Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Arkansas Teil 1806 — 1807

30. Tag: 13. September 2004 Cañon City — Buena Vista

Gleich gegenüber vom Motel ist ein Village Inn, in dem ich auch frühstücke. Ich checke vorher jedoch wie üblich aus, lasse aber mein Auto noch auf dem Motelparkplatz stehen. Das Frühstück ist ganz okay, aber die Bedienung ist nicht so freundlich wie im letzten Village Inn. Ich habe den Eindruck, dass die Leute in Colorado generell etwas unfreundlicher sind als in anderen Staaten — manchmal fast wie in Deutschland…

Als nächstes geht es zum Tanken. Um kurz vor neun fahre ich los, um zur Shelf Road zu gelangen. Auf dem Weg dorthin komme ich am Wal–Mart vorbei und kaufe noch einmal zwei Doppelpackungen Filme. Dieses Jahr habe ich mich kräftig mit den benötigten Filmen verschätzt! Da mein Wasservorrat auch langsam weniger wird, kaufe ich auch gleich noch Trinkwasser ein — wobei ich wieder genau die Quelle beachte. Wieder ist nur das Wasser mit dem Trinkverschluss in Kanada abgefüllt.

Dann fahre ich weiter zur Rd 168 Abzweigung zur Shelf Road. Doch eine Baustelle verhindert, dass ich meinen geplanten Weg fahren kann. Nach etwas suchen finde ich einen Weg herum und komme über die Field Ave endlich auf den geplanten Weg.

Rd 9, Colorado

Rd 9, Fourmile Creek, Colorado

Doch nach wenigen Meilen auf der Rd 9 stoppt mich ein „Road Closed” Schild. Wahrscheinlich ist irgend etwas mit der Straße wegen dem Regen in den letzten Wochen passiert. Ich überlege etwas, aber schließlich riskiere ich es und fahre an dem Schild vorbei auf die geschlossene Shelf Rd. Vielleicht habe ich ja Glück und ich komme mit meinem Vierradantrieb durch.

Shelf Rd, Colorado

Shelf Rd, Colorado

Shelf Rd, Fourmile Creek, Colorado

Die Straße sieht einwandfrei aus. Und da sie gesperrt ist, habe ich endlich auch genügend Zeit für Filmaufnahmen und brauche nicht auf den Verkehr achten. Nachdem ich bereits zwei Drittel der Strecke geschafft habe, komme ich an die Stelle, an der ich den Fourmile Creek überqueren muss. Da sehe ich, warum die Straße gesperrt ist: Die kleine Brücke, die über den Fluss führt, ist weg.

Shelf Rd, fehlende Brücke, Fourmile Creek, Colorado

Shelf Rd, Fourmile Creek, Colorado

Shelf Rd, Fourmile Creek, Colorado

Ich sehe mir die Stelle genau an. Der Fluss ist nicht sehr breit. Aber die Zu– und Abfahrt sieht sehr steil aus. Zudem hat es den Anschein, dass im Flussbett ziemlich große Steine liegen. Auch ist es relativ tief, so dass ich befürchte beim Hineinfahren könnte ich Wasser in den Motor bekommen. Mit dem schlechten Untergrund zusammen wird mir das Risiko zu groß und ich beschließe umzukehren.

Phantom Canyon Road, Colorado

Phantom Canyon Road, Colorado

Ich muss komplett zurück bis zum Highway 50 fahren und dann wieder die Phantom Canyon Road nach Norden. Einen anderen Weg gibt es nicht. Heute ist schon deutlich weniger los. Allerdings wollte ich die Strecke nicht zweimal fahren. Aber mir bleibt nichts anderes übrig.

Rd 86, Victor, Colorado

Highway 67, Colorado

Schließlich komme ich wieder auf geteerter Strecke an. Auf der Fahrt weiter nach Cripple Creek auf dem Highway 67 sehe ich die Abzweigung zur Shelf Road. Auch hier ist ein Straßensperrenschild angebracht. Hätte ich da gestern bereits aufgepasst, hätte ich mir den Umweg sparen können. Aber so habe ich wenigstens etwas von der Shelf Road gesehen, die mir fast besser gefallen hat, als die Phantom Canyon Road.

Highway 67, Cripple Creek, Colorado

Ich erreiche wieder einmal Cripple Creek, fahre aber gleich wieder nach Nordwesten aus der Stadt auf der Rd 1 bis zur Abzweigung der Rd 11.

