Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Arkansas Teil 1806 — 1807

18. Tag: 1. September 2004 Belleville — Concordia

Ich versuche mein Glück beim Best Western, doch das Lokal ist geschlossen! Also bleibt mir nichts anderes übrig, als doch noch eines der beiden Lokale zu suchen, die ich gestern Abend schon nicht gefunden hatte. Aber dieses mal habe ich mehr Glück: Das AJ’s Cafe ist rechts in eine Seitenstraße rein. Da hatte ich gestern nicht zurück geschaut.

Auch dieses Lokal ist eines der typisch amerikanischen Cafés mit gutem und ausreichenden Frühstück. Danach geht es zum Tanken und um halb zehn geht es wieder weiter.

Zuerst fahre ich auf dem Highway 36 zurück nach Westen, bis ich die Abzweigung meiner Backroad nach Norden erreiche.

Auf den Gravel Roads erreiche ich schließlich die Pawnee Indian Museum State Historic Site. Zu Beginn bekomme ich wieder eine Exklusiveinweisung, da ich der einzige Gast bin. Kurz darauf kommt aber noch ein Paar, das jedoch schnell wieder weiter ist.

Pawnee Indian Museum, Siedlungsgemälde, Kansas Pawnee Indian Museum, Siedlungsgemälde, Kansas
Pawnee Indian Museum, Siedlungsgemälde, Kansas
Pawnee Indian Museum, Kansas Pawnee Indian Museum, Kansas
Pawnee Indian Museum, Kansas
Pawnee Indian Museum, Kansas Pawnee Indian Museum, Kansas
Pawnee Indian Museum, Kansas

Wie ich schon wieder gehen will frage ich Richard, den Angestellten, warum hier eigentlich nichts von Pike zu sehen ist. Schließlich war er doch 1806 hier. Aber er korrigiert mich und erzählt, dass das echte Pawnee Dorf etwa 30 Meilen weiter im Norden, kurz nach der Grenze zu Nebraska, war. Hier war zwar auch einmal ein Dorf, aber nicht das, durch das Pike damals kam! Jetzt wird mir klar, warum ich bei der Ausarbeitung des Trails in der Gegend solche Probleme hatte, seinen Spuren zu folgen — schließlich vermutete ich das Pawnee Dorf 30 Meilen zu weit südlich am Platz des heutigen Museums!

Es gab auch sehr viel Streitereien zwischen Kansas und Nebraska, wer denn den wirklichen historischen Platz hat. Kansas hatte dabei gewonnen, aber nur, weil der Platz bereits eingerichtet war.

Pawnee Indian Museum, Pike Gemälde, Kansas Pawnee Indian Museum, Pike Gemälde, Kansas
Pawnee Indian Museum, Pike Gemälde, Kansas
Pawnee Indian Museum, Pike Monument, Kansas Pawnee Indian Museum, Pike Monument, Kansas
Pawnee Indian Museum, Pike Monument, Kansas

Dieses Jahr hatte ein Tornado das Monument zerstört, das auf Pike hinwies — und auch einen Teil des Dachs vom Museum! Richard selbst war zu dem Zeitpunkt im Museum, ihm war aber nichts passiert. Nur das Bild von Pike das zeigt, wie er mit den Pawnee zusammentraf, hat leichte Regenspuren abbekommen und hängt deshalb nicht mehr an seinem Platz. Aber da ich auf Pikes Spuren unterwegs bin holt er es extra aus seinem Apartment heraus, das sich ebenfalls im Museum befindet, und zeigt es mir.

Ich frage ihn, ob er evtl. nochmal vor meiner Kamera seinen Einführungstext sprechen und auch etwas zu der Geschichte von Pike sagen möchte. Er ist von der Idee hellauf begeistert und ich hole noch schnell meine Mikrofone aus dem Auto. Wenn schon jemand mitspielt, dann soll wenigstens der Sound auch etwas werden. Es macht richtig Spaß mit ihm die Sachen abzudrehen. Fast könnte man meinen, er macht das nicht zum ersten mal!

Nachdem ich alles im Kasten habe, mache ich noch vom Gelände einige Aufnahmen. Dann kehre ich zum Museum zurück und wir unterhalten uns weiter. Er hat in der Zwischenzeit extra für mich einige handgemalte Karten kopiert, damit ich den echten Platz, den Pike damals besucht hatte, auch wirklich finde.

Wie ich ihm meinen Tourenplan zeige, ist er vollkommen Feuer und Flamme. Die Ausarbeitung ist wirklich Klasse, meint er. Zum Schluss fragt er noch, ob er evtl. gegen Gebühr eine Kopie des Films haben könnte. Ich sage ihm, wenn er so geduldig ist, dass ich ihm den nächstes Jahr aus den Staaten zuschicken kann (bei meinem nächsten Trail), dann würde ich ihm die DVD kostenlos zukommen lassen. Davon ist er so begeistert, dass er mir gleich noch ein T–Shirt der Pawnee Indian Village schenkt. Das finde ich echt super!

