John Colter Trail 1807 — 1808
21. Tag: 3. September 2005 Cody — Worland
Frühstück gibt es heute im Sunset House. Der Service ist zwar etwas langsam, aber das Essen ist einwandfrei. Dann mache ich mich auf die Suche nach einem Laden, der sich um meine Automatik kümmert. Zuerst suche ich den Chevy Händler auf. Aber der ist heute geschlossen. Auch ein Transmission Shop, den ich im Telefonbuch gefunden hatte, ist ebenfalls geschlossen. Bei der Tankstelle nebenan konnte ich auch nicht in Erfahrung bringen, wer mir da weiterhelfen könnte. Also tanke ich erst einmal und mache mich um halb zehn auf die Suche nach einer Tankstelle, die vielleicht eine offene Werkstatt dabei hat.
Sheridan Ave, Cody, Wyoming
Ein Stückchen weiter finde ich eine Conoco, in der gearbeitet wird. Rob hört sich mein Problem an, hat aber erst frühestens ab 13 Uhr Zeit. Aber nebenan bei Bear Co Tire soll ich mal fragen. Die können mir vielleicht weiterhelfen. Nach etwas warten hört sich auch hier einer mein Anliegen an und sucht einen Mitarbeiter. Der geht mit mir zum Wagen und zieht die Schrauben von den Schlauchverbindern nach — toll, das habe ich bereits gemacht. Jetzt ist mit Sicherheit der Gummi gequetscht. Nach längerem erklären kapiert er endlich, was das Problem ist und sagt, dass ich gegen Mittag kommen soll. Da wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben…
Spirit Mountain Rd, Shoshone Canyon, Wyoming
Spirit Mountain Rd, Shoshone Canyon, Wyoming
Also nutze ich die Zeit, um auf den Aussichtspunkt des Shoshone Canyon zu fahren, den ich eigentlich für gestern Abend geplant hatte. Der Weg ist wieder eine Forststraße. Aber von dort oben hat man eine gigantische Aussicht auf den Canyon und die Ebene um Cody! Einfach einzigartig! Hier gibt es auch eine Höhle, die aber nur gegen ein Permit betreten werden darf. Ich wandere ein kurzes Stück in Richtung Eingang, um noch einen besseren Ausblick auf den Canyon zu bekommen.
Spirit Mountain Rd, Shoshone Canyon, Wyoming
Spirit Mountain Rd, Cody, Wyoming
Spirit Mountain Rd, Shoshone Canyon, Wyoming
Dann geht es wieder zurück zum Auto. Dort oben pfeift der Wind ganz schön. Auf dem Weg nach unten gibt es noch ein paar tolle Ausblicke auf das Tal.
Gedenktafel Shoshone Canyon, Wyoming
Gedenktafel Colter’s_Hell, Wyoming
Hayden Arch Rd, Shoshone River, Wyoming
Shoshone River, Wyoming
Shoshone River, Wyoming
Unten im Tal angekommen fahre ich noch den Highway 20 durch den Canyon und filme den Punkt, an dem früher sehr wahrscheinlich einmal ein alter Indianerpfad durch den Shoshone Fluss geführt hatte. Auf jeden Fall riecht man hier noch immer den leichten Schwefelgeruch, von dem der ursprüngliche Name „Colter’s Hell” für die Gegend herkommt. Colter hatte man seine phantastischen Erzählungen nie geglaubt, bis die ersten mit ihm hier in der Gegend waren und dann diesen Namen vergaben. Unglücklicherweise wurde auch der Bereich der Geysire im Yellowstone Park so genannt und trug damit reichlich zur Verwirrung bei. Aber der wahre Ursprung ist hier bei Cody!
Auf dem Weg zurück zur Stadt mache ich noch einen kurzen Stopp zum Essen. Dann geht es weiter zu Bear Co Tires. Doch trotz anderer Aussage heute morgen haben sie doch keine Zeit. Ich soll doch zu der Tankstelle da drüben gehen — toller Service!
Also fahre ich wieder zur Conoco. Aber Rob ist gerade im Mittag. Gegen 13 Uhr sollte er wieder da sein. Da ich noch etwas Zeit habe, fahre ich in den Wal–Mart, um meinen Vorrat an Äpfel und Wasser aufzufüllen. Jetzt müsste Rob auch langsam wieder aus der Mittagspause zurück sein und ich fahre zurück zur Conoco. Er schaut sich nach kurzem Warten meine Automatik an, muss aber erst die Automatik etwas abkühlen lassen, damit er da oben etwas machen kann.
