zu den American Falls. Dies ist der kleinere und abgesetzte Wasserfall über den „nur” 10 Prozent der gesamten Wassermassen fließen. Bereits hier merkt man aber schon die gewaltige Gischt der Wasserfälle. Ich bin wirklich froh über das Unterwassergehäuse.

Dann fährt das Boot „Maid of the Mist” weiter zu den Horseshoe Falls. Diese liegen bereits auf der kanadischen Seite und sind der Teil der Fälle, der als die eigentlichen Niagarafälle bekannt ist. Die Fälle sind 51 Meter hoch und in der Hauptsaison fließen bis zu 6400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über diese beiden Fälle!

Aber das ist lediglich die Hälfte der ursprünglichen Wassermenge. Die andere Hälfte wird zur Energiegewinnung für die angrenzenden Städte auf kanadischer und amerikanischer Seite verwendet. In der Nacht wird diese Menge noch einmal reduziert. Die Kapazität des Kraftwerks würde sogar ausreichen, um die Fälle komplett umzuleiten.

Das Wasser stammt von vier der fünf großen Seen: Erie, Huron, Michigan und Superior. Diese gewaltigen Wassermassen sorgten dafür, daß sich die Niagarafälle jedes Jahr um einen knappen Meter weiter flußaufwärts vorgearbeitet hatten. Durch die Reduzierung der Wassermenge sind es nur noch gute 30cm pro Jahr..

Sobald wir mit dem Boot in die Nähe der großen Fälle kommen hat man das Gefühl, als ob man wirklich im Regen steht. So gewaltig ist die Gischt der in die Tiefe stürzenden Wassermassen. Alles in allem ist diese Bootsfahrt eine der Highlights, die man beim Besuch der Fälle unbedingt einplanen sollte.

Wieder zurück am Landesteg gehe ich sofort zum Auto um mir die Filmaufnahmen anzusehen. Zu meiner Enttäuschung ist nur der Anfang brauchbar. Kurz nach Ablegen des Bootes hatte ich die Kamera so ungünstig gehalten, daß langsam der Zoom auf volles Tele gefahren ist. Da ich in dem Gehäuse kein Bild der Kamera sehen konnte, ist mir das auch nicht aufgefallen. Aber noch einmal will ich die Fahrt auch nicht machen zumal es jetzt schon deutlich mehr zugeht.

American Falls, Niagara Falls, New York

Niagara Fluß, Niagara Falls, New York

Niagara Fluß, Niagara Falls, New York

American Falls, Niagara Falls, New York

American Falls und Rainbow Bridge, Niagara Falls, New York

Bridal Veil Falls, Niagara Falls, New York

American Falls und Rainbow Bridge, Niagara Falls, New York

American Falls und Rainbow Bridge, Niagara Falls, New York

So mache ich mich auf den Weg die Fälle jetzt zu Fuß zu besuchen. Ich beginne mit den Amerikanischen Fällen. Diese haben noch einen kleinen Seitenfall, die Bridal Veil Falls (Brautschleier).

Horseshoe Falls, Niagara Falls, New York

Horseshoe Falls, Niagara Falls, New York

Dann marschiere ich weiter bis zum Anfang der Horseshoe Falls auf der amerikanischen Seite.

American Falls und Rainbow Bridge, Niagara Falls, New York

Als nächstes steht der Fußmarsch nach Kanada an. Es geht über die Rainbow Bridge, die ihren Namen von dem Regenbogen hat, den man vor der Brücke durch die Gischt des Wassers sehen kann.

Horseshoe Falls, Niagara Falls, Ontario

American Falls und Rainbow Bridge, Niagara Falls, Ontario

American Falls, Niagara Falls, Ontario

Auf der kanadischen Seite ist die Einreise problemlos. Keine Fragen, wie bei der Immigration der USA. Von der kanadischen Seite hat man eine tolle Aussicht auf die Amerikanischen Fälle und die Horseshoe Falls.

Wenn ich die beiden Seiten vergleiche wage ich fast zu behaupten, wer nicht auf der kanadischen Seite war, hat die Niagarafälle nicht gesehen.

Glücklicherweise hatte ich die Info schon von mehreren Leuten vorab bekommen und so hatte ich von Haus aus geplant auf die kanadische Seite zu gehen.

American Falls, Niagara Falls, Ontario

American Falls, Niagara Falls, Ontario

American Falls, Niagara Falls, Ontario

American Falls, Niagara Falls, Ontario

American Falls, Niagara Falls, Ontario

Insgesamt verbringe ich den ganzen Tag hier mit den Filmaufnahmen. Gegen 17 Uhr komme ich wieder bei meinem Auto an. Das Wetter war den ganzen Tag hervorragend: Strahlender Sonnenschein und es war richtig warm. Mittags hatte ich mich noch mit der Verkäuferin im Touristen–Shop unterhalten. Die sagte mir, daß letztes Wochenende, an dem ich ursprünglich hier sein wollte, das Wetter ziemlich durchwachsen und sehr kalt war. Ich bin wirklich froh, daß ich meine Reise umgeschmissen habe.

Kurz vor sieben komme ich im Motel an. Ich fahre gleich weiter, um mir ein Restaurant zu suchen. Diese Mal versuche ich das Scotch ’n Sirloin. Der Name klingt schon einmal vielversprechend — die Preise aber weniger. Hier habe ich mit Abstand am teuersten auf meiner gesamten Reise gegessen. Aber ich muß zugeben, daß dieses hervorragende Steak den Preis auch rechtfertigt. Gegen acht Uhr fahre ich wieder zurück zum Motel.