Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Arkansas Teil 1806 — 1807

22. Tag: 5. September 2004 Dodge City (Boot Hill Museum)

Ich frühstücke im Dodge House, nicht weit vom Motel in Richtung Westen. Das Frühstück ist genau wie es sein sollte. Das Lokal gehört zwar zu einem Motel, aber man kann hier auch ohne Motelgast zu sein ein normales Frühstück haben. Da es Wochenende ist, gäbe es sogar ein All–you–can–eat Buffet. Aber ich esse lieber nach Karte…

Dann fahre ich weiter nach Downtown. Schließlich plane ich den ganzen Tag heute hier zu verbringen und das Boot Hill Museum mit seiner Schießerei zu besuchen. Aber zuerst muss ich den Platz erst einmal finden. Beim ersten Anlauf verpasse ich die Abzweigung. Wie ich schon wieder aus der Stadt heraus fahre, suche ich einen geeigneten Punkt zum Umdrehen. Beim Bremsen passiert es dann: Ich falle mit dem Pedal halb durch! Das sieht nicht gut aus…

Ich fahre schnell auf ein Gelände, auf dem gerade niemand ist, und sehe nach, was passiert ist. Nach etwas Suchen sehe ich, wie am rechten Hinterreifen eine Flüssigkeit herunter läuft. Das sieht nach Bremsflüssigkeit aus, da es aus der Bremstrommel kommt. Das heißt also, dass ich jetzt nur noch mit zwei Bremsen unterwegs bin. Und ausgerechnet heute ist Sonntag und morgen ist Labor Day! Da habe ich ja kaum eine Chance einen Mechaniker zu finden…

Aber so möchte ich, ehrlich gesagt, auch keine weiten Strecken mehr fahren. Also erst einmal zurück Richtung Downtown. Wie ich mich dem Zentrum nähere, sehe ich eine Sinclair Tankstelle, die anscheinend die Werkstatt offen hat. Ich fahre rein und frage, ob sie mir mit meinem Problem weiter helfen könnten. Heute leider nicht, da heute nur Reifenservice gemacht wird. Aber morgen ist sein Mechaniker da und dann könnten sie es in Angriff nehmen.

Ich frage noch einmal nach, da ja morgen Labor Day ist. Aber er bestätigt mir, dass sie morgen das Problem beheben können. Auch Ersatzteile gibt es morgen. Da habe ich ja wirklich Glück im Unglück. Morgen um halb neun soll ich da sein — das heißt dann wohl früh aufstehen. Aber besser so, als eine defekte Bremse…

Ich lasse mein Auto auf dem öffentlichen Parkplatz gleich in der Nähe der Tankstelle stehen, da ich hier am Ostende von Downtown bin. Den Rest kann ich laufen und muss mein Auto nicht überstrapazieren…

Schild Downtown Dodge City, Kansas Schild Downtown Dodge City, Kansas
Schild Downtown Dodge City, Kansas
Downtown Dodge City, Kansas Downtown Dodge City, Kansas
Downtown Dodge City, Kansas
Downtown Dodge City, Kansas Downtown Dodge City, Kansas
Downtown Dodge City, Kansas
Downtown Dodge City, Kansas Downtown Dodge City, Kansas
Downtown Dodge City, Kansas
Downtown Dodge City, Kansas Downtown Dodge City, Kansas
Downtown Dodge City, Kansas

Zuerst gibt es ein Downtown Schild. Dann wandere ich unter den auf alt getrimmten Verandas der zahlreichen kleinen Läden in Richtung Boot Hill Museum, der Hauptattraktion. Auf dem Weg dorthin sind im Asphalt die Namen aller wichtigen Leute eingelassen, wie in Hollywood. Neben Wyatt Earp mit seinen Leuten sind auch die Helden aus der Verfilmung darunter.

Boot Hill Museum, Dodge City, Kansas Boot Hill Museum, Dodge City, Kansas
Boot Hill Museum, Dodge City, Kansas
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Boot Hill Museum, Dodge City, Kansas
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Boot Hill Museum, Dodge City, Kansas

Vor dem Museum ist noch ein Visitor Center, welches ich zuerst besuche. Dort erfahre ich, dass bald die Highnoon Schießerei stattfinden wird. Also plane ich die anderen Besuche so, dass ich die in den Kasten bekomme. Der Zugang zum Museum geschieht durch das ehemalige Hotel der Stadt, das als Geschenkladen und Eintrittshalle umgebaut wurde. Durch dieses geht es wieder ins Freie und man sieht die Straßenzeile, die der Zeile aus der damaligen Zeit nachgebaut wurde. Genau so hat die Straße in der damaligen Zeit ausgesehen.

Boot Hill Museum, Dodge City, Kansas Boot Hill Museum, Dodge City, Kansas
Boot Hill Museum, Dodge City, Kansas
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Als Einlage gibt es dann eine Schießerei mit drei Cowboys, die ihre Waffen nicht abgeben wollen. So etwas haben die Amis wirklich drauf. Nach der wirklich gelungenen Vorführung gehe ich als erstes, wie vom Visitor Center empfohlen, zum Boot Hill, auf dem früher die Leute mitsamt ihren Stiefeln beerdigt wurden — deshalb der Name. Aber hier liegen normalerweise nur die Armen, da die Reichen sich in der nächsten Stadt auf einem anständigen Friedhof begraben ließen.