Co Rd 6, Republican River, Kansas Co Rd 6, Republican River, Kansas
Co Rd 6, Republican River, Kansas
Co Rd 6, Brücke über Republican River, Kansas Co Rd 6, Brücke über Republican River, Kansas
Co Rd 6, Brücke über Republican River, Kansas

Insgesamt habe ich mich mit ihm total verquatscht, so dass ich erst nach Mittag weiter komme. Ich folge seiner Wegbeschreibung zu dem echten Pawnee Dorf und dem Guiding Rock.

Pawnee Village Tafel, Guide Rock, Nebraska Pawnee Village Tafel, Guide Rock, Nebraska
Pawnee Village Tafel, Guide Rock, Nebraska

Auf dem Weg dorthin durchquere ich den Ort Guiding Rock, in dem eine Gedenktafel zu dem echten Pawnee Dorf zu finden ist.

Guide Rock Tafel, Nebraska Guide Rock Tafel, Nebraska
Guide Rock Tafel, Nebraska
Pawnee Village, Nebraska Pawnee Village, Nebraska
Pawnee Village, Nebraska

Den Highway weiter nach Süden erreiche ich östlich der Straße den Guiding Rock und westlich das echte Pawnee Dorf. Hier ist ebenfalls eine kleine, aber sehr versteckte Gedenktafel. Der Platz des Dorfes ist, wie beschrieben, einem Getreidefeld gewichen und mitten durch das alte Dorf führt jetzt eine Schotterpiste.

Pikes Camp bei Pawnee Village, Nebraska Pikes Camp bei Pawnee Village, Nebraska
Pikes Camp bei Pawnee Village, Nebraska

Nur den Platz von Pikes Stockade erreiche ich nicht auf Anhieb, da hier wieder einmal eine Brücke vom Fluss weggeschwemmt wurde. Aber von der anderen Seite erreiche ich doch noch den Platz. Der liegt auf Privatgrund und ist von dichten Büschen umgeben. Aber ich finde eine kleine Lücke, durch das ich den Platz doch noch aufnehmen kann.

Highway 78, Staatsgrenze Nebraska und Kansas Highway 78, Staatsgrenze Nebraska und Kansas
Highway 78, Staatsgrenze Nebraska und Kansas

Dann mache ich mich auf den Weg zurück, um wieder auf meine geplante Route zu kommen. Zuerst überquere ich auf dem Highway 78 die Staatsgrenze zurück nach Kansas.

140 Rd, Kansas 140 Rd, Kansas
140 Rd, Kansas
140 Rd, Kansas 140 Rd, Kansas
140 Rd, Kansas
140 Rd, Kansas 140 Rd, Kansas
140 Rd, Kansas
F Rd, Kansas F Rd, Kansas
F Rd, Kansas
220 Rd, Kansas 220 Rd, Kansas
220 Rd, Kansas

Schließlich geht es auf den Backroads weiter. Die 140 Rd ist wirklich eine schöne Backroad zum Fahren.

Sonnenuntergang Backroad, Kansas Sonnenuntergang Backroad, Kansas
Sonnenuntergang Backroad, Kansas

Doch ich habe mich zeitlich mit der Aktion ziemlich verzettelt und so beschließe ich in Beloit, in dem es auch ein Super 8 gibt, zu übernachten. Um viertel nach sieben komme ich an, aber direkt vor meiner Nase wird mir das letzte Zimmer weggeschnappt. Das einzige andere Motel ist gerade mit Jägern besetzt, die bis in den frühen Morgen feiern und trinken. Selbst der Motelangestellte empfiehlt mir etwas anderes zu suchen.

Er empfiehlt mir nach Norden nach Concordia zu fahren. Um dreiviertel acht komme ich im dortigen Super 8 an — aber auch hier ist bereits alles ausgebucht. Es wird mir das Econo Lodge etwas weiter die Straße zurück empfohlen. Dort sind noch jede Menge Zimmer frei und auch das Zimmer selbst ist einwandfrei. Die Empfangsdame empfiehlt mir für Steaks das Jammers Sports Bar & Grill.

Nach kurzem Suchen finde ich es und gegen halb neun Uhr kann ich sogar noch etwas zum Essen bestellen — obwohl außer mir nur noch ein Gast da ist, der wahrscheinlich auch bald fertig ist. Gegen viertel nach neun bezahle ich und frage sicherheitshalber, ob sie auch Frühstück haben. Meine Bedienung, die auch die Besitzerin ist, erzählt mir, dass sie erst im neuen Lokal auch Frühstück anbieten würden.

Aber für morgen würde sie mir das Katy’s empfehlen. Ich bedanke mich und mache mich auf ins Motel. Dann heißt es, erst noch die Filme durchsehen. Auf die Eingabe der nächsten GPS–Daten verzichte ich, da es bereits auf Mitternacht zugeht und mir die Augen langsam zufallen…

  • Besichtigungen
  • Pawnee Indian Museum (Spende)
  • Allgemein
  • Frühstück: AJ’s Cafe, Belleville
  • Abendessen: Jammers Sports Bar & Grill, Concordia
  • Motel: Econo Lodge, Concordia
  • Tagesetappe: 157 Meilen