Sullivan, Clinton und Broadhead Trail 1779
19. Tag: 21. September 2000 Buffalo — Franklin
Highway 187, New York
Backroad, New York
California Hill Road, New York
Heute verlasse ich endgütlig Buffalo. Aber zuerst nehme ich, wie fast schon üblich, im Denny’s mein Frühstück ein. Nach dem Tanken geht es auf dem Highway 78 und dann auf dem Highway 187 nach Süden. Es geht anschließend auf kleineren Backroads über den Highway 219 weiter bis nach Salamanca.
Hier verlasse ich die Backroads und fahre auf der Hauptstraße durch die Stadt bis zum Seneca Iroquois National Museum. Dort erfährt man vieles über die Seneca Indianer, einer der Indianerstämme, die Mitglied im Verbund der fünf Nationen war. Diese wurden auch die „Leute aus den Langhäusern” genannt, weil sie keine runden oder viereckigen sondern langgezogene rechteckige Gebäude als Wohnhäuser bauten. Außerdem wird einem gezeigt, wie selbst noch vor zwanzig Jahren die Rechte der Indianer mißachtet wurden: Durch den Bau eines Dammes wurden große Teile des indianischen Reservats überflutet. Trotz zahlreicher Gegenvorschläge zu diesem Bau, wurde keine dieser Alternativen berücksichtigt. Noch heute merkt man eine deutliche Reserviertheit selbst bei den Museumsmitarbeitern gegenüber weißen Besuchern. Man hat das Gefühl man ist mehr geduldet…
Nach dem Besuch des Museums folge ich jetzt dem Lauf des Allegheny Flusses bis Pittsburgh. Dies ist genau der umgekehrte Weg den Daniel Broadhead zur gleichen Zeit wie Sullivan und Clinton einschlug, als diese den Kampf gegen die Indianer begannen. Eigentlich sollte diese Strecke in Originalrichtung der Auftakt meiner Reise sein. Aber da ich mich mit der Abfahrt verspätet hatte, mußte ich den Anfang streichen und begann direkt mit dem Sullivan Trail. Glücklicherweise konnte ich auf meiner Reise etwas Zeit wett machen, so daß ich jetzt am Schluß der Reise die Gelegenheit habe, den Spuren von Daniel Broadhead zu folgen.
Doch schon kurz nachdem ich Salamanca verlassen habe, stoppt mich ein „Road Closed” bei der Weiterfahrt auf der Backroad. Und so bleibt mir nichts anderes übrig als umzukehren und ein Stück auf dem Highway 17 zu fahren. Doch schon bald kann ich wieder abzweigen und auf kleinen Backroads dem Lauf des Allegheny folgen. Die Straße ist extrem kurvenreich und es macht hier richtig Spaß zu fahren. Man hat immer eine tolle Aussicht auf den Fluß, der eingesäumt von Wäldern fließt. Allerdings schätze ich, daß damals die Leute von den angrenzenden Wäldern weniger begeistert waren. Aber heute braucht man glücklicherweise nicht auf versteckte Indianer im Wald aufzupassen.
Schon bald überquere ich die Grenze nach Pennsylvania. Kurz nach der Grenze sehe ich, wie ein freundlicher Pick–Up–Fahrer einer Autofahrerin etwas Sprit gibt. Tja, man sollte halt immer den Tank im Blick haben. Dadurch daß ich jeden Tag in der Früh voll tanke, komme ich selten in die Gelegenheit, daß mir der Sprit unterwegs knapp wird. Nur bei extrem langen Etappen muß ich auch einmal unterwegs nachtanken.
88 S10 Blazer, Althom Road, Pennsylvania
Ich folge dem Allegheny bis Tionesta. Dort möchte ich ursprünglich geradeaus nach Süden weiter fahren, um auf den Spuren von Daniel Broadhead zu bleiben. Dieser hat hier die große Schleife, die der Allegheny macht, abgekürzt. Aber ich brauche langsam ein Motel und so fahre ich nun auf dem Highway 62 nach Westen, weiter entlang dem Allegheny.
In Franklin ist dann ein Super 8 Motel, in dem ich übernachten werde. Hier sind endlich einmal die Preise nicht dermaßen überteuert, wie in den anderen Super 8 Motels. Ich unterhalte mich noch etwas mit der Dame am Empfang. Sie hat sogar Verwandte in Deutschland. Zum Schluß gibt sie mir noch den Tipp, daß im angrenzenden King’s Family Restaurant Rabatt für Super 8 Gäste gegeben wird. Hervorragend — da wollte ich eh essen!
Um sieben Uhr bin ich mit einchecken fertig und ich bringe meine Sachen auf das Zimmer. Leider ist bereits alles im Erdgeschoß voll und ich muß meine Sachen in den ersten Stock schleppen. Auch die Nichtraucherzimmer sind schon alle weg. Aber es riecht glücklicherweise nicht zu sehr nach Rauch.
Dann geht es zum Abendessen. Das Essen ist, wie für ein Family Restaurant üblich, brauchbar und nicht überteuert. Aber im Vergleich zu den etwas gehobeneren Lokalen in Buffalo ist das jetzt schon ein ziemlicher Unterschied. Aber satt wird man hier auch und so gehe ich um halb neun wieder zurück ins Motel.
- Besichtigungen
- Seneca Iroquois National Museum
- Allgemein
- Frühstück: Denny’s, Buffalo
- Abendessen: King’s Family Restaurant, Franklin
- Motel: Super 8, Franklin
- Tagesetappe: 172 Meilen