Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806

33. Tag: 12. September 2002 Thunder Bay — Wawa

Wie zu erwarten war, verschlafe ich total. Die eine Stunde Zeitumstellung fehlt mir jetzt einfach in der Früh. Erst gegen halb zehn checke ich aus. Damit ich nicht lange nach einem Frühstücksplatz suchen muss, frage ich noch einmal am Empfang. Es wird mir wieder ein Lokal in der Stadt empfohlen. Na hoffentlich bekomme ich da um die Uhrzeit noch einen Parkplatz…

Ich packe meine Sachen ins Auto und fahre los. Das Lokal finde ich nach der Beschreibung auf Anhieb. Doch wie bereits befürchtet ist weit und breit kein Parkplatz. Zudem muss man hier auch noch an der Parkuhr zahlen und ich habe immer noch kein Kleingeld. Also muss ich mir wohl oder übel etwas anderes suchen. Aber so klein ist Thunder Bay schließlich nicht und so fahre ich wieder hinaus aus der Stadt zu den großen Zubringerhighways.

Doch die Suche gestaltet sich deutlich schwieriger als zunächst erwartet. Ich kreise über eine halbe Stunde, bis ich endlich das Strawberry Family Restaurant entdecke. Es ist wie ein typisch amerikanisches Roadside Restaurant aufgebaut. Mittlerweile ist es schon nach zehn Uhr und es ist nicht mehr allzu viel los. Ich bestelle mir, wie üblich, meine Bacon, Eggs und Toast. Alles schmeckt hervorragend. Kurz vor dreiviertel elf bezahle ich und fahre weiter zum Tanken. Glücklicherweise ist eine Tankstelle gleich in der Nähe und so bin ich dann um elf Uhr endlich auf dem Weg in Richtung Sault Ste. Marie unterwegs.

Aber ich befürchte schon, dass ich dieses Ziel heute nicht mehr schaffen werde. Nur gut, dass ich auf meinem Trail einen Tag herausgefahren habe. So bleibt mir jetzt etwas mehr Zeit für die Strecke durch Kanada. Das einzige Problem ist, dass dort, wo ich ein Motel bräuchte, keines in meinen Motelführern eingezeichnet ist. Aber ich lasse mich einfach überraschen.

Highway 11/17, Thunder Bay, Ontario

Highway 11/17, Ontario

Highway 11/17, Ontario

Highway 11/17, Ontario

Zunächst geht es aus der Stadt hinaus auf dem Highway 11/17 nach Nordosten. Dieser Highway ist auch Teil des Trans–Kanadischen Highways. Kurz nach der Stadtgrenze gibt es eine Abzweigung zu einem Aussichtspunkt. Ich bin zwar schon spät dran, aber das will ich mir doch nicht entgehen lassen. Also fahre ich hinauf und mache noch ein paar schöne Aufnahmen von der Stadt, der Bucht und dem Lake Superior. Dann geht es weiter.

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17, Lake Superior, Ontario

Highway 17 bietet eine lange Zeit tolle Ausblicke auf den See. Er schlängelt sich eng am Ufer des Sees durch die teilweise schroffen Felsen hindurch. Der Highway ist, wie am gestrigen Tag, meistens zweispurig. Nur an Steigungen verbreitert er sich auf drei Spuren. Landschaftlich bietet diese Strecke eine ganze Menge und für einen Highwayreisenden ist das bestimmt ein Höhepunkt. Ich vermisse allerdings meine Schotterpisten. Ab und zu taucht wieder ein großer LKW im Rückspiegel auf, dem ich sobald wie möglich den Vortritt lasse. Die Jungs sind im Zeitdruck und fahren gerne schnell. Aber ich will keinen Strafzettel riskieren. Schließlich bin ich im Urlaub und muss nicht meinen nächsten Flieger erwischen…

Highway 17, Ontario

Schild Highway 17, Ontario

Highway 17, Ontario

Nach Marathon verlässt der Highway den Uferbereich und folgt den Grenzen des Pukaskwa National Parks. Es ist bereits später Nachmittag, als ich das Städtchen White River erreiche. Aber für einen Stopp ist es hier noch zu früh und so beschließe ich, bis zur nächsten größeren Stadt Wawa zu fahren.

Unterwegs sehe ich noch zwei kleinere Motels am Straßenrand und ich habe schon Bedenken, ob ich überhaupt ein Motel dort finde. Einige Kilometer vor Wawa beginnen aber dann die Tafeln, die einem die kommenden Motels ankündigen. Von den Tafeln her gefällt mir das Wawa Motor Inn am besten.

Die Stadt liegt nicht direkt am Highway sondern man muss auf den Highway 101 abzweigen. Sobald man den Hügel erklommen hat, erreicht man die Stadtgrenze und auch gleich das Motel. Es sieht wirklich nett und sauber aus. Ich bin ja gespannt, was es kosten wird — und ob noch ein Zimmer frei ist!

Um viertel nach fünf betrete ich den Empfang. Ein Gast bekommt gerade sein Zimmer zugeteilt, dann bin ich an der Reihe. Tatsächlich, es gibt noch ein freies Zimmer. Auch der Preis ist überaus moderat. Wie ich das Zimmer betrete, bin ich angenehm überrascht. Es ist alles frisch renoviert. Man hat sogar zwei Fernseher, damit man sowohl von der Sitzgarnitur als auch vom Bett aus fernsehen kann! Aber was mir am besten gefällt ist, dass ein Restaurant gleich im Motel ist. Also habe ich Gelegenheit einmal wieder ein Bier zum Essen zu trinken.

Zum Essen bestelle ich mir mein fast schon obligatorisches Steak. Auch das Essen hat einen moderaten Preis und schmeckt hervorragend. Sehr zufrieden gehe ich um viertel nach acht auf mein Zimmer. Ich sehe noch kurz den Wetterbericht an, der immer noch schönstes Wetter vorhersagt. Die Temperaturen waren die ganze Zeit nie unter 20°C, und das mitten im September!

Da hatte ich ganz etwas anderes erwartet. Dann suche ich noch nach dem nächstbesten Stopp für den nächsten Tag. So wie es aussieht, liegt das Super 8 in Sudbury für mich am günstigsten. Damit wäre auch meine morgige Tagesetappe abgesteckt. Ich gehe schon bald ins Bett, damit ich morgen nicht wieder verschlafe…