Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Arkansas Teil 1806 — 1807

35. Tag: 18. September 2004 North Platte — Sioux Falls

Neben dem Applebee’s ist ein Village Inn. Da fahre ich zum Frühstücken hin. Nur gut, dass ich es gestern schon gesehen hatte, denn heute morgen ist dichter Nebel. Meine Platzanweiserin vergisst aber leider das Besteck. Ebenso auch meine Bedienung, als sie den Kaffee bringt. Leider ist sie so schnell weg, dass ich nicht auf den Missstand hindeuten kann. Und dann kommt sie ewig nicht mehr und schaut auch nicht in meine Richtung. Irgendwie habe ich fast das Gefühl, sie ignoriert mich völlig. Schließlich gehe ich entnervt in die Küche und finde eine deutlich nettere Bedienung, die mir freundlich das Besteck reicht. Als meine Bedienung dann das Essen bringt, ist sie so schnell weg, dass ich nichts mehr sagen kann — echt toller Service hier!

Nach diesem recht negativen Erlebnis geht es erst einmal zum Tanken. Dann kontrolliere ich Öl und Reifendruck. Um halb zehn geht es endlich los. Ich darf nicht zu spät in Sioux Falls ankommen, nicht dass ich keinen Platz mehr bekomme beim Konzert…

Bei der Abfahrt an der Tankstelle kommt das nächste Negativerlebnis. Obwohl ich mittlerweile seit zwei Ampelphasen warte, lässt mich keiner aus der Tankstelle raus. Jeder schließt komplett auf, wenn die Ampel auf rot ist — was für Deppen sind hier unterwegs!

Interstate 80, Nebraska

Aber schließlich gibt es doch einmal eine Lücke im fließenden Verkehr, bevor die Ampel wieder rot wird, und ich komme endlich auf die Hauptstraße. Dann fahre ich wieder auf die Interstate 80 nach Osten. Bei der Auffahrt gleich das nächste Erlebnis: Anstatt auf dem Beschleunigungsstreifen Gas zu geben, bremst die Fahrerin vor mir! Fast fahre ich hinten auf, weil so bescheuert kann man doch nicht sein! In der Ecke scheinen echt nur Vollidioten zu leben!

Interstate 80, Archway Monument, Kearney, Nebraska

Ich bin froh, als ich endlich auf dem Weg nach Osten bin. Der restliche Weg verläuft unspektakulär.

Interstate 680, Missouri River, Nebraska

In Omaha biege ich auf die Interstate 29 nach Norden ab. Jetzt folge ich wieder dem Lewis & Clark Trail, den ich 1999 gefahren bin.

Interstate 29, Staatsgrenze Iowa & South Dakota

Erinnerungen kommen hoch, als ich Sergeant Floyds Monument sehe. Aber ich muss weiter, damit ich rechtzeitig in Sioux Falls bin.

Um kurz nach fünf Uhr checke ich ein. Da bereits um halb sieben Einlass zum Konzert ist, fahre ich heute bereits um sechs Uhr ins Outback. Doch die Bude ist ziemlich voll und ich muss erst einmal auf einen Platz warten. Um kurz vor sieben bin ich fertig und bezahle. Ich frage die Bedienung, wo man denn bei dem Washington Pavilion parken kann. Leider kann sie mir auch nicht weiter helfen. Aber sie fragt einen Kollegen, der mir recht ausführlich beschreibt, wo ich parken kann.

Dank seiner Beschreibung finde ich mich auf Anhieb zurecht. Aber die Parkplätze sind bereits ziemlich voll. Ein paar Blocks entfernt finde ich dann doch noch einen Parkplatz und ich marschiere den Menschenmengen folgend zum Pavilion. Ich hätte nie gedacht, dass hier so viel los ist.

Um kurz vor halb acht bin ich am Schalter. Zum Glück bekomme ich noch einen der letzten Plätze, die mit 20 Dollar recht happig sind. Die Kassiererin sucht mir einen guten Platz am Balkon aus, von dem man einen guten Überblick haben soll. Ich bedanke mich für ihre freundliche Unterstützung. Sie hat fast 5 Minuten nur gesucht, welcher Platz optimal ist.

Dann gehe ich zum Platz. Neben mir ist ein Paar aus der Stadt. Sie kennen die Red Willow Band von früher und wollten sie einfach wieder sehen. Wir unterhalten uns, bis die Show beginnt. Allerdings lasse ich Christine und Chris über die Platzeinweiserin noch die Nachricht zukommen, dass Robert aus Deutschland hier ist. Sie meint, normalerweise müsste ich eine Nachricht zurück bekommen.

Die Show beginnt und es ist wirklich klasse! Ich hatte noch nie so ein Publikum bei den beiden gesehen. Zur Pause ist leider immer noch keine Nachricht da. Die Platzeinweiserin vertröstet mich auf nach der Show. Falls ich nichts von ihnen höre, kann ich sie immer noch bei der Autogrammstunde treffen. Na wenigstens etwas…

Auch die zweite Halbzeit ist absolut spitze! Die Red Willow Band bringt wirklich den Saal zum Toben und am Schluss gibt es Standing Ovations von mehr als 1700 Leuten! Der Saal ist fast ausgebucht, denn maximal passen nur 1800 Leute hinein.

Nach der Show marschiere ich nach unten und tatsächlich ist die ganze Band dicht umringt von Autogrammjägern. Christine unterhält sich gerade etwas abseits und ich platziere mich so, dass sie mich sehen kann. Wie sie ihr Gespräch beendet hat, kann sie es fast nicht glauben, dass ich hier bin. Wir unterhalten uns etwas, dann hat mich auch Chris gesehen und grüßt mich. Doch er ist sogleich wieder von anderen umringt und auch Christine ist plötzlich spurlos verschwunden.

Also warte ich etwas, bis sich der Trubel gelegt hat. Dann habe ich Zeit, ein paar Worte mit Chris zu wechseln. Leider taucht Christine nicht mehr auf und Chris beendet dann auch unser Gespräch, so dass ich das Gefühl habe, ich soll jetzt einfach gehen — schade, ich hatte gehofft, ich kann mich mit den beiden noch irgendwo zusammensetzen, wie in Deutschland immer nach ihren Konzerten. Aber wahrscheinlich wollen sie mit ihrer früheren Band alleine sein.

Etwas enttäuscht marschiere ich zurück zum Auto. Dann fahre ich ins Motel. Dort gehe ich meine Filmaufnahmen von heute durch. Dann gehe ich weit nach ein Uhr ins Bett…