Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806

38. Tag: 17. September 2002 Detroit — Pittsburgh

Auch heute bereitet uns Jean ein ausgiebiges Frühstück zu. Dann brechen wir auf, um den Lewis & Clark Film im IMAX zu sehen. Da ich vom IMAX direkt zu meiner Fahrt nach Pittsburgh aufbreche, verabschiede ich mich bereits jetzt von Jean. Dann folge ich Matt wieder zum Museum, in dem auch das IMAX ist.

Wir hatten bereits gestern die Karten gekauft. Deshalb brauchen wir uns heute nicht mehr in die lange Schlange an der Kasse anzustellen. Nur vor dem Kino selbst ist eine Schlange. Pünktlich wird man hineingelassen. Dann geht die Show los. Allerdings bekommt man erst einmal fast eine halbe Stunde Vorschauen auf parallel laufende oder bald kommende IMAX-Filme, bis dann endlich der eigentliche Film beginnt.

Die Aufnahmen sind echt gigantisch. Ich war noch nie in einem IMAX bisher und die Darstellung und der Sound faszinieren mich total. Auch der Film selbst ist sehr gut inszeniert. Es wurden zwar einige kleinere Änderungen zum wahren Ablauf gemacht, aber alles in allem bleibt man doch sehr nah an der Wahrheit. Auch ist es sehr schwer, einen Trail, der über zweieinhalb Jahre dauerte und so viel Neues brachte, auf eine halbe Stunde zusammenzukürzen.

Nachdem der Film aus ist, gehen wir noch nach oben zum Projektionsraum. Dort kann man hinter einer Glasscheibe die Projektionsmaschinen sehen. Auch die Lampe, die zur Beleuchtung dient, ist hier ausgestellt und wird beschrieben. Würde man diese Lampe auf den Mond richten, dann würde man dort einen Punkt erkennen können. Das sind vielleicht Leuchtstärken!

Nachdem wir uns alles angesehen haben, gehen wir wieder hinunter. Am Auto angekommen, verabschieden wir uns, und ich setze meine Fahrt in Richtung Pittsburgh fort. Ich fahre zurück auf den Highway 24 und folge diesem bis zur Interstate 75. Kurz bevor ich die Interstate erreiche, fahre ich noch schnell zum Tanken. Um dreiviertel zwölf geht es dann endgültig auf zu meiner letzten großen Etappe für dieses Jahr.

Ich erreiche schon bald Ohio auf der Interstate 75. In Toledo verpasse ich dann auch prompt die Abzweigung zur Interstate 280 und fahre auf der Interstate 75 weiter. Aber mein GPS zeigt mir an, dass ich mich komplett von meiner Abzweigung zum Highway 2 entferne. Also bemerke ich den Irrtum schnell. Das nächste mal sollte ich vielleicht auch die Abzweigung zur Interstate 280 einprogrammieren…

Nach kurzer Zeit bin ich wieder auf Kurs und erreiche die Interstate 280. Der Bereich, in dem letztes Jahr noch gebaut wurde, ist bereits fertig gestellt. Aber jetzt ist die Baustelle weiter südlich gelandet und versperrt ausgerechnet meine Ausfahrt zum Highway 2.

Ich folge der Umleitung, die mich ewig weit nach Süden bringt. Endlich, bei Walbridge, ist der Hilfswegweiser zum Highway 2. Ich folge diesen Wegweisern und muss zu meiner Verwunderung feststellen, dass diese wieder zurück auf die Interstate, jetzt aber nach Norden führen. Also ist die Ausfahrt nur auf einer Seite gesperrt.

Da ich aber nach Osten muss und der Highway 2 noch einen Knick nach Süden macht, fahre ich einfach einmal geradeaus weiter. Ein Schild weist darauf hin, dass hier keine LKW fahren dürfen. Wahrscheinlich hatten ein paar Fahrer die gleiche Idee wie ich…

Ich überquere den Highway 51, aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl, so richtig auf Kurs zu sein. Ich halte am Straßenrand und versuche erst einmal, mit Hilfe von Straßennamen und GPS herauszufinden, wo genau ich bin. Ich stelle fest, dass ich etwas zu weit südlich bin. Aber wenn ich bei der nächsten Gelegenheit nach Norden fahre, sollte ich auf den Highway 579 treffen, der mich geradewegs zum Highway 2 bringt.

Also fahre ich weiter und erreiche auch tatsächlich den Highway 579. Dort stelle ich fest, dass auch einige Trucker auf der 579 fahren, die nicht den Umweg bis zum Highway 2 genommen hatten. So geht es ziemlich flott voran.

Plötzlich kommt eine Warnung, dass ein Smokey, wie die Polizei dort umgangssprachlich auf CB genannt wird, hinter einer Kirche wartet. Und tatsächlich, in der Nähe der Kirche wird der ganze Pulk langsamer und man sieht den Polizeiwagen etwas versteckt hinter einer Kirchenmauer. Sobald man aus der „Gefahrenzone” heraus ist, geht es wieder etwas flotter weiter.

