Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Arkansas Teil 1806 — 1807
31. Tag: 14. September 2004 Buena Vista — Cañon City
Frühstück gibt es auch wieder im Jans. Dieses mal klappt es besser als gestern Abend mit dem Bezahlen. Dafür werde ich dann beim Tanken geschockt: Der Sprit mit 87 Oktan kostet hier $2.11 die Gallone! Das ist absoluter Rekord…
Rd 371, Midland Tunnels, Colorado
Rd 371, Arkansas River, Colorado
Rd 371, Arkansas River, Colorado
Ich suche meinen Weg auf der Rd 371 aus Buena Vista. Nachdem ich mich kurz verfahren habe, finde ich doch noch den richtigen Weg. Und der ist wirklich klasse. Es geht immer am Arkansas entlang auf Schotterpisten. Auch hier sind einige dieser „rustikalen” Tunnel zu durchfahren. Und immer wieder halte ich an, um Aufnahmen vom Fluss zu machen.
Viel zu früh endet die Backroad und ich bin auf dem Higwhay 24 zurück.
Highway 82, Mt. Elbert, Colorado
Auf dem fahre ich weiter bis zu zur Abzweigung des Highway 82 und auf dem weiter bis nach Twin Lakes. Ungefähr bis zu diesem Punkt kam Pike, bevor er aufgab, dem Flusslauf zu folgen. Er nahm an, dass er schon nahe an der Quelle des Red River war. Wie sehr hatte er sich doch geirrt, denn er war wieder am Arkansas River!
Highway 24, Colorado
Ich fahre auf dem Highway 24 zurück nach Buena Vista.
Kurz danach beginnt der Highway 285. Dann zweige ich auf den Highway 291 ab.
Für Freunde von Teerstraßen ist diese Strecke absolut gigantisch. Man hat tolle Aussichten. Aber wegen des Verkehrs hat man keine großen Möglichkeiten langsam zu fahren oder zum Filmen anzuhalten.
Bei Salida erreiche ich den großen Highway 50, dem ich ein paar Meilen folge.
Dann biege ich bei Wellsville auf die Rd 7 und 45 ab.
Rd 45, Arkansas River, Colorado
Rd 45, Eisenbahnbrücke, Colorado
Rd 45, Colorado
Rd 45, Colorado
Auf einer kleinen Schotterpiste geht es zunächst unter den Bahngleisen durch. Dann ist man direkt am Flussufer. Die Strecke ist eine schmale einspurige Schotterpiste in teilweise mehr als marodem Zustand — genau das richtige für mich!
An einer Stelle, an der die Strecke etwas breiter wird, kommt mir ein anderer SUV entgegen. Ich wundere mich, dass jemand mit so einem neuen Auto auf einer solchen Strecke unterwegs ist. Dann geht es weiter.
Rd 45, Arkansas River, Colorado
Plötzlich senkt sich die Straße und liegt für ein kurzes und extrem steiniges Stück fast gleichauf mit dem Fluss selbst. Wenn das Wasser nur ein bisschen höher wäre, müsste ich jetzt durch den Fluss fahren!
Rd 45, Badger Creek, Colorado
Rd 45, Badger Creek, Colorado
Rd 45, Badger Creek, Colorado
Aber das Wasser ist recht niedrig und so geht es zwar langsam, aber immerhin, voran. Dann komme ich an eine Stelle, an der wieder einmal eine Brücke nicht mehr existent ist. Ich steige aus und inspiziere die Stelle. Nach etwas Suchen finde ich eine Möglichkeit, die Stelle zu umfahren. Man muss etwas näher am Fluss auf einem steilen Stück in das Flussbett des Zuflusses, den Badger Creek, fahren. Dann geht es im Flussbett flussaufwärts bis zu einer Abzweigung auf der andere Seite hinauf. Das alles geht problemlos, da der Zulauf so gut wie kein Wasser hat. Lediglich feuchter Sand und etwas Wasser sind zu bewältigen. Dann geht es wieder auf der einspurigen schmalen Schotterpiste weiter.
Auch hier hat man wieder tolle Aussichten auf den Arkansas River. Auf so einer Strecke könnte ich für Stunden fahren. Doch irgendwann erreiche ich auch hier wieder geteerte Straßen.
Arkansas River, Colorado
Brücke Arkansas River, Colorado
Arkansas River, Colorado
Ich nehme noch einen Anlauf bei Coaldale, bei der eine verwegene Brücke über den Arkansas River führt. Aber auf der anderen Seite geht es nicht mehr weiter. Auch auf den Gleisen dürfte schon lange kein Zug mehr unterwegs gewesen zu sein, weil die Schienen bis zum Rand mit Sand gefüllt sind. Da ich hier etwas abgelegen bin, nutze ich die Gelegenheit, um Mittag zu machen. Ich esse einen Apfel, dann geht es wieder zurück.