Rd 1, Colorado

Diese Straßen sind noch alle geteert und ich komme recht zügig voran. Landschaftlich ist es wieder einmalig.

Rd 102, Colorado

Rd 71, Colorado

Dann geht es wieder auf Schotterpisten weiter und meine alten Probleme beginnen: Eine meiner Backroads endet wieder an Privatgrund und ich muss einen ziemlich großen Umweg fahren. Der Weg führt mich am Rande des Pike National Forest entlang und schließlich auf meinem geplanten Weg durch.

Rd 100, Colorado

Rd 100, Colorado

Rd 100, Colorado

Rd 100, Colorado

Rd 98, Colorado

Rd 98, Colorado

Die Landschaft bekommt durch die Espenwälder in herbstgelb einen ganz besonderen Touch. Ich glaube, ich habe hier die beste Jahreszeit erwischt.

Rd 59, Colorado

Rd 59, Colorado

Rd 59, Colorado

Rd 59, Colorado

Rd 59, Colorado

Rd 59, Colorado

Rd 59, Colorado

Wie ich mich dem Eleven Mile State Park nähere, enden plötzlich die Berghügel und ich finde mich auf einer gigantischen Ebene wieder, die bis zum Horizont reicht — nur eben auf zwei– bis dreitausend Metern Höhe…

Ich fahre entlang des Stausees bis zum Ende. Dort plane ich, wieder auf kleinere Backroads auszuweichen. Doch wieder einmal stoppt mich ein Gatter und ich muss umkehren. Auf der Schotterpiste geht es noch ein kleines Stück, bis ich die geteerte Rd 59 erreiche. Weit entfernt gibt es vereinzelte Hügel inmitten der Ebene. Der Anblick ist einfach faszinierend.

Auf dem Teer komme ich recht schnell voran. Langsam muss ich mich auch beeilen, weil die Sonne schon einen niedrigeren Stand einnimmt. Plötzlich endet die Teerstrecke und der Schotter beginnt erneut. Zu allem Überfluss auch wieder mit extrem viel Querrillen. Jetzt reicht es mir und ich gebe kräftig Gas. Ab knapp 60km/h kann man wieder recht entspannt fahren. Da werden die üblen Rillen vom Fahrwerk geschluckt. Zum Glück ist die Straße breit und gut ausgebaut, sonst könnte ich nicht so schnell fahren.

Endlich komme ich am Highway 24 an.

Highway 285, Colorado

Highway 285, Colorado

Highway 285, Colorado

Auf diesem erreiche ich den gut 3000 Meter hohen Trout Creek Pass. Bergab kommt mir ein überbreiter Schwertransport mit einem Haus entgegen. Leider habe ich meinen CB nicht ein, so dass ich erst im letzten Moment nach einer Kurve den Transporter sehe. Aber die Straßen sind ja breit genug.

Endlich komme ich im Tal auf dem Highway 285 nach Norden an. Leider steht die Sonne schon so tief, dass die Aufnahmen beim bergab Fahren nichts werden.

Nach wenigen Meilen erreiche ich das Super 8 in Buena Vista um kurz nach sechs. Trotzdem bekomme ich noch ein schönes Zimmer nach hinten und auch dieses Motel hat Eingänge vom Parkplatz aus zum Zimmer — Klasse! Ich frage noch nach einer Empfehlung fürs Abendessen und werde gleich mit einer Fülle an Vorschlägen erschlagen.

Zum Schluss empfiehlt sie mir für gute normale Küche einfach ins Jans zu gehen, ein pinkfarbenes Haus in Richtung Süden zum Zentrum hin. Ich bedanke mich und räume meine Sachen aufs Zimmer. Dann gehe ich den ersten Teil meiner Aufnahmen durch.

Um sieben Uhr fahre ich los und finde das Lokal auf Anhieb. Direkt nebenan ist auch ein Motel, so dass die meiste Kundschaft vermutlich aus diesem Motel kommt. Denn Parkplätze gibt es vor dem Restaurant nur wenige und man kann auch kaum Einparken…

Das Essen ist, wie geschildert, gut bürgerlich und reichlich. Der Getränkeservice läuft recht gut, aber dann warte ich ewig auf meine Rechnung. Endlich kommt sie und um viertel nach acht bezahle ich und fahre zurück zum Motel. Dort gehe ich die restlichen Filmaufnahmen durch und programmiere mein GPS. Dann gehe ich ins Bett.