Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Mexiko Teil 1807
19. Tag: 16. Oktober 2003 Las Cruces — El Paso
Heute steht ein etwas gemütlicherer Tag auf dem Programm. Das habe ich nach dem langen gestrigen Tag auch bitter nötig. Ich fahre als erstes wieder zum Frühstücken ins Cracker Barrel. Dann geht es auf dem Highway 478 nach Süden. Die Baustelle in der Gegend meines Motels zwingt mich einen kleinen Umweg zu fahren, aber schließlich komme ich doch auf dem Highway 478 an. Doch leider kommt jetzt keine Tankstelle mehr. Aber nachdem die Distanz nach El Paso nicht allzu groß ist, fahre ich dieses mal ausnahmsweise ohne Tanken weiter.
Bei Anthony überquere ich die Grenze zu Texas, Eigentlich erwarte ich in der Stadt irgendwo ein Willkommens–Schild, aber nichts dergleichen. Also schalte ich die Kamera kurz vor der Ortsausfahrt wieder aus: Und da ist auch schon. Natürlich braucht jetzt meine Kamera wieder ewig zum Einfädeln, so dass ich kein Texas–Schild auf dem Film habe. Aber umkehren will ich jetzt auch nicht mehr und so geht es auf dem Highway 20 weiter nach El Paso. Später sehe ich auf dem Film, dass es doch ein kleines Schild auf der Staatsgrenze gab…
Highway 20, El Paso, Texas
Nach einiger Zeit geht es einen Berg hinauf. Laut GPS hätte ich noch 50 Meilen, aber das sieht mir hier sehr nach „El Paso”, dem Pass aus, von dem die Stadt ihren Namen hat. Und tatsächlich lande ich mitten im Zentrum von El Paso. Anscheinend habe ich mich da mit den Koordinaten gewaltig verrechnet.
Interstate 10, El Paso, Texas
Leider ist die Beschilderung zu meinen zwei Besichtigungspunkten so schlecht, dass ich diese nicht finde und in einer nicht sehr vertrauenerweckenden Gegend lande. Ich versuche, mich zur Interstate zurückzuschlagen und fahre auf dieser bis zum heutigen Tagesziel, das Motel 6.
Bereits um halb zwölf checke ich ein. Ich bekomme wieder ein Zimmer im Erdgeschoss, aber auch dieses mal liegt es zum Innenhof und so kann ich nicht direkt vor meinem Zimmer parken. Aber von meinem Parkplatz sind es nur ein paar Schritte. Ich räume also erst einmal meine Sachen zusammen.
Da taucht plötzlich ein PKW auf und ein junger Mann fragt mich, ob ich mich gut mit CB–Funk auskenne, wegen meiner großen Antenne auf dem Dach. Es geht so, erwidere ich und wir unterhalten uns etwas über CB–Technik. Er ist früher LKW gefahren und hat von da her noch seinen CB–Funk. Aber er will (genauso wie ich) ungern ein Loch in sein Dach bohren. Darum sucht er auch nach einer Magnetantenne.
Er kommt eigentlich aus Ex–Jugoslawien und kam zusammen mit seinen Eltern als kleiner Junge in die Staaten. Wir verabschieden uns und ich marschiere ins Zimmer. Die Tür kommt mir ziemlich breit vor. Und im Badezimmer sind überall stabile Halterohre — jetzt ist mir klar: Sie hat mir das Behindertenzimmer gegeben. Anscheinend kennt sie selber ihre Räume nicht…
Ich gehe wieder meine Filmaufnahmen durch. Anschließend werfe ich einen Blick ins Telefonbuch. Ein Outback Steakhouse gibt es hier ebenfalls — sehr gut!
Nachdem ich fast 2700 Meilen seit Pittsburgh gefahren bin, beschließe ich auch gleich noch einen Ölwechsel zu machen. Wer weiß, ob ich in den kleinen Städten, durch die ich die nächsten paar tausend Meilen fahren werde, eine Gelegenheit zum Ölwechsel finde. Im Telefonbuch sehe ich zwar keinen Jiffy Lube, aber einen Pep Boys. Nachdem ich mit denen recht gute Erfahrung mit meinem Lüfter sammeln konnte, versuche ich auch dieses mal mein Glück dort.
Zuerst haben sie zwar Probleme das Mobile 1 Motoröl im Computer zu finden. Aber als ich sage „Synthetic” klingelt es bei ihm: Er hatte beim normalen Öl gesucht. Dann heißt es für mich wieder einmal warten. Um halb eins habe ich den Auftrag abgegeben und um halb zwei kann ich dann bezahlen. Ist zwar nicht so schnell wie bei Jiffy Lube, aber ist auch noch ok.
Mit frischem Öl und etwas Kopfschmerzen (gibt es einen Wetterumschwung?) starte ich meine Shoppingtour. Vor 5 Jahren war ich auf meiner allerersten USA–Reise in dieser Gegend mit meinem Freund Franky. Damals hatte ich mir in einem Laden meine Wrangler Jeans gekauft, die mich bisher auf allen meinen Reisen begleitet hat und mittlerweile dementsprechend aussieht.
Als erstes versuche ich die guten Geschäfte von damals wiederzufinden. Die Gegend hat sich ziemlich verändert. Da wo früher Wüste war, sind jetzt plötzlich riesige Einkaufscenter. Dort, wo ich damals eine Weste in einem ziemlichen Bretterschuppen gekauft hatte, steht jetzt ein modernes Kaufhaus — aber es ist noch der selbe Laden!
Nachdem ich durch alle Shops durch bin, kaufe ich in diesem Laden, dem Starr Western Wear, meine Jeans und einen Gürtel als Mitbringsel. Um dreiviertel vier bezahle ich und fahre weiter zum Wal–Mart. Dort kaufe ich noch etwas Nachschub an Äpfel und Trinkwasser. Nachdem mir mein Aberfoyle aus der Texasquelle nicht besonders geschmeckt hatte, versuche ich das „Ozark”–Wasser.
Dann geht es wieder zurück ins Motel. Dort angekommen, bringe ich erst einmal meine Koordinaten für das GPS auf Vordermann. Ich habe mich hier tatsächlich bei einer Seite komplett vertan mit dem Ablesen der Koordinaten. Nachdem ich die fehlerhaften Positionen neu berechnet habe, gebe ich diese ein und fülle die restlichen Koordinaten meines GPS–Speichers auf.
Dann lege ich mich kurz hin, damit meine Kopfschmerzen etwas zurück gehen. Um kurz vor acht mache ich mich auf den Weg ins Outback Steakhouse. Dort gibt es — wie immer — mein 12 ounce Outback Special. Das bringt mich wieder auf die Beine. Um kurz vor neun Uhr bezahle ich und mache mich auf den Weg zurück zum Motel.
- Besichtigungen
- —
- Allgemein
- Frühstück: Cracker Barrel, Las Cruces
- Abendessen: Outback Steakhouse, El Paso
- Motel: Motel 6, El Paso
- Tagesetappe: 80 Meilen