Highway 50, Colorado
Jetzt geht es wieder viel zu schnell auf dem Highway 50 entlang dem Arkansas River bis nach Cañon City. Für jemanden, der geteerte Straßen mag, ist auch dieses Stück mit Sicherheit ein Höhepunkt — ich sehne mich mehr auf meine Rd 45 von vorhin zurück.
Um viertel nach eins erreiche wieder das Super 8 Motel. Der Inder, der mich das letzte Mal eingecheckt hatte, erinnert sich an mich und gibt mir noch einmal das gleiche Zimmer. Doch beim Eingeben des Betrags für die Kreditkarte vertippt er sich und berechnet 553 Dollar…
Er korrigiert zwar gleich den Fehler, doch wie ich auf meiner Kreditkartenabrechnung zu Hause feststellen musste, durfte ich trotzdem die 1% Auslandsgebühr bezahlen. Leider habe ich in diesem Moment nicht daran gedacht, um hier eine entsprechende Gutschrift zu bekommen. Aber so bin ich guter Dinge und räume meine Sachen aufs Zimmer. Da ich noch recht früh dran bin, beschließe ich den Ort zu suchen, an dem Pike eine kleines Blockhouse für seine Kameraden gebaut hatte, die wegen erfrorener Füße nicht mehr weiter konnten.
Leider konnte mir der Inder vom Empfang nicht weiter helfen. Aber er empfiehlt mir in die Chamber of Commerce zu gehen. Das versuche ich. Dort kann man mir dann zwar auch nicht weiter helfen. Aber es wird mir die örtliche Bücherei empfohlen. Dort angekommen wird mir der Weg zum Geschichtsarchiv gezeigt. Die beiden Damen sind hellauf begeistert, dass jemand aus Deutschland hier etwas sucht und ich muss mich unbedingt in ein Formular eintragen. Hier sammeln sie, wer alles nach Unterlagen gesucht hatte und sind dementsprechend stolz, jemand aus dem Ausland hier drauf zu haben!
Pike Blockhouse Marker, Cañon City, Colorado
Und tatsächlich erweist sich dieser Ort als wahre Goldgrube. Hier wurden alle möglichen Artikel gesammelt und mit Hilfe einer Ortsbeschreibung finde ich sogar den historischen Ort. Der historische Marker ist aber, wie von den beiden beschrieben, fast nicht zu finden. Zuerst fahre ich sogar vorbei. Aber auf dem Rückweg sehe ich einen kleinen Felsen in der Kurve des Highway 50, der schon ziemlich eingewachsen ist. Auch gibt es keine richtige Zufahrt — im Gegenteil, man muss sogar einen kleinen Randstein hinauf fahren, um dorthin zu gelangen. Und dabei ist man direkt neben dem örtlichen Gefängnis. Es sieht fast so aus, als ob Pike nicht sehr geschätzt ist in dieser Gegend…
Pike Blockhouse, Cañon City, Colorado
Dann fahre ich die Tunnel Drive Road, die zu dem echten Platz des Blockhouse führt. Der genaue Platz wird wohl nie rekonstruiert werden können und so fahre ich bis zum Ende der Straße. Dort treffe ich einen Fischer, mit dem ich ein paar Worte wechsle. Dann mache ich noch ein paar Aufnahmen vom Zufluss zum Arkansas, dann geht es zurück zum Highway 50.
Auf dem geht es zurück zum Motel. Da ich immer noch recht gut in der Zeit bin, versuche ich einen Radio Shack zu finden. Meine Antennenhalterung hat jetzt endgültig den Geist aufgegeben und ich hoffe, dass sie hier Ersatzteile haben. Wie er meine Antenne sieht, schlägt er fast die Hände über dem Kopf zusammen — so ein Teil haben sie nicht. Aber nach einem kurzen Blick stellt er fest, dass man die untere Halterung herausschrauben und umdrehen kann und es dann auch wieder hält — peinlich, peinlich, da hätte ich leicht selber drauf kommen können…
Da ich immer noch viel Zeit habe, kaufe ich noch schnell eine Telefonkarte ein. Meine ist so gut wie am Ende und der nächste Sonntag für das wöchentliche Telefonat nach Hause kommt bestimmt…
Dann fahre ich ins Motel und gehe meine Filmaufnahmen des Tages durch. Anschließend füttere ich mein GPS. Um kurz nach sieben fahre ich wieder ins Wild West. Und auch dieses mal ist das Steak hervorragend. Lediglich die Klimaanlage ist mir etwas zu kühl.
Gegen acht Uhr bezahle ich und fahre zurück ins Motel. Nach etwas fernsehen gehe ich früh ins Bett. Schließlich kommt morgen der spannendste Teil meiner Reise: Die Fahrt über den 4WD Pass, den Medano Pass!
- Besichtigungen
- Pikes Blockhouse
- Allgemein
- Frühstück: Jans, Buena Vista
- Abendessen: Wild West, Cañon City
- Motel: Super 8, Cañon City
- Tagesetappe: 163 Meilen