Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Arkansas Teil 1806 — 1807

20. Tag: 3. September 2004 Great Bend (Fort Larned)

Irgendwie habe ich gestern nichts passendes für mein Frühstück entdeckt und so riskiere ich es doch einmal wieder ins Perkins zu gehen. Hier bin ich wirklich angenehm überrascht: Die Bedienung ist top und das Frühstück einwandfrei. Da bin ich morgen auch wieder…

Um neun bezahle ich und fahre weiter zum Tanken. Dann geht es zunächst auf dem Highway 281 nach Süden bis ich meine Abzweigung zur Backroad nach Westen erreiche. Nun geht es auf Schotterpisten mehr oder weniger nah am Arkansas River entlang.

Schließlich erreiche ich eine Einfahrt zur Schotterpiste, auf der mir zwei ATVs entgegen kommen. Zuerst denke ich mir nichts schlimmes, aber dann wird die Straße plötzlich ziemlich eng und hügelig. Kein Wunder, dass hier ATVs unterwegs sind. Ich erreiche eine Weggabelung, bei der die Strecke nach links ziemlich zugewachsen aussieht. Also nehme ich lieber die Abzweigung nach rechts.

Hier geht es ziemlich wild weiter mit engen Kurven und steilen Buckeln in der Straße. Plötzlich verschwinden die Büsche und ich lande im Sand. Es sieht fast so aus, als ob die Straße durch den Fluss führen würde. Jetzt nur nicht langsamer werden, sonst bleibe ich stecken…

Ich sehe, wie mir hier die Automatik und der Motor heiß läuft und endlich entdecke ich einen Fluchtweg zur Seite — vor mir kommt nämlich plötzlich ein Staudamm und ich kann nur zur Seite. Da geht es extrem steil hinauf. Aber ich schaffe es und habe endlich wieder Beton unter den Rädern. Aber der Anblick ist nicht sehr erfreulich. Auf dieser Seite komme ich nicht weiter. Und von der rettenden anderen Seite trennt mich der Staudamm, der einige Betonvorsprünge zum Überwinden hätte. Oder ich fahre hinter dem Staudamm noch einmal in das trockene, sandige Flussbett und suche dann auf der anderen Seite einen Ausgang. Mir bleibt nichts anderes übrig, als letzteres zu versuchen — zurück möchte ich auch nicht unbedingt fahren…

Ich fahre wieder die steile Böschung hinab, durch den Sand und auf der anderen Seite wieder heraus. Doch ich komme nur auf ein kleines Plateau. Dann ist ein sehr schmaler steiler Hügel vor mir, den ich erst einmal genauer inspiziere. Das ganze sieht nicht besonders gut aus, aber ich finde keinen anderen Ausweg: Also etwas Anlauf nehmen und hinauf!

Hinauf komme ich auch, dann rummste es und die vier Reifen drehen durch. Wie ich aussteige sehe ich das Malheur: Ich liege auf dem Rahmen und dem Automatikschutzblech auf. Vorne wie hinten berühren die Reifen gerade noch den Boden — na klasse. Jetzt habe ich ein echtes Problem!

Als erstes krame ich meinen High–Lift Jack hervor. Da ich die Heckklappe nicht öffnen kann, weil ich dann nicht mehr hinein kommen würde wegen dem steilen Hügel, muss ich alles von innen erreichen. Aber ich bekomme ihn doch heraus und versuche mein Glück, das Auto etwas anzuheben, damit ich vielleicht doch noch über den Berg rutsche. Aber rechts hinten hänge ich mit meinem Reserveradhalter am Baumstamm fest und beim Anheben durch den High–Lift Jack verbiegt sich mein Blech — also so geht’s nicht…

Da kommen die beiden mit ihren ATVs wieder an — Jerry, der Manager eines Farmzubehörladens im Osten der Stadt ist, und seine Frau. Sie bieten sofort an zu helfen. Zuerst versuchen wir, Steine unter die Hinterräder zu bekommen. Dazu kämpfe ich erst einmal, den Scherenwagenheber rauszubekommen — schließlich komme ich ja nicht durch die Heckklappe an den hinteren Stauraum ran!

Endlich habe ich es geschafft und wir kurbeln die Hinterräder nach oben und setzen ein paar Steine rein. Dann versuche ich los zu fahren. Aber keine Chance. Er schlägt vor, mich mit seinem ATV über den Berg zu ziehen, während ich versuche zu fahren. Aber auch hier keine Chance. Er kommt mit dem ATV nicht vom Fleck und bei mir qualmen schon die Hinterreifen. Auch ein Versuch, mich mit dem rechten Heck vom Baum zu befreien scheitert. Seine Winde am ATV rührt sich keinen Millimeter.

Da ich eine Handwinde habe, ist das der nächste Versuch. Leider kann ich die Beifahrertür nicht öffnen, da mir hier der Baum mit einem massiven Ast den Zugang versperrt. Also muss ich alles von der Fahrerseite herausbekommen. Bei dem Gewicht der Winde ein echtes Problem. Wie ich dann die Winde endlich draußen habe, ist Öl daran. Ich denke noch, so war die doch gar nicht eingeölt. Da sehe ich, dass ich beim Herausheben einen meiner Reserve ATF–Behälter beschädigt habe und alles gerade im Teppich versickert.

