Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Arkansas Teil 1806 — 1807
9. Tag: 23. August 2004 Terre Haute — St. Louis
Der Wetterbericht hat Regen angekündigt. Deshalb überlege ich, als erstes das alte Gear Set wieder einzubauen, bevor ich losfahre. Ich krame also mein kleines Werkzeugköfferchen vom Wal–Mart hervor, aber da gibt es die erste Überraschung: Es gibt keinen 15mm Schlüssel!
Also versuche ich es mit einem geringfügig größeren im Zollmaß. Aber die Mini–Ratsche, die dabei ist, hat nicht die Kraft, um die Schrauben von meinem Skid Plate zu lösen. Als letzter Versuch kann ich nur den Mini Franzosen nehmen. Aber auch mit dem habe ich kein Glück. Das überzeugt mich, dass ich den Werkzeugsatz eigentlich gleich entsorgen kann, wenn ich nicht einmal ein Skid Plate los bekomme…
Interstate 70, Staatsgrenze Indiana & Illinois
So packe ich unverrichteter Dinge mein Auto voll und fahre zum Frühstück ins Cracker Barrel. Nach kurzem Suchen und einem kleinen Umweg finde ich es auch. Um halb zehn bezahle ich und fahre weiter zum Tanken. Dann geht es zur letzten Etappe nach St. Louis.
Das Wetter ist noch immer schön und so erreiche ich bereits gegen halb zwei St. Louis. Da ich recht früh dran bin, bekomme ich auch noch ein Zimmer im Erdgeschoss in den ausgelagerten Gebäuden. Ich räume meine Sachen rein, sehe meine Filmaufnahmen durch, dann suche ich erst einmal im Telefonbuch nach etwaigen Mechanikern. Aber so richtig fündig werde ich nicht und so fahre ich einfach einmal auf gut Glück die Hauptstraße nach St. Louis rein.
Mittlerweile fängt es langsam zu regnen an. Mein erster Stopp ist nicht von Erfolg gekrönt. Sie hätten erst morgen in der Früh Zeit. Aber ich soll mal bei Dobbs vorbeischauen. Die machen neben Reifen auch andere Sachen. Also versuche ich mein Glück dort. Und tatsächlich findet man da für mein etwas ungewöhnliches anliegen, dem Mechaniker sagen zu dürfen, was er machen soll, Gehör. Allerdings muss ich noch etwa 1 Stunde warten. Aber das ist auch ok.
Jetzt regnet es bereits in Strömen und bei dem Wetter habe ich wenig Verlangen, im Motel unters Auto zu kriechen. Nach gut einer Stunde kommt der Mechaniker rein und holt mich ab. Er hat schon einmal geschaut, aber nicht ganz verstanden, was er machen soll. Klar, schließlich hatte ich dem Mann am Empfang auch gesagt, er soll mir Bescheid geben, wenn es los geht…
Auf jeden Fall konnte ich dem Mechaniker dann klar machen, was mein Problem ist und wir haben herausgefunden, dass nur das preiswerte Teil, das Driven Gear, falsch ist. Mein neues hat 21 Zähne, das Originale nur 19. Daher kam meine zu hohe Geschwindigkeit.
Er wechselt sogar noch den Dichtungsring und verpasst dem Ganzen einen längeren Kabelbinder. Dann bin ich wieder fertig für die Straße. Mit etwas über 20 Dollar fällt die Rechnung ausgesprochen human aus und veranlasst mich, den Laden als empfehlungswürdig einzustufen.
Nachdem ich jetzt wieder einen einigermaßen funktionsfähigen Tacho habe und wegen des Regens einmal wieder der Besuch des „Arch” ausfallen muss, fahre ich in den Wal–Mart, um mir die neuesten Country CD’s zu besorgen. Tatsächlich finde ich ein paar der begehrten CD’s für um die 10 Dollar. Das ist echt günstig.
Aber an der Kasse steht plötzlich ein höherer Preis drin. Leider kann die Kassiererin nichts mehr machen und so muss ich zur Reklamation. Dort wird mir nach kurzer Wartezeit anstandslos der Differenzbetrag ausbezahlt und ich fahre zurück ins Motel. Dort angekommen höre ich mir gleich die drei CD’s an, während ich mein GPS mit Daten füttere.
Um kurz nach sieben fahre ich ins Outback Steakhouse. Dieses mal habe ich einen Schwarzen als Bedienung, der locker 2 Meter groß ist und die tiefste Stimme hat, die ich jemals gehört hatte. Er ist super nett und wir haben uns recht gut unterhalten. Er bringt mir dann noch extra Honigbutter, die ich unbedingt mit dem Brot probieren soll — bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal, dass es Honigbutter gibt! Und die schmeckt mit dem Outback Brot einfach phantastisch!
Um halb neun bezahle ich und mache mich auf den Weg zurück zum Motel. Wie ich zum Motel einbiege, parkt die Polizei an genau dieser Ecke. Ist das Motel 6 eventuell doch nicht so richtig sicher hier?!
Ich gehe recht früh ins Bett, damit ich morgen etwas eher auf bin. Doch leider währt die Nachtfreude nicht allzu lange, denn schon bald geht es ziemlich laut zu in den umliegenden Zimmern. Irgendwelche Kinder rennen um halb eins in der Nacht durch den Raum und springen anscheinend vom Bett oder rennen an die Wand. Auf jeden Fall kracht und bumpert es andauernd. Irgendwann platzt mir der Kragen und ich hämmere gegen die Wand. Aber es tut sich nicht allzu viel. Dann wird es mir endgültig zu viel und ich schlage mit beiden Fäusten an die gegenüberliegende Wand. Da wird es endlich ruhiger und ich kann schlafen. Allerdings spüre ich jetzt meine Hand…
- Besichtigungen
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- Allgemein
- Frühstück: Cracker Barrel, Terre Haute
- Abendessen: Outback Steakhouse, St. Louis
- Motel: Motel 6, St. Louis
- Tagesetappe: 280 Meilen