Rob, Conoco Tankstelle, Cody, Wyoming
Nach einer Stunde geht es dann so einigermaßen und er tauscht die Anschlussleitungen. Wenigstens sind jetzt schon einmal zwei neue Leitungen drin. Dann macht er eine Probefahrt. Aber die Automatik leckt noch immer und das einzige, was er noch tun kann, ist die Automatik rauszubauen! Außerdem schaltet sie nicht vernünftig. Da ist etwas faul, meint er. Mein Kabel stellt er noch etwas nach, aber das hat damit nichts zu tun. Die muss trotzdem schalten. Das macht mir ja richtig Hoffnung…
Er kann die Arbeit machen und über Nacht eine neue Automatik kommen lassen. Aber das kann ich nicht machen, da ich bereits alles (auch im Yellowstone Park) vorreserviert habe. Keine Chance das alles umzubuchen. Also kann ich nur einen Termin vereinbaren für den Zeitpunkt, wenn ich aus dem Yellowstone Park zurück bin — den 13. September. Meine Garantiebedingungen braucht er nicht. Das passt schon, er kann das machen. Allerdings hält er von den Browns Transmission nicht viel. Er verbaut nur noch Hayden’s. Die sind besser und haben 3 Jahre und 30.000 Meilen Garantie — meine hat nur 1 Jahr und 12.000 Meilen komplett und 2 Jahre und 24.000 Meilen auf die Teile…
Highway 291, Wyoming
Aber ich hatte ja keine große Wahl und so fahre ich etwas zerknirscht los in der Hoffnung, dass mir mein Ersatzöl reicht. Mittlerweile ist es bereits halb drei. Hoffentlich reicht mir da die Zeit für die geplante Tour. Zuerst geht es auf dem Highway 291 nach Südwesten
Highway 291, Wyoming
Dann geht es auf eine recht wilde Backroad, die von den Einheimischen anscheinend zum ATV testen verwendet wird. Auf jeden Fall laufen hier kreuz und quer die Wege und ich habe keine Chance, diese mit meiner Karte in Übereinklang zu bringen. Auch sind die Wege wirkliche Offroadwege und da mir die Zeit schon langsam davonrennt, beschließe ich schweren Herzens, doch wieder zurück zu fahren und mein Glück auf geteerten Pisten zu suchen.
Highway 120, Wyoming
Highway 120, Wyoming
Highway 120, Wyoming
Highway 120, Wyoming
So erreiche ich wieder einmal Cody und fahre auf dem Highway 120 nach Süden. Hier komme ich recht zügig voran.
Highway 120, Meeteetse, Wyoming
Highway 120, Wyoming
Highway 120, Wyoming
Highway 120, Wyoming
Die Landschaft hat einen fast wüstenähnlichen Charakter mit kahlen, trockenen Hügeln. Aber es sieht trotzdem recht interessant aus.
Highway 120, Wyoming
Broadway St, Thermopolis, Wyoming
Gegen 18 Uhr komme ich in Thermopolis an, meinem ursprünglich einmal geplanten Ziel. Aber da hier alles ausgebucht war, muss ich jetzt wieder zurück nach Nordosten fahren.
Auf dem Highway 20 geht es aus Thermopolis — und mitten in ein kleines Rudel Rehe. Nach diesem Ausflug in das „Wildlife” geht es auch recht zügig nach Worland. Gegen 19 Uhr komme ich an und checke ein. Zum Abendessen wird mir das Buffalo Rose empfohlen, das erst vor einer Woche eröffnet hat. Ich räume meine Sachen aufs Zimmer — und muss feststellen, dass es komplett nach Rauch stinkt. Haben die mir da ein Raucherzimmer gegeben?
Ich frage an der Rezeption nach und es wird mir bestätigt, dass es ein Nichtraucherzimmer sein muss. Aber sie geben mir das letzte andere freie Nichtraucherzimmer. Das ist dann auch okay und ich bringe den alten Schlüssel zurück. Da ich schon langsam Hunger habe, fahre ich gleich los zum Lokal. Das liegt etwas außerhalb und besteht aus Bar und Restaurant.
Das Restaurant ist sehr gut besucht und eine Bedienung ist so freundlich, mich auf die Warteliste zu setzen. Nur leider bekommt die Einweiserin nichts mit, weil sie plötzlich Gäste einen Tisch zuweist, die nach mir gekommen sind. Als sie meinen verdutzten Blick bemerkt, weist sie mir auch gleich einen Tisch zu.
Meine Bedienung ist dafür recht nett und zuvorkommend. Nur leider sind auch hier schon wieder die Baked Potatoes aus. Also bestelle ich Gemüse — und zum ersten Mal im Leben Büffelfleisch. Der Geschmack ist nicht schlecht, eine Mischung aus Rind und Wild, nur etwas streng. Allerdings kann man nicht allzu viel davon essen.
Aber die Portionen sind eh recht übersichtlich — dafür sind die Preise entsprechend hoch. Die nächste Überraschung kommt beim Bezahlen, weil ihr Kreditkartengerät noch nicht funktioniert. Aber gegen halb neun habe ich auch diese Hürde mit einer Barzahlung genommen und fahre zurück zum Motel. Jetzt heißt es erst einmal einen ganzen Schwung Aufnahmen durchzusehen…
- Besichtigungen
- Shoshone Canyon
- Allgemein
- Frühstück: Sunset House, Cody
- Abendessen: Buffalo Rose, Worland
- Motel: Super 8, Worland
- Tagesetappe: 213 Meilen