Schnell versuche ich zu retten, was zu retten ist, und wische das Gröbste mit meinen Küchentüchern auf. Dann schleppe ich die Winde mit Seil raus. Doch leider schaffen wir es nicht, die Winde in den „Pull”–Modus zu bekommen. Der Hebel bewegt sich keinen Millimeter und so müssen wir enttäuscht aufgeben. Er schlägt vor, dass er versucht, mit seinem Pickup einen Weg hierher zu finden und mich so rauszuziehen.

88 S10 Blazer festgefahren beim Arkansas River, Kansas 88 S10 Blazer festgefahren beim Arkansas River, Kansas
88 S10 Blazer festgefahren beim Arkansas River, Kansas

Das dauert eine Weile und ich versuche in der Zwischenzeit doch noch die Winde zum Laufen zu bekommen. Aber ich habe keine Chance. Schließlich gebe ich frustriert auf und räume alles zusammen. Dann mache ich noch ein Bild von meinem Wagen in der Position als Andenken. Da mein Helfer noch nicht in Sicht ist, versuche ich etwas mit meinem Hi–Lift Jack als Winde aufzubauen.

Während ich noch am Kämpfen bin, kommt er mit seinem Pickup an. Ich schlage vor, seinen Pickup als Ankerpunkt zu verwenden. Nur leider hat er mich etwas missverstanden und fährt mit einem Ruck das Seil auf Spannung anstatt nur vorsichtig zu spannen und mir mit dem Hi–Lift das Bewegen zu überlassen. Als Resultat reißt die Aufhängung, mit der ich den Hi–Lift befestigt hatte und mein hinterer Schlepphaken reißt sich fast vom Rahmen los — auf jeden Fall ist er jetzt um 90° verdreht…

Dann entschließe ich mich doch, den Versuch zu wagen, mich einfach über den Hügel zu ziehen. Wir hängen mein Schleppseil an meinen vorderen Schlepphaken ein und er gibt mir einen kräftigen Ruck, der mich sofort losreißt. Nachdem ich von dem Hügel herunten bin, sehe ich sofort nach, ob ich vielleicht den Auspufftopf oder mein Hinterachsdifferential beschädigt habe. Aber alles ist unbeschädigt. Die Erde auf dem Hügel ist relativ weich, so dass ich problemlos rüber gerutscht bin.

Ich bedanke mich bei den Beiden und frage, was sie denn heute Abend vorhätten. Aber leider sind sie zum Geburtstag eingeladen und müssen sich beeilen. Wegen der Hilfeaktion sind sie schon spät dran. Leider habe ich keine Gelegenheit, mich erkenntlich zu zeigen. Wenigstens habe ich seinen Namen und ich kann ihm zumindest auf meiner Webseite Anerkennung für seine Hilfe zollen.

Arkansas River, Kansas Arkansas River, Kansas
Arkansas River, Kansas

Wir verabschieden uns und sie fahren los. Ich fange erst einmal an, meine ganzen Teile wieder zusammen zu suchen und alles wieder zu verstauen. Auch kämpfe ich noch, das ausgelaufene Hydrauliköl aus dem Teppich zu bekommen. Nachdem ich mindestens eine gute halbe Stunde alles zusammengeräumt habe, bin ich endlich wieder abfahrbereit–— nach mehr als drei Stunden!

Da es bereits Mittag vorbei ist, mache ich hier auch gleich meine Mittagspause und verspeise einen Apfel — und schmiere mich endlich mit Sonnencreme ein. Vorher hatte ich keine Zeit dazu…

Gegen 1 Uhr fahre ich weiter auf den Backroads bis zur Abzweigung über den Arkansas River, um den Pawnee Rock zu erreichen.

Pawnee Rock SHS, Kansas Pawnee Rock SHS, Kansas
Pawnee Rock SHS, Kansas
Pawnee Rock SHS, Kansas Pawnee Rock SHS, Kansas
Pawnee Rock SHS, Kansas

Auch dieser Felsen war ein Markierungspunkt in den alten Tagen. Heute kann man auf den Hügel hinauf fahren und oben ist eine Aussichtsplattform angebracht, auf die eine Wendeltreppe führt. Von dort oben hat man eine tolle Aussicht auf die umliegende Ebene.

Dann geht es wieder zurück über den Arkansas und weiter auf den Backroads Richtung Larned.

Hier hat mich der Highway wieder und ich fahre auf dem Highway 156 bis zum Fort Larned. Um viertel nach vier komme ich dort an.

Fort Larned NHS, Kansas Fort Larned NHS, Kansas
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Pawnee River, Fort Larned NHS, Kansas Pawnee River, Fort Larned NHS, Kansas
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Die Zeit reicht mir gerade noch, um alles anzusehen. Das Fort ist wirklich toll hergerichtet. Alles mit extrem viel Liebe zum Detail, worauf die Leute auch wirklich stolz sind. Nachdem ich alles angesehen habe, fahre ich auf dem Highway 156 zurück nach Great Bend.

Zum Abendessen fahre ich wieder zum Applebee’s. Gegen dreiviertel neun geht es zurück zum Motel. Da gehe ich meine restlichen Filmaufnahmen durch und anschließend ins Bett.

  • Besichtigungen
  • Cheyenne Bottoms (frei)
  • Allgemein
  • Frühstück: Perkins, Great Bend
  • Abendessen: Applebee’s, Great Bend
  • Motel: Super 8, Great Bend
  • Tagesetappe: 92 Meilen