Heute sind hier überall die Grabstellen restauriert mit einer kurzen Info zu den jeweilig Beerdigten. Unter anderem liegen hier auch drei Büffeljäger, die ein Blizzard überrascht hatte. Als zusätzliches Highlight ist noch der Hanging–Tree mit den entsprechenden Seilen zu sehen, auf denen früher die Leute aufgehängt wurden. Vor den Gräbern ist noch einmal eine recht umfangreiche Ausstellung zu sehen, in der die Geschichte der damaligen Zeit erzählt wird. Auch die großen Büffelherden, die einst über diese Prärie streiften, werden eindrucksvoll mit einem Subwoofer nachgeahmt.

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Auf dem Weg zurück zum Geschenkladen werfe ich noch einen Blick auf das kleine Gefängnis. Dann marschiere ich die Häuserzeile ab, die als Kulisse für den vorherigen Kampf diente. Auch hier ist alles, wie in den alten Zeiten hergerichtet. Auch der Saloon ist als Restaurant umgebaut. Die anderen Bereiche sind lediglich zum Ansehen. Vom Sargmacher bis zum Schmied gibt es hier noch alles.

Ein besonderes Schmankerl ist der Steckbrief, den man sich auf seinen Namen nach (fast) alter Tradition machen lassen kann. Der Text ist bereits vorgedruckt. Lediglich der Name wird nach alter Setzart per Hand gesetzt und mit spezieller Tinte eingepinselt. Allerdings kostet der Spaß wieder 1.50 Dollar, aber dafür bekomme ich eine Vorführung für meine Kamera.

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Dann wandere ich weiter durch die Straßen und sehe mir den Rest der Gebäude an. Nachdem ich alles durch habe, gehe ich zurück zum Geschenkladen und sehe mir noch den Einleitungsfilm an. Da ich bei meiner Ankunft bereits so knapp dran war, dass ich gleich zur Schießerei gehen musste, konnte ich ihn nicht vorher ansehen. Ich erwische sogar fast den Start des endlos laufenden Filmes. Und im Moment ist keiner im Raum.

Aber nach einigen Minuten füllt sich der Raum. Immer wieder kommen Gäste herein. Ein älteres Ehepaar ist von der Dunkelheit so geblendet, dass sie nichts mehr sehen. Er findet sehr schnell die Bank, aber seine Frau traut sich nicht, da sie sich nicht mehr richtig bewegen kann und Angst hat, auf dem Boden zu landen. Fast eine Minute lang versucht ihr Ehemann, sie auf die Bank zu dirigieren. Schließlich stehe ich auf und helfe den Beiden — wie üblich haben die anderen Leute nur dumm zugesehen. Nach dem Film bedanken sich die Beiden noch einmal bei mir für die Hilfe.

Als nächstes steht das Wachsmuseum gleich gegenüber auf dem Programm. Auch hier verbringe ich mehr als eine Stunde, da Filmen erlaubt ist und ich die ganzen Figuren aufnehme. Die sind so hervorragend gemacht, dass man meinen könnte, sie sehen einem nach. Am Schluss gibt es noch das Innenleben des alten Schulhauses mit alten Büchern und Manuskripten zu sehen.

Dodge City, Kansas Dodge City, Kansas
Dodge City, Kansas
Dodge City, Kansas Dodge City, Kansas
Dodge City, Kansas

Ich unterhalte mich noch etwas mit der Angestellten, dann marschiere ich weiter durch die „normale” Downtown von Dodge City. Ich gelange zum ehemaligen Munitionsdepot, an dem zur Erinnerung an die großen Viehtrecks zwei Rinderköpfe in Bronze angebracht sind. Zudem ist hier die Statue des Cowboys, der den Ausspruch tat: „Auf der Asche meines Feuers ist diese Stadt gebaut”

Dodge City, Kansas Dodge City, Kansas
Dodge City, Kansas
Dodge City, Kansas Dodge City, Kansas
Dodge City, Kansas

Ich marschiere noch den Rest der Downtown ab, bis ich gegen halb fünf wieder am Auto bin. Mittlerweile ist die eine Kammer des Bremssystems leer. Ich packe meine Sachen zusammen und fahre vorsichtig zum Motel zurück. Dort gehe ich wieder als erstes meine Filmaufnahmen durch, dann wird das GPS gefüttert. Gegen sieben Uhr mache ich mich auf ins Casey’s.

Nachdem das Steak gestern so klasse war, versuche ich heute noch einmal mein Glück. Doch leider ist die Anfahrt nicht von Erfolg gekrönt: Der Laden hat heute zu. Aber mit dem kaputten Wagen will ich nicht lange herumsuchen. Mir fällt ein, dass es in Downtown ein Applebee’s gab.

Das steuere ich an und die haben auf. Allerdings ist alles ziemlich gut gefüllt. Doch ich bekomme trotzdem auf Anhieb einen Platz. Hier esse ich wieder meine geliebte Hähnchenbrust. Gegen acht Uhr bezahle ich und fahre zurück zum Motel. Da gehe ich früh ins Bett und stelle den Wecker, damit ich morgen auf keinen Fall meinen Werkstatttermin verschlafe. Hoffentlich finde ich am Labor Day so früh etwas zum Essen…

  • Besichtigungen
  • Downtown Dodge City
  • Boot Hill Museum (Eintritt $8, Steckbrief $1.50)
  • Gunfighter’s Wax Museum (Eintritt)
  • Allgemein
  • Frühstück: Dodge House, Dodge City
  • Abendessen: Applebee’s, Dodge City
  • Motel: Super 8, Dodge City
  • Tagesetappe: 19 Meilen