Highway 2, Sandusky Bay, Ohio Highway 2, Sandusky Bay, Ohio
Highway 2, Sandusky Bay, Ohio
Highway 2, Sandusky Bay, Ohio Highway 2, Sandusky Bay, Ohio
Highway 2, Sandusky Bay, Ohio

Schließlich lande ich wieder auf dem Highway 2, den ich auch letztes Jahr schon gefahren bin. Ich fahre abermals über die endlos lange Brücke, die durch die Sandusky Bucht führt.

Kurz vor Cleveland mündet der Highway 2 in die Interstate 90. Auf dieser geht es weiter bis zur Abzweigung zur Interstate 77. Doch plötzlich eine Warnung über CB: Voraus ist eine Unfallstelle und die rechte Fahrspur ist gesperrt. Also ordne ich mich gleich links ein, lange bevor man sehen kann, dass hier die rechte Spur blockiert ist. Auch die meisten LKW–Fahrer sind bereits auf der linken Spur. So ein CB ist schon eine tolle Sache.

An der Unfallstelle hat ein Van–Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war an einen Pfeiler gefahren und ist von dort aus weiter geschleudert. Der Wagen sieht deshalb ziemlich verbeult aus. Aber der Fahrer sitzt am Straßenrand und scheint das Ganze ziemlich unbeschadet überstanden zu haben.

Nachdem die Unfallstelle passiert ist, geht es wieder flott voran. Ich erreiche die Abzweigung zur Interstate 77, der ich bis Akron folge. Dort wechsle ich auf die Interstate 76. Auf dieser geht es weiter bis kurz vor Youngstown. Hier ist abermals ein Wechsel fällig, dieses mal auf die Interstate 80. Was macht man nicht alles, um den gebührenpflichtigen Interstates zu umgehen.

Auf der Interstate 80 überquere ich die Staatsgrenze nach Pennsylvania. Langsam wird mir immer bewusster, dass sich meine Reise dem Ende nähert. Hoffentlich ist Helen auch zu Hause. Ich hatte sie nur auf dem Anrufbeantworter erreicht. Aber zur Not habe ich ja ihre Hausschlüssel bekommen. Ich fahre weiter auf der Interstate 80, bis ich zum letzten mal auf die Interstate 79 nach Süden wechsle.

Jetzt bin ich schon fast zu Hause. Die Zeit vergeht ziemlich schnell und so kann ich es fast nicht glauben, wie ich die Abzweigung nach Cranberry erreiche. Dort geht es auf den Highway 19, bis zur Abzweigung nach Warrendale. Nur noch wenige Meter und ich bin bei Helen.

Wie ich mich dem Haus nähere, sehe ich, dass ihr Auto nicht da ist. Das ist schon einmal ein schlechtes Zeichen. Also parke ich und sperre auf. Am Küchentisch hat sie mir eine Nachricht hinterlassen: Sie ist bei David, da er jetzt im Urlaub ist und sie auf die Hunde aufpassen muss. Aber ich kann alleine in ihrem Haus übernachten. Das ist ja super!

Also räume ich erst einmal meine Sachen aus dem Auto. Mit meiner ganzen Ausrüstung dauert das schon seine Zeit. Während dieser Zeit kommt ihr Nachbar Charley vorbei und fragt mich, ob ich Helens Nachricht gesehen habe. Wir unterhalten uns noch etwas, wie mein Trip war, dann fährt er los. Er muss noch etwas bei seiner Schwester erledigen.

Ich räume weiter meine Sachen zusammen, dann parke ich mein Auto. Anschließend rufe ich Helen bei David an, und melde mich zurück. Sie schlägt vor, dass sie später noch vorbei kommt und mir etwas zu Essen bringt. Ich schlage vor, dass ich auch zum Essen gehen kann. Dann braucht sie nicht extra für mich etwas organisieren.

Ich denke, sie hat im Moment genug um die Ohren. Da muss ich sie nicht auch noch belasten. Ich bin schon sehr froh, dass ich bei ihr wohnen darf. Abends fahre ich dann in mein heißgeliebtes Outback. Doch die Straße ist gerade aufgerissen und mitten drin steht eine Bake. Ich weiß nicht, wie das zu deuten ist und suche, ob es noch einen zweiten Weg zum Outback gibt. Aber ich finde nichts.

Nachdem ich fast eine dreiviertel Stunde durch die Gegend gekreist bin, zwänge ich mich an dieser Bake vorbei (nur gut, dass ich keinen Fullsize Blazer habe), und erreiche das Outback. Wie immer bestelle ich mir mein 12 Ounce Outback Special. Das Essen ist hervorragend, nur meine Bedienung ist etwas langsam mit einer zweiten Cola. Aber der Geschäftsführer ist um so aufmerksamer und bringt mir die Cola höchstpersönlich, ohne dass ich etwas sagen musste!

Um kurz vor zehn bezahle ich und fahre wieder nach Hause. Dort sehe ich noch eine Stunde den CMT–Kanal an. Dann gehe ich ins Bett. Morgen muss ich mein Auto für das Einlagern vorbereiten.

  • Besichtigungen
  • Lewis & Clark Film, IMAX, Henry Ford Museum (Eintritt)
  • Allgemein
  • Frühstück: Matt & Jean, Detroit
  • Abendessen: Outback Steakhouse, Pittsburgh
  • Motel: Zu Hause
  • Tagesetappe: 362 Meilen