John Colter Trail 1807 — 1808
9. Tag: 22. August 2005 St. Louis — Jefferson City
Wegen der lauten Interstate wache ich um halb drei auf, dann noch einmal um halb sieben. Schließlich gebe ich mich dem Lärm geschlagen und stehe auf. So bin ich bereits kurz vor acht im Cracker Barrel zum Frühstück.
Gegen neun bezahle ich und fahre zur nah gelegenen Conoco zum Tanken. Ausnahmsweise habe ich sogar einmal das Glück eine günstige Tankstelle zu finden. Doch auch hier gibt es wieder kein Waschwasser für die Scheiben. Also darf ich wieder einmal mit meinem Fensterputzmittel arbeiten.
Um halb zehn geht es los mit dem eigentlichen Trail. Zuerst fahre ich auf der Interstate 270 über den Mississippi bis zum Highway 3 nach Norden. Mein erstes Ziel ist wieder das Lewis & Clark Interpretative Center und Camp Wood. Als ich vor 6 Jahren zum ersten Mal hier war, gab es an der Flussmündung ein Rondell, in dem sämtliche Etappen des Lewis & Clark Trails mit großen Tafeln gezeigt wurde.
Heute versperrt mir eine Schranke die Zufahrt. Aber zu Fuß kann man wenigstens dorthin gelangen. Ich treffe auf einen Arbeiter, der gerade an der Schranke wartet, um wieder herausgelassen zu werden. Er erzählt mir, dass es dieses Rondell schon lange nicht mehr gibt, weil das Stückchen Land, auf dem es stand, in den Fluss gerutscht ist. Stattdessen gibt es nur noch die Haupttafel und drei Fahnen auf einer Wiese.
Der Park selbst ist nur geschlossen, weil auch im Interpretative Center Ruhetag ist. Ich bedanke mich für die Info und marschiere los — und kann so gleich einmal meine neuen Wanderschuhe testen. Die sind echt hervorragend und nachdem ich die richtige Festigkeit für die Schnürsenkel gefunden habe sind sie absolut bequem.
Camp Wood, Mississippi River, Illinois
Camp Wood, Mississippi River, Illinois
Als ich die Flussmündung erreiche, sehe ich die Veränderung: Die ganzen Parkplätze auf der Seite sind weg, die Fläche wurde vergrößert und die Tafel steht in der Mitte der neuen Grasfläche mit den drei Fahnen, die aber heute nicht gehisst sind. Aber zumindest kann man noch Aufnahmen vom Mississippi und der Mündung des Missouri machen, wie damals. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl wieder an dem selben Platz wie vor 6 Jahren zu stehen…
Camp Wood, Mississippi River, Illinois
Dann marschiere ich zurück zum Auto und fahre zum Interpretative Center, das heute Ruhetag hat. Aber den Nachbau des Camp Wood kann man von außen besuchen und so mache ich von dem noch ein paar Aufnahmen.
Highway 67, Missouri River, Illinois
Highway 67, Staatsgrenze Illinois & Missouri
Dann fahre ich weiter entlang dem Mississippi bis ich auf dem Highway 67 den Mississippi und die Staatsgrenze nach Missouri überquere. Bei West Alton verlasse ich den größeren Highway und fahre auf den Highway 94 und ein paar kleinere County Roads.
Dwiggins Rd, Missouri
Hier bekomme ich zum ersten Mal die Gelegenheit, meine Reifen auf Gravel Roads zu testen. Das Gefühl ist, dass sie zwar etwas „schwammiger” im Fahrverhalten sind, dafür ist der Fahrkomfort um Hausnummern besser. Das Gerüttel auf der Interstate wegen den alten vom Stehen abgeplatteten Reifen ist eh schon weg gewesen.
Highway 94, St. Charles, Missouri
Auf dem Highway 94 geht es durch St. Charles und dann immer entlang dem Missouri. Das Wetter spielt heute hervorragend mit. Strahlender Sonnenschein und mehr als 30°C. Letztes Jahr fuhr ich teilweise die gleiche Strecke, aber im strömenden Regen.
Klondike Park, Missouri River, Missouri
Am Klondike Park mache ich einen kurzen Stopp, um den schönen Ausblick auf den Missouri einzufangen.
Highway 94, Missouri
Highway 94, Missouri
Mittlerweile sind mir die Hügel am Ufer schon recht vertraut. Die Landschaft ist einfach herrlich. Und die Straße führt in Kurven und bergauf—bergab entlang dem Missouri.
Highway 54, Missouri River, Missouri
Viel zu schnell erreiche ich Jefferson City und das dortige Motel 6. Bereits kurz vor drei checke ich ein. Da ich noch viel Zeit habe, fahre ich als erstes zum Chevrolet Händler Riley, um wegen meines Vakuum–Lecks am Tempomaten nachzufragen. Leider kann man das Teil nicht reparieren, sondern nur komplett austauschen. Der Preis wäre über 330 Dollar plus Steuer! Da schlägt sogar der Verkäufer vor, lieber auf den Tempomat zu verzichten.
Ich bedanke mich und fahre wieder zurück zum Motel. Da werde ich das Teil wohl ausbauen und mit nach Deutschland nehmen, um es zu reparieren. Für 330 Dollar kann man schon etwas Gehirnschmalz und Zeit reinstecken…
Im Motel angekommen gehe ich wieder meine Filmaufnahmen durch. Gegen viertel nach sieben fahre ich ins Applebee’s zum Abendessen. Da sehe ich, dass gar nicht weit ein Wal–Mart gewesen wäre. Na dann weiß ich das fürs nächste Mal.
Im Restaurant bekomme ich auch gleich einen Platz und bestelle mir wieder ein Honey Grilled Chicken. Als meine Bedienung das Essen bringt übersehe ich leider, dass ich noch kein Besteck habe. Und als ich es merke ist sie schon weg. Doch zum Glück schaut sie nach ein paar Minuten her und ich kann ihr ein Zeichen geben. Sofort bekomme ich mein Besteck, sehr zur Erheiterung des Paares am Nebentisch, die mich vor meinem Teller sitzend sahen ohne Besteck. Aber sonst ist der Service wirklich top.
Um kurz nach acht bezahle ich und fahre zurück zum Motel. Mittlerweile hat es leicht geregnet. Aber jetzt ist es zum Glück schon wieder vorbei.
- Besichtigungen
- Camp Wood
- Lewis & Clark Interpretative Center
- Allgemein
- Frühstück: Cracker Barrel, St. Louis
- Abendessen: Applebee’s, Jefferson City
- Motel: Motel 6, Jefferson City
- Tagesetappe: 223 Meilen